Alle Fakten zum "Genagelten Schädel"

- der Langenfelder Schädel wurde 1964 auf einem Firmengelände unweit des Stadtgartens bei Bauarbeiten gefunden
- er ist von einem 47 cm langen Eisennagel durchbohrt
- der Fundort liegt an der heutigen B8, einer historischen Fernreise- und Handelsroute (römisch: via publica)
- das Haupt gehörte zu einer Person, die auf einer Richtstätte auf Langenfelder Gebiet hingerichtet wurde
- die Hinrichtung fand zwischen Mitte des 17. und Mitte des 18. Jahrhunderts statt
- bei der Hingerichteten handelte es sich um eine zierliche, ca. 30 Jahre alte Frau von gehobenem Sozialstatus, deren Identität bisher nicht geklärt werden konnte
- diese spezielle Hinrichtungsmethode bezeichnet man als ‚Nagelung‘. Ihr ging eine Enthauptung voraus, anschließend wurde durch den abgetrennten Kopf von oben einen Eisennagel getrieben. Damit nagelte man ihn auf einen Pfahl und stellte ihn zur Abschreckung öffentlich aus
- der Langenfelder Schädel wurde vermutlich entgegen der gängigen Praxis nicht bis zur Verwesung am Aufstellungsort belassen, sondern nach der Nagelung am späteren Fundort verscharrt
- am Schädel gefundene Stofffragmente aus Seide und Goldborte sowie Bronzestücke datieren ebenfalls ins 17. Jahrhundert und stammen vermutlich von einer kostbaren Kopfbedeckung
- die Gewebefragmente weisen Ähnlichkeiten mit einer Serie von Seidenborten aus den Niederlanden auf

Autor:

Stefan Pollmanns aus Langenfeld (Rheinland)

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