Hiespielchen ist wieder in Hünxe
25. März 2013, 15:00 – 17:00 Uhr
Schulzentrum 46569 Hünxe
In den Osterferien veranstaltet die Gemeinde Hünxe im Rahmen ihres Kulturprogramms eine Kinder- und Jugendbuchwoche im Schulzentrum Hünxe. In diesem Jahr bereits zum 34. Mal und der Spielekreis Hiespielchen ist seit 2009, damals auf Einladung von Anke Schott (Gleichstellungsstelle/Schule, Jugend, Kultur, Sport), mit an Bord und stellt neue Brett- und Kartenspiele vor.
Während des Spieleseminars in Bad Holzhausen und auf den Spieletreffs der HIESPIELCHEN hatten wir uns wieder mit den neuesten Kinderspielen vertraut gemacht. Einen Teil der Spiele hatte ich bereits im Rahmen der Arbeit in der Nachmittagsbetreuung der Moltkeschule in Hiesfeld mit Kindern gespielt.
Direkt am ersten Tag der Kinder- und Jugendbuchwoche machten wir uns, acht Mitglieder des Spielekreises, dann mit zwölf aktuellen Brett- und Kartenspielen für Kinder und Jugendliche im Gepäck auf den Weg nach Hünxe. Der Klassenraum in der Grundschule ist uns inzwischen vertraut und schnell waren alle Tische mit Kindern und begleitenden Erwachsenen besetzt und zwei Stunden lang wurde begeistert gespielt.
Schon ab drei Jahren für 2 – 6 Kinder spielbar „Linus, der kleine Magier“ (Drei Magier Spiele). Linus hat aus Versehen einige seiner Spielsachen verzaubert, die als bunte Scheiben auf dem Spieltisch liegen. Nun versucht er die verzauberten 18 Spiele zu finden. Nacheinander werden diese Suchkarten aufgedeckt und die Kinder setzen Linus auf eines der davon auf dem Tisch liegenden fünf Spielsachen, z.B. den Ball. Bleibt er an Linus kleben, ist sein Zauber aufgelöst. Aber erwischt man einen der beiden nicht verzauberten Bälle hat man Pech gehabt. Wer zum Schluss die meisten Spielsachen entzaubern konnte gewinnt bei diesem schnellen, kurzen Spiel.
2 – 4 Kinder ab 4 Jahren versuchen bei „Beerenklau'n“ (Noris) die von Zauberer Schnabelgrün verzauberten großen Blaubeeren einzusammeln. Karten regeln die Zugweite des Zauberers auf dem Rundkurs mit 10 Beerensträuchern mit ihren 16 großen Blaubeeren. Volle Sträucher werden abgeerntet, leere verwandeln sich in Sumpf und landet man im Sumpf kann man sich nur retten, wenn man zwei seiner gesammelten Blaubeeren darauf legt. Zieht man die Rabenkarte, darf man einem Mitspieler eine Blaubeere klauen und versinkt der Zauberer im Sumpf, weil der an der Reihe befindliche Spieler, keine Blaubeeren mehr zur Rettung hat, wird abgerechnet. Es gewinnt, wer noch die meisten Beeren im Besitz hat.
Drei Spiele für Kinder ab 5 Jahren kamen zum Einsatz. „Simsala Hopp“ (KOSMOS) ist ein neues Aktionsspiel von Inka und Markus Brand, die mit „Monsterfalle“ so großen Erfolg hatten. Wie auf einem Trampolin lässt man Frösche hüpfen, indem man mit dem Zauberstab darunter schlägt. Weiße und Hasen der eigenen Farbe zählen für das Vorwärtskommen der eigenen Fledermaus auf der Mauer des Schlosses. Alle anderen der bis zu 4 Mitstreiter werten die Hasen der eigenen Farbe, wobei sie durch faulen Zauber einen Frosch nachträglich umdrehen dürfen, wenn die Sanduhr abgelaufen ist. Der aktive Spieler versucht natürlich dieses zu verhindern, indem er andere Hasen aus dem Schloss katapultiert. War jeder einmal mit dem Zauberstab tätig, erhält die am weitesten vorn platzierte Fledermaus einen Pokal und wer zwei (bei 3 oder 4 Zauberern) oder drei (bei nur 2 Zauberern) Pokale sein eigen nennt gewinnt. Vor dem ersten Spiel sollte man jedoch jeden noch unerfahrenen Zauberer einmal probeweise den Zauberstab schwingen lassen.
