EBH lehnt Gülleverarbeitung in Hünxe ab
Die EBH kritisiert die von SPD, Grünen und UWH mit knapper Mehrheit beschlossene Anlage zur Gülleverarbeitung in Hünxe. Sie wird sich im künftigen Rat dafür einsetzen, dass diese Entscheidung keinen Bestand hat.
„Zwar ist es grundsätzlich richtig den Energieinhalt von Biomasse zu nutzen und das wird seit vielen Jahren auch in Hünxe so praktiziert. 2005 wurde die mit 3,2 MW damals größte Biogasanlage Deutschlands in Bucholtwelmen in Betrieb genommen. Einige Landwirte unserer Gemeinde verarbeiten ihre Bioabfälle in eigenen kleinen Anlagen unter Energiegewinnung zu Dünger“, berichtet Ratsmitglied Hans Nover, der die bestehende Biogasanlage im Jahr 2007 mit Bürgern und Unternehmern aus Hünxe besichtigt hat.
Die jetzt beschlossene Anlage zur Gülleverarbeitung im industriellen Maßstab ist dagegen ökologisch nicht sinnvoll und sie ist auch nicht im Interesse der Hünxer Bürger. Wenn die aus Gülle gewonnene Energie dazu beitragen soll die fossilen Energieträger Erdgas und Erdöl zu ersetzen, dann darf der Nettoenergiegewinn, also die Kraftstoffäquivalente abzüglich des Energieverbrauchs für Transport, Erzeugung und Nutzung des Biokraftstoffs, nicht negativ ausfallen. Genau das ist jedoch bei der Gülleverarbeitung in Hünxe zu befürchten. Ob trotz des Energieverbrauchs bei der Anlieferung der Gülle aus den Niederlanden, der Aufheizung und Bearbeitung in Hünxe und des Abtransports der Reststoffe nach Spanien mehr Energie gewonnen als verbraucht wird ist zumindest fraglich.
Die Gülleverarbeitung wird erst durch die in Deutschland angebotenen Einspeisevergütungen nach dem Erneuerbare Energien Gesetz EEG und damit durch Subventionen rentabel. Für die Hünxer Bürger überwiegen die Nachteile. Sie sind über steigende Energiekosten an den Subventionen beteiligt, müssen ein erhöhtes Verkehrsaufkommen hinnehmen, möglicherweise auch Geruchsbelästigungen.
Hinter die in Aussicht gestellten Steuereinnahmen setzen die EBH-Ratskandidaten Markus Kempmann (Steuerberater) und Ralf Lange (Unternehmensberater) ein großes Fragezeichen, denn international tätige Unternehmen haben Gestaltungsspielräume beim Ort der Deklaration möglicher Gewinne. Wo das angesichts der äußerst hohen Gewerbesteuersätze der Gemeinde Hünxe sein wird, bleibt abzuwarten.
„Die geplante Gülleverarbeitung in Hünxe widerspricht dem Bürgerinteresse und wir lehnen sie deshalb ab“, sagt der EBH Vorsitzende Ralf Lange.
Autor:Mike Niesbach aus Hünxe-Drevenack |
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