Chorgeschichte erlebt. Siegrid Köhler ist seit 50 Jahren Mitglied des Chores der Martin-Luther-Kirche Reusrath.

Wenn jemand 50 Jahre Mitglied eines Kirchenchores ist, kann er (sie) viel erzählen. So geht es auch Siegrid Köhler. Weil sie so gerne fernsehen wollte und es damals so wenig Möglichkeiten gab, ging sie mit ihrem Vater Willi Braß mit zur Chorprobe der Ev. Kirchengemeinde Reusrath in die Gaststätte Hinrichs „Zur alten Post“. Da habe der Vater gesagt, so gehe das nicht, und von da an war sie Mitglied im Chor. Das war im Advent 1960. Vater Willi Braß war schon seit 1930 im Chor, Mutter Irmgard Braß folgte zwei Jahre später. In der Adventszeit 1961 hatte Vater Braß auch für seine zweite Tochter Ursula (Runge) entschieden: „Nun darfst Du auch mitsingen.“ Bereits vor zehn Jahren hatte man ausgerechnet, dass die Familie Braß – Vater, Mutter und zwei Töchter - sowie Ursula Runges Schwiegermutter Lieselotte Runge insgesamt auf mindestens 200 Chorjahre kam. Im Chor wurde nicht nur viel gesungen, sondern auch viel geschwätzt. „Wer gar zu mitteilungsbedürftig war, musste einen Groschen in die Schwätzbüchse tun“, erinnert sich Siegrid Köhler. Als der Chor sein 60jähriges Bestehen feierte, war sie 25 Jahre im Chor. Schon damals wurde gern und viel gefeiert. Spätestens zu diesem Anlass wurde das offenbar, denn der damalige Presbyter Kurt Staehler brachte als Geschenk zwei Fässchen Bier mit. „Weil uns nichts anderes einfiel.“
Fritz Bennert war der erste Dirigent, unter dem Siegrid Köhler mitgesungen hat. Danach folgte 1978 Max Benkel, und 1986 übernahm die Chorleitung Ute Grapentin. Den Namen „Ev. Kirchenchor der Martin-Luther-Kirche Langenfeld-Reusrath“ gibt es erst seit 1983. Die Chorsängerin Siegrid Köhler hat nicht nur ihre eigenen Jubiläen erlebt, sondern auch die des ganzen Chores, zu denen dann auch entsprechende Konzerte stattfanden. Zu ihrem 50jährigen Chor-Jubiläum wurde sie am 13. Januar von der Vorsitzenden des Chores, Elisabeth Nürnberg, geehrt und erhielt eine Urkunde sowie ein Geschenk überreicht.