"Krudenburg stirbt aus" ;-)

Habt Ihr schon gehört?
Krudenburg stirbt aus.
Das glaubt Ihr nicht? Dann hört mal genau hin.

Letztens sind wir durch Krudenburg spazieren gegangen. Wir wollten ein bisschen flanieren und hören, was es Neues im Dorf gibt.
Da haben wir Chantal getroffen. Ihr wisst schon, Chantal von der Dorfstr. 116, welche im April 2011 den Kevin Benninghoff geheiratet hat.
Und die hatte uns Einiges zu erzählen.

Krudenburg stirbt aus!

Chantal erzählte uns, dass Kevin und sie extra enthaltsam gelebt haben, vor der Hochzeit. Ihr wisst schon, wegen der Schande. Eine Pralinenhochzeit – Braut mit Füllung – das sollte nun ja wirklich nicht sein. Aber nach der Hochzeit sollte es so richtig schön ran gehen. Also wurde im Schützenhaus erst mal richtig schön gefeiert. Alle Nachbarn trugen was vor und Chantal freute sich schon auf das Bett und endlich Kinder machen zu dürfen.

Krudenburg stirbt aus!

Um 2 Uhr nachts ging es nach Hause. Und was war? Die Freunde haben die Wohnung so zugerichtet, dass an Schlafen - geschweige denn miteinander – nicht zu denken war.

Krudenburg stirbt aus!

Am nächsten Morgen ging es dann auf Hochzeitsreise. Die Mutter wünschte noch mit Tränen in den Augen „Dann flittert mal schön. Ich freue mich schon so darauf, Oma zu werden.“ Total übermüdet kamen die am Ziel an. Was hatten Chantal und Kevin für eine Reise geschenkt bekommen? Eine geführte Bergtour! Übernachtet wurde in Schlafsälen mit der ganzen Gruppe – 30 Leute. Bei dem Geschnarche konnte man froh sein, wenn man überhaupt schlafen konnte.

Krudenburg stirbt aus!

Kaum kamen die beiden Verliebten zurück, kam die nächste Hiobsbotschaft, dass die Kanalbrücke mittlerweile gesperrt war. Keine Touristen kamen mehr ins Dorf. Vor lauter Langeweile hingen die Nachbarn die ganze Zeit auf der Strasse, um zu sehen, ob Chantal sich schon schwanger verhält. Gute Ratschläge gab es gratis dazu. „Chantal, das ist ganz einfach. Bei uns hat es geklappt, nachdem wir im Keller unter Mistelzweigen es uns so richtig gemütlich gemacht haben.“ Da können wir Chantal ja verstehen, dass die schon Hemmungen hatten, wenn man so unter Beobachtung steht.

Krudenburg stirbt aus!

Deswegen sind die Beiden dann mal zum Kanal gefahren, um mal nicht unter Beobachtung zu stehen. Mitten im Akt wurden sie dann gestört. Da radelt doch der Metzger mit einem halben Schwein auf dem Gepäckträger am Kanal entlang zum Geschäft. Ludger hatte sich Arbeit mit nach Hause genommen. Homeoffice nennt man so was.

Krudenburg stirbt aus!

Beim Anblick des halben Schweins wurde Chantal schlecht. Das Schwein schaute mit einem Auge und heraushängender Zunge auf sie herab und die eine Reihe Zitzen sah auch komisch aus. Die Fleischeslust kam somit sofort auf den Nullpunkt.

Krudenburg stirbt aus!

Übrigens muss das Schwein sehr komisch ausgesehen haben. Für Emil waren die Schnitzel schon herausgelöst und nun hatte die Keule eine mächtige Innenbeule. Ludger hat sich nicht mal die Mühe gemacht, diesen Schönheitsfehler mit Silikonkissen zu füllen. Der letzte Gang war für die Sau also nicht schön und ehrenhaft.

Krudenburg stirbt aus!

Also gingen Chantal und Kevin beim nächsten Versuch in die Lippewiesen unterhalb der Kläranlage. Da wollten die Beiden mal in Ruhe zusammenkommen. Doch was kamen da für komische Geräusche? Bauarbeiter hantierten mit ihren Werkzeug und bauten eine neue Anlegestelle. Nirgendwo gab es ein ruhiges Plätzchen.

Krudenburg stirbt aus!

Aber Chantal hat noch nicht aufgegeben. Sie weiß ja, dass am 11. Februar 2012 ganz Krudenburg im Schützenhaus „Bayrisches Winterfest“ feiert. Dann ist auf der Dorfstrasse endlich keiner da, der sie stört.

Krudenburg stirbt aus!

In diesem Sinne muss das heutige Motto lauten. „Wir feiern durch bis morgen früh. Die jungen Leute auf der Dorfstraße wollen auch ihren Spaß.“

Diese Rede habe ich für den Auftritt der „Drevenacker Weiber“ beim Bayrischen Winterfest der Krudenburger Schützen geschrieben. Hinter den “Drevenacker Weibern“ verbergen sich: Ingrid Meyer, Claudia Köster, Elfi Vennmann und meine Person.