Neuer Bau für Löschzug Richrath-Wiescheid
Einzug für Oktober 2024 geplant

Am Mittwoch war der Spatenstich für das neue Feuerwehrhaus Nord in Langenfeld. Foto: Andreas Voss
  • Am Mittwoch war der Spatenstich für das neue Feuerwehrhaus Nord in Langenfeld. Foto: Andreas Voss
  • hochgeladen von Andrea Rosenthal

Am Mittwoch, 20. Juni, wurde mit dem Spatenstich zum Neubau des Feuerwehrhauses Nord des Löschzuges Richrath-Wiescheid an der Schneiderstraße/Haus Gravener Straße wird ein neues Kapitel in der Langenfelder Feuerwehrgeschichte geschrieben.

Durch die Zusammenlegung der beiden Löschgruppen Richrath und Wiescheid wird der Brandschutz im nördlichen Stadtgebiet deutlich intensiviert, da nicht nur die Schlagkraft mit aktuell 85 Mitgliedern verbessert wird, sondern durch die erstklassige Verkehrsanbindung direkt an der Schnittstelle der Haus Gravener Straße zur Schneiderstraße eine gute Erreichbarkeit für beide Ortsteile sichergestellt ist.

Der Brandschutz wird in beiden Ortsteilen Wiescheid und Richrath durch Synergien neue, positive Impulse erfahren, ohne dass die Löschgruppen dabei aber ihren historischen Bezug zu den Stadtteilen verlieren. Das betonen auch Bürgermeister Frank Schneider und die 1. Beigeordnete Marion Prell, die sich an dem Spatenstich ebenso beteiligten, wie die bei der Stadtverwaltung für das Projekt verantwortliche Ingenieurin Ulrike Schleinitz aus dem städtischen Gebäudemanagement sowie weiterer Mitglieder aus Rat und Verwaltung sowie beteiligter Architekten und Bauunternehmen (siehe Detail-Liste weiter unten).

Das derzeitige Gerätehaus Richrath war bereits nach dem Brandschutzbedarfsplan 2015 als für die Mannschaftsstärke zu klein und veraltet beschrieben. Nach den Feststellungen des Gutachters entspricht das Gebäude weder qualitativ, noch quantitativ den Anforderungen, die heute an ein modernes, den Arbeitsschutzbedingungen entsprechendes Gebäude gestellt werden. Zudem empfahl der Gutachter in der Fortschreibung des Brandschutzbedarfsplans 2021, den Standort eines neuen Gerätehauses in den Bereich „östlich der Güterzugstrecke“ zu verlegen.

Der Betrieb des nun begonnenen Neubaus, der im Herbst 2024 bezugsfertig sein soll, erfolgt ausschließlich durch freiwillige / ehrenamtliche Kräfte der Feuerwehr Langenfeld.

Die Feuerwehr der Stadt Langenfeld ist mit ihren ca. 350 Mitgliedern als freiwillige Feuerwehr mit hauptamtlichen Kräften (ca. 100 Beamte) organisiert. Das neue Feuerwehrhaus wird für den rein ehrenamtlichen Löschzug 2 (bestehend aus den beiden ehemaligen Löschgruppen Richrath und Wiescheid) errichtet, in dem sich derzeit ca. 85 Einsatzkräfte aktiv für den Brandschutz in Langenfeld einsetzen. Der neue Standort ist demnach auf Zugstärke (= zwei Gruppen) ausgelegt.

Bei der Gebäudeplanung wurde aufgrund der erfreulichen Mitgliederentwicklung im Freiwilligenbereich, wodurch sich Langenfeld von nahezu allen anderen Freiwilligen Feuerwehr abhebt, eine Reserve bis 100 Mitglieder mitberücksichtigt.

Das Feuerwehrhaus gliedert sich in zwei Funktionsbereiche: einem Sozialbau, in dem Büros, Besprechungs- Ausbildungs- und Aufenthaltsräume, eine Küche und der Umkleide- und Sanitärbereich untergebracht sind. Die anschließende Fahrzeughalle, enthält 5 Stellplätze für Großfahrzeuge, sowie zwei Läger (1 x Feuerwehr, 1 x Sozialamt), die in Zukunft ggf. zu weiteren Stellplätzen (jeweils 2) umgebaut werden können.

Für Funktionalität

Neben den besonderen Anforderungen an die funktionalen Abläufe eines Feuerwehrhauses wurde bei der Planung der Baumaßnahme ein besonderes Augenmerk auf Gestaltung, Nachhaltigkeit und Umweltschutz unter besonderer Berücksichtigung der Faktoren Arbeitssicherheit, Schallschutz und Brandschutz gerichtet.