Hektik pur bei „Kakerlakak“ (Ravensburger), denn jeder der 2 – 4 Kammerjäger will die HEXBUGnano-Kakerlake einfangen. Zu Beginn 24 Bestecke (Messer, Gabel, Löffel) zu einem von vier Startaufstellungen gedreht und die Kakerlake in der Mitte gestartet. Ein Würfel regelt dann, welches Besteck man drehen darf. Für jede gefangene Kakerlake gibt es einen Chip und wer als erster fünf Mal erfolgreich war, gewinnt. Vor Aufregung vergessen die Kinder oft, dass sie mit Würfeln an der Reihe sind. Das Spiel war in Bad Holzhausen so oft im Einsatz, dass die kleine Batterie in der Kakerlake schon gewechselt werden musste.
Beschaulicher geht es bei „Gespensterturm“ (Amigo Spiele), dem neuesten Spiel der Öko-Reihe (ökologisch + kooperativ) zu. Gemeinsam versuchen die 2 – 6 Kinder die acht Gespenster einzufangen, die als verdeckte Plättchen rund um das Schloss verteilt liegen. Immer drei gleicher Farbe müssen dafür umgedreht werden. Doch dafür haben die Spieler nur 2 Stunden Zeit. Bei jedem Fehlversuch wird der Uhrzeiger der Schlossuhr um 5 Minuten vorgesetzt und um Mitternacht haben die Gespenster gewonnen, wenn sie nicht von den Kindern in ihre Zimmer verbannt wurden. Das schöne am Spiel: die Kinder dürfen sich gegenseitig helfen, denn entweder gewinnen alle oder keiner. Memory pur und wenn es leichter oder schwerer werden soll, ändert man halte die Startzeit auf der Schlossuhr.
Drei Spiele auch für Kinder ab 6 Jahren. Mit „Karolinchen“ (Zoch Spiele) eine neue Würfelerweiterung des Kinderspiel des Jahres 2011 „Da ist der Wurm drin!“, nachdem im letzten Jahr die Kartenspielerweiterung „Streifen Toni“ erschienen war. Jeder der 2 – 6 Kinder hat sieben Wurmkarten, einen Kopf und 6 Teile mit 1 – 6 Früchten. Es wird mit 6 Farbwürfeln gewürfelt und man darf die Fruchtfarbe seines Schwanzteils auffüllen, danach der nächste usw. Gibt es bei den restlichen Würfeln die eigene Fruchtfarbe nicht, würfelt man neu. Sind alle Würfel vergeben, wird der Stand mit einem Wurmmarker gekennzeichnet und eine neue Runde beginnt. Vollständige Wurmteile werden zwischen Kopf und Schwanz eingebaut und wer als erster seinen Wurm vollendet gewinnt das Spiel. Macht auch mitspielenden Erwachsenen Spaß.
Bei „Alles Käse“ (Abacus Spiele) versuchen die 2 – 6 Mäuse möglichst viele Käselöcher zu sammeln. Doch unter den 36 Käsekarten warten auch 18 Mausefallen und je größer der Käse (mehr Löcher), desto mehr Fallen gibt es. Sechs Karten werden mit der Käseseite nach oben ausgelegt. Nach dem Würfelwurf gibt es zwei Möglichkeiten. Die Zahl befindet sich nicht unter den sechs Karten. Dann darf man sich geheim eine der Karten anschauen. Oder die Zahl ist vorhanden. Dann darf man eine Karte nehmen und umdrehen – Glück, wenn es ein Käsestück ist, Pech, wenn es eine Mausefalle ist oder man nimmt die Karte aus dem Spiel. Hat man bereits zwei Mausefallen, sollte man nur noch Karten umdrehen, die man sich vorher geheim angeschaut hat. Ein kurzes schnelles Spiel für Zocker und Bluffer. Bei drei Mausefallen eines Spieler ist Schluss und es gewinnt, wer die meisten Käselöcher sein eigen nennt.
Bei „Banana Macho“ (Zoch Spiele) wird auch gewürfelt, jedoch alles viel hektischer. Die Affen versuchen den Fuchtkorb in der Baumspitze nach 31 Feldern zu erreichen. Zwei Spieler kämpfen zeitgleich gegeneinander. Zwischen Beiden liegt die Quietsch-Banane. Einer würfelt mit drei Affenwürfeln (2 mit 2 und 1 mit 1 Affen darauf) und versucht 3 Affen zu würfeln, um einen Kletterpunkt zu erlangen. Der andere hat 6 Würfel, auf denen jeweils 6 verschiedene Symbole sind. Für unterschiedliche Kombinationen gibt es 2 (zwei gleiche Symbole) – 12 (6 verschiedenen Symbole) Kletterpunkte. Wer als erstes auf die Banane drückt gewinnt. Gar nicht so einfach für den Würfler mit den 6 Würfeln. Immer ein Auge auf den Affenwürfler und das andere auf die Symbole. Man will ja möglichst viele Punkte und so sammelt man gleiche, mehrere verschienen gleiche oder nur unterschiedliche Symbole und wenn man Pech hat, hat der andere den dritten Affen gewürfelt. Nicht nur für Kinder geeignet.
