Pilates und Schwangerschaft ... Und danach?
Nun liegt die Schwangerschaft also hinter Ihnen, Sie halten Ihr hoffentlich gesundes, auf jeden Fall aber wunderschönes Baby in den Armen .... und alles Andere erscheint erstmal unwichtig bzw. auch kaum realisierbar, so viel Zeit "fressen" diese kleinen Würmer. Nichtsdestotrotz ...
Nicht nur das Baby hat ihr Leben, die Schwangerschaft hat auch bei Ihnen einiges verändert.
Ihr Körper war über 9 Monate hinweg einem enormen hormonellen Wechsel ausgesetzt, der natürlich Ihren Körper beeinflußt hat. Wer einmal Stimmungsschwankungen und Fressattacken hatte, weiß, wovon die Rede ist. Die Hormone haben aber auch - und zwar in Vorbereitung auf die Geburt - dafür gesorgt, dass Bänder, Sehnen und Gelenke weicher werden, um Platz für das Baby zu machen.
Diese Instabilität sorgt dafür, dass viele Frauen zum Ende der Schwangerschaft hin und danach unter Rücken- und Ischiasbeschwerden leiden. Der nunmehr viel zu große Bauchmuskel ist außerdem nicht in der Lage, der Lendenwirbelsäule Halt zu geben.
Als wären diese Veränderungen nicht belastend genug, hat aber außerdem der immer größer werdende Bauch und der dadurch entstehende Zug nach vorn dafür gesorgt, dass sich im Laufe der Schwangerschaft die komplette Statik Ihres Körpers verändert, da nunmehr Ihre Muskulatur anders arbeitet als zuvor.
Das Dumme ist ... Diese Veränderung der Statik und Muskelfunktion ändert sich nicht wieder automatisch zurück, wenn das Baby auf der Welt ist.
Im Gegenteil. Nun kommt die Zeit, in der Sie Ihr Baby tragen, wiegen, stillen, immer am Körper, oft immer auf der gleichen Seite, auf jeden Fall immer schwerer werdend.
Die Belastung für Ihren Körper ist enorm, das spüren viele Mütter, wenn die erste Euphorie sich gelegt hat und das Kind ein paar Monate alt ist. Viele fühlen sich dann müde, ausgelaugt, leiden immernoch unter den körperlichen Beschwerden.
Nehmen Sie das wahr, dass das, was Sie leisten, Hochleistung ist! Und sein Sie gut zu sich selbst. Nehmen Sie sich Zeit für sich selbst, wenn das Baby schläft, statt das Haus zu putzen, und delegieren Sie so viele Aufgaben wie möglich.
Und ... pflegen Sie Ihren Körper! Denn mit ihm pflegen Sie auch Ihre Seele und Ihr Wohlempfinden und Sie werden spüren, wieviel mehr Kraft Sie für Ihren Alltag haben werden.
Gehen Sie unbedingt in die Rückbildungsgymnastik! Sicherlich sind Sie von einer liebevollen und kompetenten Hebamme betreut worden, die Ihnen nun auch bei der Rückbildung zur Seite stehen wird, die wohlgemerkt von den Krankenkassen bezahlt wird! Und der Kontakt zu anderen Müttern, die Möglichkeit, sich auszutauschen, zu hören, dass Ihr "Zustand" "normal" ist, dass die anderen Frauen Ihre Probleme aus eigener Erfahrung kennen und die Möglichkeit etwaiger Problemlösungen wird Ihnen gut tun!
Auch Pilates kann Ihnen helfen und dazu beitragen, dass Sie sich wieder wohler in Ihrem Körper fühlen und wieder mehr zu sich selbst finden. Eine gut ausgebildete Trainerin mit einer Zusatzausbildung "Pilates und Schwangerschaft" weiß um die hormonellen, muskulären und statischen Veränderungen in Ihrem Körper und kann Ihnen helfen, entweder einen Platz in einem geeigneten Kurs zu finden oder aber ein Workout für Zuhause zusammen zu stellen, dass ganz auf Ihre speziellen Bedürfnisse zugeschnitten ist.
Natürlich ist an dieser Stelle ein Einzeltraining nicht nur besonders effektiv, sondern auch noch eine besondere Wohltat, dass sich Jemand eine ganze Stunde lang nur um Sie kümmert!
Wichtig für Sie zu wissen, wenn Sie Zuhause trainieren wollen, ist: Mit Pilates, sprich mit dem Aufbau der Powerhouse-Muskulatur bestehend aus Beckenboden,tiefliegender Bauchmuskel und Zwerchfell, können Sie ziemlich direkt nach der Geburt wieder beginnen, ABER .... Bitte NICHT ohne OK und ohne Betreuung durch Ihre Hebamme oder Ihre speziell ausgebildete Pilatestrainerin!!!
Und: KEINE Bauchmuskelübungen, in denen Sie den Kopf anheben müssen, bevor Ihre Hebamme oder Ihre Trainerin gecheckt haben, dass der längs gestreifte Bauchmuskel sich geschlossen hat! Das ist unbedingt notwendig, da Bauchübungen mit "geöffnetem" Bauchmuskel schlicht gesundheitsgefährend sind!
Insbesondere hier sage ich Ihnen gerne: Sprechen Sie mich an, wenn Sie Fragen haben! Ich stehe Ihnen gerne beratend zur Seite.
Viel Spaß mit Ihrem Baby ... und Ihrem Workout :-) !
Autor:Antje Korte aus Hünxe |
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