Franz van der Grinten und die 322 Gedichte

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Schloss Moyland:

Wolle du nun wieder enger mich umschlingen,
lass Brüste, Schenkel, Knie, Arme um mich sein;
lass uns Aug`in Aug´und Lipp`an Lippe ringen,
fühl mich in dir wachsen, lass mich in dich ein.

Dieses Gedicht aus dem Zyklus" Rheinfahrten" könnte die Motivation sich künstlerisch im Wort zu verewigen besser nicht sein, ohne Selbstzweck, denn alles Materielle ist vergänglich und zugleich ist jeder Strich unsterblich, kommentierte Franz van der Grinten seinen voluminösen Gedichtsband mit immerhin 322 Gedichten. Wenn man weiß, das Mitte der achtziger Jahre van der Grintens geliebte Ehefrau verstarb, und er, der auch malerisch und grafisch den Weg der Kunst beschritten hatte, anfing intensiv das Wort zu suchen und zu formen, kann man die intimeThematik voller Zuneigung und Sehnsucht in den oben aufgeführten Zeilen verstehen, sie ziehen sich wie ein roter Faden durch das ganze Werk.
In letzter Sekunde konnte Verleger und Drucker Franz Engelen das Werk zur Pressekonferenz anliefern, auf das er besonders stolz ist, da er mit seinem Pagina Verlag den Druck und die Gestaltung vollzog und dem Band mehr als nur einen staubigen Platz im Bücherregal vorraussagte.
Franz van der Grinten hielt es wie seinerzeit Joseph Beuys und gab die Übersetzung seiner gesammelten Werke sowie die Auswahl aus der rund 1300 Gedichte umfassenden Zettelwirtschaft in andere Hände. Er schloß dann mit den Worten: " Die reife Frucht hat sich entwickelt, die unterschiedlichen Mittel des Wahrnemungs-einmaleines zeigt den Massstab der Gesellschaft. Es geht darum äußerliche unscharfe Texte richtig zu lesen."

Autor:

Lokalkompass Kleve 2 aus Kleve

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