„Ein gutes Jahr für Hilden“: Bürgermeister Horst Thiele blickt auf 2013 zurück – und skizziert die Aufgaben für 2014

„Vieles bewegt“: Bürgermeister Horst Thiele blickt auf 2013 zurück. | Foto: Michael de Clerque
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Das Jahr neigt sich dem Ende zu. In Hilden ist in den vergangenen Monaten viel passiert – und auch 2014 verspricht alles andere als langweilig zu werden. Der Wochen-Anzeiger sprach mit Bürgermeister Horst Thiele über Projekte in der Stadt.

Wochen-Anzeiger: War 2013 ein gutes Jahr für Hilden?
Horst Thiele: Eindeutig ja. Wir haben viel bewegt. Beispiel Itterkarree: Die Eröffnung hat maßgeblich zur Belebung der Innenstadt beigetragen. Der Warrington-Platz und auch die Nebenstraßen profitieren, das haben auch die aktuellen Zahlen des Stadtmarketings gezeigt. Wir haben hier ein Sorgenkind weniger.

Wie geht es weiter?
Der Warrington-Platz wird umgestaltet, die Baumaßnahmen an der Schulstraße abgeschlossen. Dann ist auch der untere Teil der Fußgängerzone fertig. Und auch am anderen Ende tut sich etwas: Auf dem Gelände des alten Reichshofs werden Wohnungen und das Pfarrzentrum neu errichtet – das wird sicher zunächst für Unruhe in der Fußgängerzone führen.

Aber das ist noch nicht alles...
Hilden ist eine attraktive Einkaufsstadt. Aber auch andere Städte schlafen nicht. Wir haben im ersten Halbjahr 2013 das „integrative Handlungskonzept für die Innenstadt“ entwickelt. Der Übergang von der Fußgängerzone zum Fritz-Gressard-Platz soll schöner werden, die City von der S-Bahn aus leichter für Fußgänger und Radfahrer erreichbar sein. Auch die Straßenbeleuchtung soll optimiert werden. Für die Umsetzung in den kommenden Jahren – die Gesamtkosten betragen rund 6 Millionen Euro – wurden Fördermittel beim Land Nordrhein-Westfalen beantragt, wir rechnen mit einer Entscheidung Anfang des neuen Jahres.

Auch im Bildungsbereich gab es Veränderungen.
Die Eröffnung der Sekundarschule war ein voller Erfolg. Dass die neue Schule sogar vierzügig an den Start gehen würde – damit hätte kaum jemand gerechnet. Es hat gut geklappt, auch weil das pädagogische Konzept detailliert vorbereitet wurde. Und das, während Schulleiterin Sabine Klein-Mach weiterhin auch für die Wilhelm-Fabry-Realschule zuständig ist. Das nächste große Projekt im Schulbereich ist die Inklusion. Wie genau die Veränderungen aussehen, wird nicht zuletzt von den Vorstellungen der Eltern abhängen – sie können wählen, ob ihr Kind auf eine inklusive Schule geht. Konkret stehen 2014 zudem der Anbau an die Mensa des Helmholtz-Gymnasiums und die Erneuerung des Außengeländes an.

Wohnungen sind seit Jahren knapp.
Von städtischer Seite aus steht nach dem Architektenwettbewerb die Bebauung des Geländes der Albert-Schweitzer-Schule im Fokus. Der Wohnraum wird gebraucht. Weiter ist auch das Gelände der Theodor-Heuss-Schule in absehbarer Zeit frei für eine Wohnbebauung.

Der Kommunal-Soli belastet auch Hilden. Wie geht es hier weiter?
Die Zwangsabgabe ist verabschiedet, nun klagen wir vor Gericht. Schließlich unterstützen wir finanziell schlechter gestellte Städte bereits über die Kreisumlage. Aber die Klage hat keine aufschiebende Wirkung. Der Soli erschwert die Haushaltsplanung, er trifft uns ab 2014. Ab 2014 muss Hilden wahrscheinlich aus diesem Grund erstmals seit langem wieder einen Kredit aufnehmen.

Muss nun der Gürtel enger geschnallt werden?
Hilden ist eine lebendige Stadt mit vielfältigen Angeboten in den Bereichen Sport, Kultur und Senioren. Das darf nicht kaputt gespart werden. Denn was einmal kaputt ist, lässt sich nur schwer wieder aufbauen. Wichtig ist, dass man auch in einer finanziellen Delle die Nerven behält.Strukturen sollten nicht panisch geändert, sondern erhalten werden – nur eben nicht auf einem luxuriösen Niveau.

Der Wahlkampf um das erste Amt der Stadt läuft an. Was werden Sie Ihrer Nachfolgerin / Ihrem Nachfolger mit auf den Weg geben?
Hilden als dicht bebaute Stadt behutsam weiterentwickeln. Und aktiv Wirtschaftsförderung betreiben. Denn nur wenn es Hilden gut geht, können Wohltaten verteilt werden. Zur Wirtschaftsförderung gehört nicht nur das Werben um neue Betriebe, sondern auch die Bestandspflege – sich also um die Bedürfnisse der Unternehmen vor Ort zu kümmern. Hilden ist in einer stabilen Situation: Vergleichbar mit einem Eigenheim, das zu 97 Prozent abbezahlt ist. Bei allen finanziellen Erschwernissen sollten deshalb auch langfristige Ziele der Stadtplanung nicht aus den Augen verloren werden, etwa der Neubau des Wilhelm-Fabry-Museums.

Autor:

Janina Krause (Rauers) aus Hilden

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