Hertener Ehepaar unterstützt Misrit Hagos und ihre drei Kinder aus Eritrea
"Möchten einen Beitrag leisten"

Seit einem Jahr helfen Marie-Luise und Günter Küchmeister den Kindern von Misrit Hagos.  | Foto: Foto: Bodin
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„Uns geht es so gut und es ist nicht schwer, einige Stunden zu investieren, um zu helfen“, freut sich Marie-Luise Küchmeister aus Herten. Mit ihrem Mann Günter hilft die 69-Jährige seit einem Jahr Misrit Hagos aus Eritrea und ihren drei Kindern in Deutschland anzukommen.

Vor allem Hilfen bei den Hausaufgaben der Kinder und beim Deutsch lernen, aber auch Ausflüge, etwa in den Zoo, oder eine Unterstützung bei Behördenangelegenheiten gehören dazu. Wenn es um technische Dinge geht, ist Günter Küchmeister gefragt. Um die Begleitung der Hausaufgaben kümmert sich Marlies, wie die Kinder sie inzwischen nennen. Als vor gut einem Jahr in den Medien darüber berichtet wurde, wie Mikal (10 Jahre) und Raie (8 Jahre) nach fünf Jahren Trennung ihre Mutter Misrit in Herten wiedertrafen, boten Marie-Luise und Günter Küchmeister spontan ihre Hilfe an. Sie meldeten sich bei Schwester M. Stefanie Müllenborn. Die in Herten lebende Ordensschwester der Franziskanerinnen Salzkotten hatte die Familienzusammenführung engagiert unterstützt und Misrit Hagos seit ihrer Ankunft in Deutschland im Jahr 2013 begleitet. „Ohne Schwester Stefanie hätte ich das alles nicht geschafft“, sagt die junge Frau aus Eritrea. Nur mit ihrer jüngsten Tochter Fiti (5 Jahre), die während der Flucht geboren wurde, kam sie damals in Herten an. Ihre Tochter Mikal und ihr Sohn Raie blieben bei Verwandten in Eritrea zurück und konnten erst nach quälend langen und zähen Bemühungen nachkommen. Bis zu ihrer Ankunft in Deutschland hatten sie weder eine Schule, noch einen Kindergarten besucht. Jetzt sind sie lernbegierig, verstehen gut Deutsch und sprechen es immer besser. „Anfangs habe ich eine Tasche mit verschiedenen Dingen mitgebracht und so mit den Kindern die ersten Vokabeln geübt“, berichtet Marie-Luise Küchmeister. Auch Spiele und eine Bücherkiste halfen beim Spracherwerb. Mit dem Besuch der Integrationsklasse kamen dann Hausaufgaben hinzu, nicht mehr nur in Deutsch, sondern auch in Mathematik und anderen Fächern. „Irgendwann kann ich da sicher auch nicht mehr helfen“, meint Marie-Luise Küchmeister. Bis es soweit ist, möchte sie die Kinder jedoch weiter fördern. „Die Lehrer sind sehr engagiert, aber für die individuelle Förderung fehlt oft die Zeit“, sagt sie.

Es bleibt nur wenig Zeit

So möchte sie ihren Beitrag dazu leisten, dass die Kinder beim späteren Übergang in die Regelschule gute Chancen haben. Aus der Hilfe entwickelte sich Freundschaft. „Meine Kinder haben eine weiße Oma und einen weißen Opa“, freut sich Misrit Hagos. Sie würde zwar am liebsten alle Zeit mit ihren Kindern selbst verbringen, weiß dann aber doch die Hilfe und gelegentliche Entlastung zu schätzen und ist dafür sehr dankbar. Obwohl die größten Sorgen und Ängste überstanden sind und eine kleine Wohnung bezogen ist, bleibt ihr als alleinerziehende Mutter nur wenig Zeit für sich. Nach einem Jahr im Bundesfreiwilligendienst arbeitet sie jetzt in Teilzeit in der Tagespflege für an Demenz erkrankte ältere Menschen und bereitet sich außerdem auf ihre Führerscheinprüfung vor. „Misrit leistet sehr viel“, sagt Schwester M. Stefanie anerkennend. Marie-Luise Küchmeister freut sich über die große Lernbereitschaftvon Mikal, Fiti und Raie (v.l.), denen sie beim Deutsch lernen und denHausaufgaben hilft.

Seit einem Jahr helfen Marie-Luise und Günter Küchmeister den Kindern von Misrit Hagos.  | Foto: Foto: Bodin
Marie-Luise Küchmeister freut sich über die große Lernbereitschaftvon Mikal, Fiti und Raie (v.l.), denen sie beim Deutsch lernen und denHausaufgaben hilft. | Foto: Foto: Bodin
Autor:

XY Z aus Sonsbeck

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