Grüne wollen passenden „Anzug für Kleve“
Für die Ratsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen im Rat der Stadt Kleve schreibt
Michael Bay:
"Endlich liegen sie vor, die neuen Planungen für das Los 2 im Rahmen der Bebauung der Unterstadt.
Wir erinnern uns:
Die Planvariante C war das Ergebnis der Bürgerbefragung im Jahr 2009.
Die neuen Planungen sollen nun diesem Bürgerwillen entsprechen.
Leider haben die Planungen und der geäußerte Bürgerwille nur noch sehr wenig miteinander zu tun.
Deshalb wird die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen den Verwaltungsvorschlag nicht mittragen.
In den überall gelobten Workshops war von kleinteiliger Bebauung die Rede.
Eine kleinteilige Bebauung, welche die alte Stadtkante, die Wallgrabenzone respektiert. Aus grüner Sicht spricht auch alles dafür, das Los 2, wenn notwendig, in mehrere Lose aufzuteilen.
Oder die vorgeschlagene „kleinteilige“ Bebauung von 120 Metern Kantenlängetatsächlich in eine kleinteilige Bebauung umzuwandeln.
Leider schließt der Investor darüber hinaus (auch) noch eine Wohnbebauung für das Los 2 aus und schlägt stattdessen mehrere tausend Quadratmeter „Büroflächen“ vor.
Das ist aus Sicht des Investors auch vernünftig, hat aber gleich mehrere Haken:
Kleve hat schon einen Überhang an (unvermieteten) Büro- und Praxisflächen. Außerdem wäre die Klever Innenstadt nach Dienstschluss wieder leer und leblos.
Ja, und dann gibt es noch die beiden Einzelhandelsgutachten (von 2007 und aktuell aus diesem Jahr), welche die Grünen Überlegungen unterstützen:
Keine großen und sogar konkurrierenden Verkaufsflächen, sondern eher kleine bis mittelgroße Läden.
Große Verkaufsflächen gefährden bestehende Handelsflächen.
Außerdem stößt der vom Investor vorgeschlagene Besatz des Projektes mit großem Drogeriemarkt, großem Lebensmittelmarkt und großem Markt für Elektronik und Unterhaltungsindustrie nicht einmal auf die Zustimmung der beiden Gutachten.
Ja, sie warnen sogar vor dem vom Investor vorgeschlagenen „Besatz“.
Was spricht denn dagegen, den zentralen Platz in Kleve mit Leben zu erfüllen?
Also, Wohnungen, Fachgeschäfte, wie im Workshop bereits gewünscht zu bauen.
Wenn diese Bereicherung nicht möglich ist, dann wird eben nicht gebaut.
Wer kauft sich denn schon einen Anzug, der ihm nicht passt?
Die Grünen werden die Verwaltungsvorlage nicht mittragen."
Autor:Lokalkompass Kleve aus Kleve |
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