Aktionsbündnis Seniorensicherheit
ASSe als Schutzengel vor Kriminellen
Seit 15 Jahren gibt es im Kreis Mettmann das Aktionsbündnis Seniorensicherheit, kurz ASS. Gegründet wurde es damals in Hilden. Ingrid Benecke war von Anfang an dabei.
Von Beatrix Gerling
Es klingelt an der Tür, man öffnet und schneller als vermutet ist ein völlig fremder Mensch in der Wohnung. Mal mit Gewalt, oft aber mit Behauptungen wie von der Polizei zu sein, nur mal kurz die Telefonleitung prüfen zu wollen oder mit der Bitte um ein Glas Wasser. „Die Kreativität dieser Kriminellen kennt keine Grenzen“, sagt Polizeihauptkommissar Peter Schmidt. Trickbetrug nennt man diese Masche, sich Menschen zu nähern um sie zu bestehlen. Sind die Täter erst mal in der Wohnung, wollen sie beispielsweise die Bargeldbestände auf Echtheit prüfen oder fordern dazu auf, Geld von der Bank abzuheben, um dieses in Sicherheit zu bringen.
Keine Zeit zum Nachdenken
„Die sind dabei so geschickt und reden so intensiv auf ihre Opfer ein, dass man gar nicht mehr zum logischen Denken kommt“, so Ingrid Benecke. Immer wieder ist diese Methode erfolgreich und die Opfer sind ihr Geld los. Ähnlich funktioniert diese Masche auch am Telefon.
Um Seniorinnen und Senioren besser vor solche Betrügereien zu schützen, gibt es im Kreis Mettmann das Aktionsbündnis Seniorensicherheit, eine bewährte Zusammenarbeit zwischen Polizei und den sogenannten ASSen. Das sind geschulte Ältere, die ihren Mitmenschen zu Sicherheitsthemen beraten. „Das funktioniert am besten über Netzwerke“, weiß Peter Schmidt.
Ingrid Benecke: „Ich spreche mit vielen Menschen und kann so immer mal wieder auf Dinge aufmerksam machen, die im Alltag oder in ihrem Verhalten einfach nicht sicher sind.“
Zu den Beratungsthemen zählen auch die Einbruchsicherheit der Wohnung oder das Verhalten im Straßenverkehr. „Viele sind unsicher, trauen sich aber gar nicht, das zuzugeben“, sagt Frau Benecke. „Das fällt viel leichter im quasi privaten Rahmen, also beispielsweise bei Vereins- oder Nachbarschaftstreffen.“ Aber auch bei gemeinsamen Info-Ständen von Polizei und ASSen stellt Peter Schmidt fest: „Die ASSe werden viel öfter angesprochen, das fällt offensichtlich leichter, als mit einem Menschen in Uniform zu reden.“
Gut zu wissen, was schützt
Die Angebote, zu denen die ASSe ihre Klienten beraten, sind vielfältig. Verkehrstrainings, Einbruchschutzberatungen und konkrete Verhaltensempfehlungen gehören dazu. „Oft verweisen wir natürlich auf Fachkräfte, beispielsweise bei der Einbruchsicherungsberatung. Aber alleine der Hinweis: Deine Wohnung ist nicht wirklich gut gesichert, macht die Menschen nachdenklich. Wenn wir dann auf ein konkretes Beratungsangebot der Polizei hinweisen können, ist vielen geholfen.“
Die Dienste der ASSe sind ehrenamtlich. Weder erhalten sie Geld, noch kostet die Beratung bei ihnen etwas. Zu erreichen sind sie über die lokalen Polizeiwachen.
Wer selbst im Aktionsbündnis Seniorensicherheit tätig werden möchte, bewirbt sich bei den zuständigen PolizeibeamtInnen. In Hilden sind das Polizeihauptkommissar Peter Schmidt und seine Kollegin Polizeioberkommissarin Alexandra Garschagen. „Es wird dann zunächst ein Gespräch geführt, um die Eignung der Person zu prüfen“, sagt Peter Schmidt. Als nächstes folgt eine eintägige Schulung in Mettmann. Ingrid Benecke: „Eine gute Voraussetzung ist Kontaktfreude und ein großer Bekanntenkreis mit vielen Gleichaltrigen.“ Für sie ist dieses Ehrenamt eine persönliche Bereicherung: „Es freut mich, wenn ich jemandem geholfen habe. Wenn ich jemanden vor etwas bewahren konnte, dann kann ich gut schlafen.“
Infos unter: www.seniorensicherheit-kreis-mettmann.de
Autor:Lokalkompass Langenfeld - Monheim - Hilden aus Monheim am Rhein |
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