Flugblätter der Alliierten

Klaus Zellner (links) und Dr. Theo Veelken haben die Ausstellung über die Zerstörung Anholts vorbereitet. Foto: Jörg Terbrüggen
  • Klaus Zellner (links) und Dr. Theo Veelken haben die Ausstellung über die Zerstörung Anholts vorbereitet. Foto: Jörg Terbrüggen
  • hochgeladen von Jörg Terbrüggen

Anholt. Sie waren ein beliebtes Mittel der Propaganda, ihre Wirkung jedoch blieb weitestgehend unbekannt. Die Rede ist von Flugblättern, die während des 2. Weltkrieges tausendfach auch über Deutschland abgeworfen wurden. Einige von ihnen sind jetzt in einer Ausstellung zu sehen.

Theo Veelken war noch ein junger Bursche, als der 2. Weltkrieg ausbrach. Bevor er zum Reichsarbeitsdienst musste, verbrachte er seine Jugend in Anholt. An den Überflug britischer Bomber hatte man sich zu diesem Zeitpunkt längst gewöhnt. Doch sie hatten nicht immer nur Bomben an Bord, sondern warfen über Anholt und den angrenzenden Niederlanden immer wieder auch Flugblätter ab. Mit ihnen wollte man die Moral innerhalb der Bevölkerung brechen.
Die Schriften und Abbildungen zeigten, wie deutsche Soldaten gefangen genommen wurden, zeigten, wie die Deutschen Schlange standen um Lebensmittel zu bekommen oder vermittelten den Eindruck, dass die Briten die Luftherrschaft übernommen hätten. „Ich habe insgesamt 27 dieser Flugblätter gesammelt, obwohl das streng verboten war“, berichtete der heute 86-jährige Dr. Theo Veelken. Ihre Aufbewahrung und Verbreitung stand unter der schweren Strafandrohung der „Wehrkraftzersetzung“.
Theo Veelken versteckte sie und las sie aufmerksam durch. Aber glaubte er auch daran? „Ich habe schon eher das geglaubt, was auf den Flugblättern stand als das, was man uns hier erzählte. Wir haben längst nicht alles geglaubt, was die Nazis uns vorgegaukelt haben.“

Einige dieser Flugblätter befinden sich noch heute in seinem Besitz, sieben hat er mittlerweile schon an verschiedene Museen verschenkt.Der Rest ist jetzt Teil einer Ausstellung, die am 25. März um 11 Uhr im Heimathaus in Anholt, Hohe Straße 10, eröffnet wird. Mit dabei sind auch Fotos von der Zerstörung Anholts, aus dem Ortskern, von der Wasserburg und der katholischen Kirche. „Die Eröffnung fällt zusammen mit dem Tag der schwersten Angriffe, die am 22. und 23. März über Anholt kamen“, so der Schriftführer des Heimatvereins, Dr. Gerhard Krause.

Autor:

Jörg Terbrüggen aus Emmerich am Rhein

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

7 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.