Erstkommunion in St. Antonius zum zweiten Mal unter Corona-Bedingungen
Die Kleinen in der Gemeinde
"Wir dürfen nicht singen, aber wir dürfen in Bewegung kommen", erklärt Pastoralreferentin Dr. Britta Ortmans die Spielregeln des Gottesdienstes: Zum zweiten Mal feiert die St.-Antonius-Gemeinde die Erstkommunion unter Corona-Bedingungen. Mit Abstand, aber ganz viel Körpereinsatz.
Mit ihren Taufkerzen in der Hand ziehen Paul, Adrian, Tjorben und Ian am Sonntagvormittag ganz aufgeregt in die St.-Antonius-Kirche in Herten-Mitte ein. Viele Plätze sind heute frei, denn wegen der Pandemie darf nur eine begrenzte Personenzahl vor Ort sein.
"Gewöhnlich ist die ganze Gemeinde dabei", erklärt Dr. Britta Ortmans, die die Kommunionkinder auf ihrer Reise begleitet. Trotz der besonderen Umstände sind neben der engsten Familie, die natürlich Vorrang genießt, auch ein paar mehr Gäste gekommen. Sie haben in den hinteren Reihen Platz genommen, natürlich alle auf Abstand und unter strengsten Hygienevorgaben. Alle Anwesenden mussten sich im Vorfeld zur Messe anmelden, ihre Kontaktdaten angeben, beim Eintritt unterschreiben und die Hände desinfizieren. Jede zweite Bank ist abgesperrt. Statt Umarmungen begrüßt man sich mit freundlichem Nicken.
Kommunion wegen Corona verschoben
"Das erste Mal, dass ich nur Jungs dabei habe", eröffnet der leitende Pfarrer Norbert Mertens den Gottesdienst. Vier Kommunionkinder sind es diesmal nur. Eigentlich hätten es neun sein sollen, aber viele Familien haben die Kommunion wegen Corona verschoben. "Vieles war für euch ganz anders als gedacht", weiß die Pastoralreferentin. Das Krippenspiel konnten die Kinder nicht aufführen, nicht mit den Sternsingern laufen, auch das übliche Vorbereitungswochenende fiel aus. Trotzdem machen die Vier alles tapfer genau so, wie sie es in der Generalprobe eingeübt haben. Sie lesen ihre Verse, erzählen von den kleinen Senfkörnern, die sie zu großen Pflanzen herangezogen haben, und erhalten schließlich zum ersten Mal die heilige Kommunion.
"Wir sind die Kleinen in den Gemeinden, doch ohne uns geht gar nichts", wird ein beliebtes Kindergottesdienstlied, passend zu den Protagonisten des Tages, angestimmt. Zu den Corona-Regeln gehört auch, dass nur die Vorsänger zur Orgelmusik singen dürfen, die Gemeindemitglieder müssen stumm bleiben. Aber eben nicht still. Deshalb betet und singt die Gemeinde heute mit Gesten. "Gottes Liebe ist so wunderbar groß und so hoch" - und alle Hände gehen in die Höhe. "So tief" - und alle bücken sich herab. Später beim "Halleluja" stehen alle Frauen auf, zum Vers "Preiset den Herrn!" dann die Männer. So entsteht ein lustiges Auf und Ab, das auch bei den Großen für Heiterkeit und Klatschen sorgt.
Auf den gemeinsamen Auszug aus der Kirche wird ausnahmsweise verzichtet. Nicht aber auf die Erinnerungsfotos für die Familien, natürlich Corona-konform. Zu Hause erwartet die Kommunionkinder dann noch leckerer Kuchen im kleinen Kreis. Auf eine größere Feier müssen sie sich aber noch etwas länger gedulden.
Autor:Sara Drees aus Dortmund |
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