Kamen: "Pippi in der Give Box" - Muss das sein?
Langsam hat Astrid Wohlgemuth, Mitinitiatorin und Organisatorin der Give Box, die Faxen satt. Nicht nur, dass viele "Give Boxer" das gemeinnützige Tauschhäuschen als Abladestelle für Müll betrachten, jetzt hat ein Unbekannter dort sogar uriniert - in einen Bierkrug.
"Über manche Dinge kann ich mittlerweile nicht einmal mehr den Kopf schütteln", sagt Astrid Wohlgemuth. Die vielen Appelle an die Mitmenschen scheinen nicht zu fruchten. Und dabei habe man es doch nur gut gemeint.
Die Give Box ist eine mittlerweile etablierte Einrichtung in der City geworden. Täglich kommen viele Kamener dorthin, um Dinge abzugeben, die zum Wegwerfen einfach zu schade sind.
"Klar sind einige dabei auch gedankenlos", so Astrid Wohlgemuth. "Sie bringen Sommerkleider im Winter und dicke Steppjacken im Sommer."
Das kann man alles noch ertragen. Über Pornofilmchen könnte man gegebenenfalls auch noch schmunzeln. "Obwohl man sich eigentlich denken kann, dass auch Kinder die Give Box nutzen."
Und das sollen sie auch: "Deswegen haben scharfe Küchenmesser, schmutzige Filme oder Hefte dort nichts zu suchen!"
Zudem haben die Organisatoren weder Zeit noch Lust, das Chaos im Inneren des Häuschens mehrfach am Tag aufzuräumen. "Wenn sich die Sache nicht bessert, dann müssen wir die Give Box eben für eine Woche schließen. Wir sind den Ärger jedenfalls leid."
Aber auch in anderen Städten gibt es Stress um die Give Box. In Düsseldorf-Flingern hatten Unbekannte die Box beispielsweise im letzten Jahr in Brand gesetzt. Schlimmer gehts immer.
In Düsseldorf ist übrigens auch die erste Give Box für Lebensmittel errichtet worden. Da es bei uns keine "Tafel" mehr gibt, wäre das vielleicht auch eine Idee für Kamen. Aber so?
Give Box für Lebensmittel
Autor:Anja Jungvogel aus Unna |
2 Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.