Ausstellung im Stadtmuseum Langenfeld
54 Werke des deutschen Expressionismus werden gezeigt
![Eine der umfassendsten Privatsammlungen der klassischen Moderne im deutschsprachigen Raum von Frank Brabant (l.) - hier mit Dr. Hella-Sabrina Lange, Leiterin des Stadtmuseums/Stadtarchivs - ist seit letztem Wochenende im Stadtmuseum zu sehen. | Foto: Michael de Clerque](https://media04.lokalkompass.de/article/2018/11/20/2/9772812_L.jpg?1546359263)
- Eine der umfassendsten Privatsammlungen der klassischen Moderne im deutschsprachigen Raum von Frank Brabant (l.) - hier mit Dr. Hella-Sabrina Lange, Leiterin des Stadtmuseums/Stadtarchivs - ist seit letztem Wochenende im Stadtmuseum zu sehen.
- Foto: Michael de Clerque
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Das Stadtmuseum Langenfeld zeigt 54 Werke des deutschen Expressionismus, darunter Zeichnungen, Holzschnitte, Lithografien, Aquarelle, Ölgemälde und Radierungen. Die Entstehungszeit der Werke erstreckt sich über die Jahre 1907 – 1931.
Die erste Hälfte des 20. Jahrhunderts hat das europäische Kunstverständnis grundlegend verändert. Die naturalistische Abbildung und Nachahmung der Natur und damit die akademische Lehre und Malweise verloren ihren Status als höchstes künstlerisches Ziel. Intensive Farben, oft stark konturierte Formen, Reduktion und Verfremdung sind nur einige der künstlerischen Mittel, derer sich die Künstler des Expressionismus bedienten. Kunst und Leben galten als zusammenhängende und eng verbundene Elemente.
Künstlergruppe Brücke
Die 1905 in Dresden gegründete Künstlergruppe Brücke war eine der ersten Vereinigungen der Kunstrichtung im deutschsprachigen Raum. Gründungsmitglieder waren Fritz Bleyl, Erich Heckel, Ernst Ludwig Kirchner und Karl Schmidt-Rottluff. Später gehörten unter anderem auch Emil Nolde, Otto Mueller und Max Pechstein zur Gruppe. Mit der Erweiterung des Künstlerkreises ging eine räumliche Dezentralisierung einher. Einige der Künstler zogen nach Berlin und im Jahr 1913 löste die Gruppe sich auf.
Der Ausbruch des ersten Weltkriegs stellte für viele der Künstler eine persönliche Zäsur dar. Seine Auswirkungen; Tod, Hunger, Inflation und die unmittelbare Kriegserfahrung als Soldat sollten etliche Künstler dieser Generation traumatisiert zurücklassen. Die gesellschaftliche und politische Ordnung war zerstört und wurde von Grund auf in Frage gestellt.
Novemberbrücke
Vor diesem Hintergrund formierte sich in Berlin 1918 die Novembergruppe. Die Gruppe bezeichnete sich selbst als revolutionär und radikal und strebte eine bodenständige, am realen Leben der Bevölkerung orientierte Kunst an. Ihre Ausrichtung war stark politisiert und verfolgte offen das Ziel einer sozialen Revolution. Während die Themen dem sozialistischen Realismus nahestanden, war die stilistische Umsetzung am Expressionismus orientiert. Arbeiter und bäuerliche Szenen sind häufig gewählte Motive der Gruppe zugehöriger Künstler, darunter Max Pechstein, Georg Tappert, César Klein, und Hanna Höch.
Ausstellungs- und Arbeitsverbote
Bereits in den ersten Tagen des Nationalsozialismus musste die Gruppe ihr Engagement aufgeben. Vertreterinnen und Vertreter des Expressionismus, der Novembergruppe und der Berliner und Dresdner Sezessionisten waren bald von Ausstellungs- und Arbeitsverboten belegt und mussten im schlimmsten Fall mit Verfolgung und Vertreibung durch die Nationalsozialisten rechnen. Ihre Kunst galt als entartet. Viele Werke wurden verboten und zerstört oder sind bis heute verschollen.
Autor:Stefan Pollmanns aus Langenfeld (Rheinland) |
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