2 – 8 Spieler ab 7 Jahren können bei der Neuauflage von Wolfgang Kramers „Mitternachts-Party“, jetzt „Hugo, das Schlossgespenst“ (Amigo Spiele) versuchen Hugo zu entkommen. Auf einer Seite des Spielplans die bekannte Mitternachtsparty, auf der anderen Seite mit veränderten Regeln ein neuer Spielplan. Je nach Anzahl der Mitspieler startet man mit 2 – 6 Figuren auf der Galerie des Schlosses und Hugo kommt langsam die Kellertreppe hoch, wird sein Symbol gewürfelt. Alle beginnen mit 10 Gruselpunkten auf der Kramerleiste rund um den Spielplan. Ist Hugo auf der Galerie darf man auch jetzt in die Räume ziehen, um nicht gefangen zu werden. In Räume mit Bonus- oder Maluspunkten jedoch nur mit passender Würfelzahl und befindet sich dort jemand anderes, wird dieser vor die Tür auf die Galerie gesetzt. Außerdem wird Hugo nach jeder Umrundung der Galerie schneller (3 – 7 Felder). Wer gefangen wird kommt in den Keller und erhält entsprechend drei – zehn Gruselpunke und hat man keinen Gast mehr auf der Galerie muss man raus dem Keller oder einem Raum wieder auf die Galerie. Das Spiel ist zu Ende, wenn einer 46 Gruselpunkte gesammelt hat oder Hugo sein letztes Zugverlängerungsfeld erreicht. Gewinner ist dann der Spieler mit den wenigsten Gruselpunkten. Macht viel Spaß auch am Anfang oder Ende eines Spieleabends und so viele Spiele für mehr als 4 Spieler gibt es ja nicht.
Zum Schluss „Bumm Bumm Ballon!“ (Schmidt Spiele), laut Regel ab 8 Jahren mit dem Hinweis „Kinder unter 8 Jahren können an nicht aufgeblasenen oder geplatzten Ballons ersticken. Die Aufsicht durch einen Erwachsenen ist erforderlich. Nicht aufgeblasene Ballons sind von Kindern fernzuhalten. Geplatzte Ballons sind unverzüglich zu entfernen. ACHTUNG! Nicht in Ohrnähe anwenden. Missbrauch kann zu Gehörschäden führen“. Also im Klartext: Auch Kleinere Kinder haben ihren Spaß an diesem Spiel, bei dem es nur darum geht den Luftballon zum Platzen zu bekommen. Bitte nur unter Aufsicht. Und die meisten halten sich sowieso ängstlich die Ohren zu, wenn die Nadeln, die den Ballon zum Platzen bringen sollen immer tiefer in ihn eindringen. Der Ballon wird aufgeblasen und in ein Gestell geklemmt. In die drei Bügel werden neun Stäbe gesteckt. Ein Würfel bestimmt, ob wie oft (1, 2 oder 3 Mal) man einen der Stäbe Richtung Ballon drücken muss. Es macht immer deutlich „klack“, wenn ein Stab eine Einheit weiter Richtung Ballon gedrückt wurde. Das Spiele lebt einfach von der Spannung, wann platzt er denn und hoffentlich nicht bei mir. Die im Spiel befindlichen Ballons waren schon fast nach dem Spieleseminar in Bad Holzhausen verbraucht. Aber es passen auch andere handelsübliche Luftballons. Macht auch als Bier- und Brezel-Spiel in Erwachsenen-Runden Spaß.
Die Kinder und begleitenden Erwachsenen hatten auf jeden Fall viel Spaß an den neuen Spielen und damit man auch weiß, was auf den Wunschzettel soll, gab es wieder ein Blatt mit den Daten und Bildern der Spiele für alle Beteiligten. Im nächsten Jahr sind die Hiespielchen wieder gerne dabei, wenn es heißt neue Kinder- und Familienspiele vorzustellen.
Autor:Friedel Hoffmann aus Dinslaken |
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