Betr.: Übung Ramstein Dynamo 2011 verschoben

Wann bekommt eine kleine Redaktion am Niederrhein schon mal Post von dieser Stelle: Public Affairs Office,Headquarters Allied Air Command Ramstein. Welche Botschaft gibt es aus dem rheinland-pfälzischen Ramstein, größter Stützpunkt der US Air Force außerhalb der USA, für den Kreis Kleve?

"Anbei eine Mitteilung über die Verschiebung der Übung Ramstein Dynamo auf unbestimmte Zeit zur Kenntnisnahme", lautet das kurze Anschreiben. Und als wir dann die angehängte pdf-Datei öffnen, lesen wir diese Zeilen:

"Ramstein, 29. März 2011 - Die Übung Ramstein Dynamo, die vom 4 bis 15. April 2011 im Raum Uedem, Weeze, Kalkar und Mönchengladbach durchgeführt werden sollte, wird verschoben. Dies gab Generalleutnant Dieter Naskrent, Kommandeur des NATO Combined Air Operations Centre (CAOC) Uedem, während einer Pressekonferenz am 28. März am Flugplatz Weeze bekannt. Aufgrund der Übernahme des UN-Mandats für die Durchsetzung der Flugverbotszone und des Waffenembargos gegen Libyen durch die NATO im Rahmen der Operation “Unified Protector” (OUP) „ist eine die uneingeschränkte Verfügbarkeit des Personals für die erfolgreiche Durchführung der Übung nicht zu gewährleisten,“ erklärte Generalleutnant Naskrent. Da auch die von der US Air Force zugesagten Leistungen, nicht mehr uneingeschränkt zur Verfügung stehen, habe er sich dazu entschlossen, eine Verschiebung der Übung auf einen späteren Zeitpunkt zu beantragen. „Meinem Antrag an das NATO-Hauptquartier der Luftstreitkräfte (HQ AC Ramstein) im pfälzischen Ramstein, wurde am vergangenen Freitag stattgegeben,“ fügte der Generalleutant Naskrent hinzu, „ein neuer Termin für die Übung steht noch nicht.“

„Das bin ich sowohl meinen Soldaten gegenüber als auch dem Steuerzahler schuldig“, schloss der General, „da die Ausbildungsziele nicht erreicht werden können.“

Im Rahmen der Pressekonferenz in Weeze erläuterte Oberstleutnant Thomas Dillschneider vom NATO HQ AC Ramstein, nochmals die Ziele der Übung Ramstein Dynamo, an der neben seinem Kommando auch das CAOC Uedem sowie Elemente des 1st NATO Signal Bataillon Wesel, des Luftwaffenführungskommandos, der 86th Airlift Wing, der 435th Air Ground Operation Wing und der 603rd Air Operation Command beteiligt waren. „Unter dem Mandat der Vereinten Nationen sollte die NATO aufgrund internationaler Vereinbarungen und auf Anforderung eines aufnehmenden Staates Kräfte in einen Einsatz verlegen,“ sagte Oberstleutnant Dillschneider, „Im ersten Teil, vom 4. bis 7. April sollte die US 435th Air Ground Operation Wing mit Transportflugzeugen C-130J „Hercules“ den Übungsstützpunkt auf dem Flughafen Weeze „öffnen“ und die Verlegung des sogenannten Air Operations Liaison and Reconnaissanc Team (AOLRT) ins Einsatzgebiet sicherstellen. Das AOLRT sollte dann eingerichtet werden, um Verbindung zu örtlichen Behörden aufzunehmen, das Umfeld zu erkunden und humanitäre Hilfsmaßnahmen – ähnlich einem Einsatz bei Naturkatastrophen wie in Pakistan oder Haiti – zugunsten des Aufnahmestaates zu koordinieren.“

Von ziviler Seite war die Leitung des Flughafen Weeze sowie die örtlichen Bürgermeister mit eingebunden. Generalleutnant Naskrent dankte dem Geschäftsführer des Flughafen Niederrhein, Ludger van Bebber für die Bereitschaft, den Airport Weeze in die Übung einzubinden. Van Bebber sicherte seine Unterstützung auch in Zukunft zu.

Der zweite Übungsabschnitt, ursprünglich vom 11.- 15. April vorgesehen, umfasste den Aufbau und die Funktionsprüfung von Kommunikations- und Informationssysteme in einem abgesetzten Gefechtsstand in der Von-Seydlitz-Kaserne in Kalkar. „Dieser Teil,“ so Dillschneider weiter, „d.h. die Überprüfung der Anbindung abgesetzter Führungseinrichtungen, wird aus den selben Gründen ersatzlos gestrichen.“
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PS: Ganz früher, also vor mindestens 25 Jahren, hätte allein die Ankündigung einer Übung vor unserer Haustüre zu einem Proteststurm der örtlichen Friedensbewegung (ja, die gab es mal) geführt. Aber heutzutage können die Grünen ja nicht alle Baustellen gleichzeitig beackern.

Autor:

Lokalkompass Kleve aus Kleve

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