Zeit tickt für Niederberg IV – Abriss oder Denkmal?

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33 Interessierte trafen sich um die Lage zu besprechen: Es wird ein Förderverein gegründet um für den Erhalt, Sanierung und Nutzung der Bergwerksanlage in Tönisberg zu kämpfen. Etwa 15 Teilnehmer wollen diesen Verein ins Leben rufen. Initiator Peter Kunz war sehr zufrieden mit der Versammlung. Er ist auch der Organisator, dass der Förderturm während der Adventswochenenden von 17 bis 21 Uhr beleuchtet wird. Spontan wurde gesammelt, um die Stromkosten für die Beleuchtung während der Wochentage zu ermöglichen.
hochgeladen von Christian Voigt

Kempen-Tönisberg/Neukirchen-Vluyn. Schicht im Schacht war auf Niederberg IV in der Silvesternacht 2001, seit 62 ernährte sie über 300 Bergmannsfamilien im Kempener Stadtteil Tönisberg. Die RAG-Immobilien plant den Abriss der Schachtanlage, die zur Neukirchen-Vluyner Zeche Niederberg gehörte, für das 2. Halbjahr 2014. Der ehemalige Bergmann Peter Kunz will mit vielen Unterstützern den Abriss verhindern und mindestens den weitsichtbaren Förderturm als Denkmal erhalten. Neben der Gründung eines Fördervereins hat Kunz die Beleuchtung dieses Wahrzeichen am Mühlen- und Wartsberg während der Advents- und Weihnachtszeit als sichtbares Signal für die Kampfbereitschaft organisiert.

Vergessenes Gutachten

Nach seiner Rückkehr in die Wartsbergsiedlung seines Geburtsortes fand der gelernte Elektroniker Peter Kunz (41) ein Gutachten aus 2002 von Prof. Dr. Walter Buschmann. Der ehemalige Mitarbeiter beim Rheinischen Amt für Denkmalpflege belegt den Denkmalwert der Schachtanlage Niederberg IV. In der Stadtverwaltung fand dies wenig Beachtung, die Unterlagen schlummerten in Schubladen. Die Ratsmitglieder erfuhren erst vor wenigen Wochen durch das Engagement von Kunz von dieser Empfehlung. So fand der Grüne-Stadtverordnete Dr. Michael Rumphorst bei der zweiten Versammlung der Denkmalbefürworter um Kunz mit knapp 35 Zuhörern „keine Erklärung für das Vergessen.“

Finanzierungs- und Nutzungskonzept nötig

Ähnlich wie die anwesenden Fraktionsvorsitzenden der CDU und SPD, Wilfried Bogedain und Andreas Gareißen, sieht Rumphorst keine Chance der Denkmalfinanzierung und –Nutzung durch die Stadt. Da eine ablehnende Vorlage im zuständigen Ratsausschuss wie ein Damokles-Schwert am seidenen Faden über den Denkmalplänen der Tönisberger Aktivisten schwebt, vereinbarte Rumphorst mit seinen Ratskollegen einen Aufschub bis zur nächsten Ausschusssitzung im März. Gareißen brachte die Meinung aller anwesenden Ratsherren auf den Punkt: „Erarbeiten Sie ein tragfähiges Finanzierungs- und Nutzungskonzept, dann sind wir sofort dabei.“

Gründung eines Fördervereins

Gut vorbereitet präsentierte Peter Kunz eine Satzungsvorlage für eine Fördervereinsgründung. Ziel ist die Erhaltung, Sanierung und Nutzung der Bergwerksanlage, sowie die niederrheinische Brauchtumspflege und die Renaturierung des Areals.