Aller guten Dinge sind drei

Auf den Schultern seiner Kameraden wird Karsten Schmeink ins Festzelt getragen. Foto: Jörg Terbrüggen
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Anholt. „Ich werd wahnsinnig, ich hab ihn“, schrie Karsten Schmeink, als er sich nach seinem goldenen Treffer zu den Schützenkameraden umdrehte. „Ich hab ihn“. Der Fahnenschwenker konnte sein Glück kaum fassen, denn es war bereits der dritte Preis an diesem Tag.

So etwas gibt es auch nicht alle Tage. „Ich habe im Preisschießen die Nummer 44 gehabt und zwei Preise geschossen (Kopf und linker Flügel), jetzt habe ich beim Königsschießen die Nummer vier“, hatte Karsten Schmeink noch geunkt, als er zum ersten Mal den Schießstand betrat, um auf die Überreste des Holzvogels anzulegen. Dass sich dieser Kampf zwischen Federvieh und Schützen aber dermaßen spannend entwickeln sollte, konnte vorher niemand ahnen.
Fünf Königsbewerber wollten diesen Zweikampf in Angriff nehmen: Paul Hübers, Fabian van Hal, Oberst Josef Willing (er versucht es bereits seit 26 Jahren), Karsten Schmeink und Geburtstagskind Frank Döring. Was sich dann am Schießstand tat, geht sicherlich in die Analen der Vereinsgeschichte ein. Holz splitterte nach jeden Treffer mit der Schrotmunition, und als die fünfte Runde eingeläutet wurde, dachten alle an ein schnelles Ende.
„Dat muss doch mal irgendwann kommen, dat Ding“, bemerkte Oberst Josef Willing und auch Karsten Schmeink schien mittlerweile zu verzweifeln. „Das gibt es doch gar nicht, ich hab das Ding doch getroffen.“ Aber es fiel eben nicht. Bis zur Runde acht, als Josef Willing ans Gewehr trat. Er zielte und traf, doch der Vogel drehte sich und schien dem Schützen zu winken. Wieder nichts, die Entäuschung stand dem Oberst ins Gesicht geschrieben. „Er hat Wildscheine und Rehe schon erledigt, nur den Vogel nicht“, so Präsident Manfred Schemkes.
Zumal Karsten Schmeink mit dem 39. Schuss um 13.58 Uhr dem Treiben ein Ende setzte und sich auf den Thron der Anholter Schützen schoss. Der 47-jährige, zweifache Familienvater, nahm Simone Niehaves zur Königin. Neuer Kinderschützenkönig wurde übrigens Justin Nieland (Königin Mariam Eqbal) und neuer Jungschützenkönig Tobias Michael (Königin Nina Blümel).
Beim Preisschießen waren neben Karsten Schmeink noch Ulrich Schindler (Zepter), Tobias Welling (Reichsapfel) und Nils Terstegen (rechter Flügel) erfolgreich.

Autor:

Jörg Terbrüggen aus Emmerich am Rhein

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