Personal, Tätigkeiten und Organisation der Feuerwehr Im Alarmierungsfall erreichen die freiwilligen Kräfte das Feuerwehrhaus über die beiden Zufahrten von der Schneiderstraße (nur Zufahrt, keine Ausfahrt) oder von der Haus Gravener Straße, deren Tore alarmgesteuert sind. Sie stellen ihr Fahrzeug im Hof ab und betreten über den hinteren Alarmeingang, vom Übungshof aus, das Gebäude. Eventuell werden im Sammelraum Einteilungen oder Fahrzeugzuteilungen befohlen, bevor die FF-Angehörigen sich im Weißbereich umziehen, um sich sodann im Schwarzbereich mit Stiefel, Helm und Überhose und -jacke auszurüsten. Von dort führt der Weg weiter direkt in die Fahrzeughalle, wo das entsprechende Fahrzeug besetzt wird.

Die Fahrzeuge rücken auf die Schneiderstraße aus.

Nach dem Einsatz befahren die Löschfahrzeuge das Gelände über die Haus Gravener Straße um über den Hof – von hinten – in die Durchfahr-Fahrzeughalle einzufahren.

Die ehrenamtlichen Kräfte verlassen abschließend das Feuerwehrhaus (ausschließlich) über die Haus Gravener Straße.

Ergänzend dazu findet regelmäßig alle zwei Wochen ein Übungsabend in Zugstärke statt – vereinzelt dazwischen auch Übungen in Gruppenstärke. Diese Übungen können in der Halle, auf dem Übungshof, der Richtung Gewerbegebiet ausgerichtet ist, oder außerhalb des Feuerwehrhauses stattfinden. Außerdem können am Samstag Ausbildungseinheiten im Rahmen von Kreislehrgängen stattfinden.

Zur theoretischen Aus- und Fortbildung stehen den Kräften, aber auch anderen städtischen Organisationen zwei Schulungsräume sowie ein Aufenthaltsraum zur Verfügung, die durch eine mobile Trennwand koppelbar sind. Die Terrasse im 1. OG, die sich an den Aufenthaltsraum anschließt, befindet sich im Bereich der Zufahrt Haus Gravener Straße und ist ebenfalls Richtung Gewerbegebiet ausgerichtet.

Gefahrstoffe und Notstromversorgung

Da sich die diversen Werkstätten, Läger, Waschhalle, Desinfektion etc. an der Hauptwache befinden, werden Gefahrstoffe nur in haushaltsüblichen Mengen vorgehalten.

Auf dem Hof befindet sich ein separates Gebäude, in dem sich eine Notstromersatzanlage befindet, die das Feuerwehrhaus im Falle eines Stromausfalls mit Strom versorgt. Das Feuerwehrhaus wird dann fest besetzt und steht der Bürgerschaft als Anlaufpunkt und Notfallmeldestelle zur Verfügung.

Auswirkung auf die Nachbarschaft

Um sicher zu stellen, dass die Auswirkung des neuen Feuerwehrhauses auf die Nachbarschaft so gering wie möglich gehalten wird, wurde von Seiten der Stadt Langenfeld ein Schallschutzgutachten in Auftrag gegeben.

Da sich zwischen der Ausfahrt des Feuerwehrhauses und der nächstgelegenen Wohnbebauung eine Hauptverkehrsstraße befindet, ist eine gewisse Schallimmission bereits heute schon gegeben, hier erfolgt u.a. der LKW-Verkehr für die zahlreichen, angrenzenden Gewerbegebiete. Auch Sonderrechtsfahrten (Polizei, Rettungsdienst) sind hier an der Tagesordnung.

Auf Grundlage der durchgeführten Immissionsberechnungen werden im Schallschutzgutachten Maßnahmen vorgeschlagen wie z.B., dass die Lichtsignalanlage im Kreuzungsbereich dahingehend umgerüstet wird, dass beim Verlassen der Fahrzeughalle diese auf „Rot“ umschaltet. Zusätzlich wird vor der Alarmausfahrt eine Bedarfsampel installiert, die den laufenden Verkehr schon vorher zum Stehen bringt und den Einsatzfahrzeugen eine ungehinderte Ausfahrt ermöglichen soll.

Baukosten

Die veranschlagten Kosten für das reine Bauwerk belaufen sich auf etwa 5,8 Mio Euro brutto. Die Gesamtkosten der Neubaumaßnahme (reine Bauwerkskosten zuzüglich Außenanlagen, Anbindung an das stadteigene Glasfasernetz, Inneneinrichtung und sonstige Nebenkosten) liegen in Summe bei etwa 8,7 Mio Euro brutto.

Autor:

Lokalkompass Langenfeld - Monheim - Hilden aus Monheim am Rhein

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