König Mario traf nach dem Unwetter

Anja Südholt strahlt zusammen mit Mario van Onna. Beide regieren für ein Jahr die Bürgerschützen in Anholt.  Foto: Jörg Terbrüggen
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Anholt. Als Bürgermeister Adolf Radstaak auf sein Handy schaute, glaubte er seinen Augen nicht. Unwetterwarnung stand dort geschrieben. Dabei scheint in Anholt doch beim Schützenfest immer die Sonne. Nicht so in diesem Jahr.

Dabei hatte es doch so gut ausgesehen. Die Sonne schien und das Thermometer hatte auch schon fast wieder die 30 Grad-Marke erreicht. Doch plötzlich kam Wind auf, der durch die Baumwipfel zischte. Nichts dramatisches, dachten sich die Schützen. Doch dann kam Isselburgs Bürgermeister, erzählte von der Unwetterwarnung und bat um sofortigen Abbruch.
Es dauerte noch ein paar Minuten, bis auch die Schützen begriffen hatten, was da auf sie zukam. Ruckzuck huschten sie alle in das große Festzelt, der Schießstand war verlassen, als der Regen nieder prasselte. Die ersten sechs Schuss mit Kleinkalibermunition auf den Rumpf des Vogels hatten sie schon abgegeben, als der Sturm kam.
Doch als der Regen nachließ wurden die Zeltplanen hochgeklappt, die Schützen tranken noch schnell ein Gläschen auf den Schreck und schon kam der Aufruf zur Fortsetzung des Königsschießen. Jetzt allerdings wurde schweres Geschütz aufgefahren: Mit Schrot wollte man den Überresten des hölzernen Federviehs zu Leibe rücken. Und schon krachte der erste Schuss in den Vogelfang.
Mit dabei auch Oberst Josef Willing, seit 26 Jahren unentwegter Königsbewerber. Solölte es vielleicht in diesem Jahr klappen, wo die Bürgerschützen ihr 170-jähriges Bestehen feierten? E§s krachte nacheinander und Reinhard Klein Heßling trat an das Gewehr. Ein Schuss, ein Treffer, aber der Jubel blieb aus. Ein kleiner Holzspan hielt noch eisern die Stellung. Jetzt musste nur noch der nächste Schütze treffen und Anholt hätte einen neuen König.
Mario van Onna war der Glückliche. „Ich konnte gar nichts mehr machen“, gestand er nach dem Schuss. Und er traf. Groß war der Jubel, auch bei seinem „Kumpel“ Reinhard Klein Heßling. Der 34-jährige Werkzeugmacher wurde auf den Schultern seiner Kameraden ins Festzelt getragen, wo er die Glückwünsche und den Königsorden entgegennahm. Zu seiner Königin erkor er sich Anja Südholt.
Beim Preisschießen waren andere erfolgreich. Den Kopf schoss Thomas Geven ab, das Zepter ging an Willi Kempkes und den Reichsapfel nahmn Martin Alofs mit nach Hause. Die Flügel teilten sich Volker Schepers (links) und Frank Döring.

Autor:

Jörg Terbrüggen aus Emmerich am Rhein

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