Udo Kirchhoff ist ein "Grüner Sheriff"
Udo Kirchhoff ist Rentner - und doch im Außendienst tätig. Dem Hertener ist es eine Ehre, sich für Natur- und Umweltschutz aktiv einzusetzen. Als Landschaftswart hält der 68-Jährige bei seinen Spaziergängen und Streifzügen über Feld und Flur die Augen offen.
Es gibt 30 „Grüne Sheriffs“ im Kreis Recklinghausen. In Herten sind Udo Kirchhoff und Karl Godde jun. im Einsatz. Ihre Dienstzeit umfasst vier Jahre. Landschaftswarte werden vom Landrat bestellt und mit Dienstausweis und -plakette ausgestattet. Der Landschaftsbeirat schlägt geeignete Kandidaten vor. Ortskenntnis und Fachwissen, beispielsweise über die zu schützende Tier- und Pflanzenwelt sowie verbotswidriges Verhalten (Rauchen im Wald, Verstöße gegen die Reit-Regelung) oder auch über Baurecht, bringen die engagierten Ehrenamtler mit. Sie suchen das Gespräch mit Menschen, die sich falsch verhalten, sie können vermitteln und verständigen im Schadens- oder Gefahrenfall die zuständigen Behörden.
Udo Kirchhoff: „Ich habe schon die ersten vier Jahre als Landschaftswart gearbeitet und mache jetzt in der zweiten Amtszeit weiter. Es ist mir eine Ehre, denn es gibt für uns alle nur eine Natur, und die muss man erhalten.“ Kirchhoff ist auch bekannt als begeisterter Fotograf, der bevorzugt Tier-, Pflanzen- und Landschaftsaufnahmen macht. Als Mitglied der Fotogruppe Schacht 5 war der Hertener schon bei einigen Ausstellungen vertreten.
Seinen Auftrag als Landschaftswart macht er mit viel Engagement. Mehrmals pro Woche geht Udo Kirchhoff mit geschärftem Blick los, oft alleine, manchmal in Begleitung seiner Ehefrau Gerlinde: Liegen etwa auf einem Feldweg in Scherlebeck säckeweise Bauschutt, der hier nun gar nichts zu suchen hat? Gibt es wilde Müllkippen im Katzenbusch?
Haben - ein ganz aktuelles und kontrovers diskutiertes Beispiel - im Backumer Tal Grill-Fans unliebsame Hinterlassenschaften liegen lassen? Der Landschaftswart: „Fallen mir nur Kleinigkeiten auf, melde ich das dem ZBH, auf dem kurzen Weg.“ Bei schweren Verstößen muss er die Untere Landschaftsbehörde oder auch andere Behörden einschalten.
Meistens reiche ein vernünftiges Gespräch, so Kirchhoff. „Tatsächlich habe ich weit weniger schlechte Erfahrungen gemacht, als ich anfangs erwartet hatte. Ich spreche die Leute ruhig und sachlich an, und das klappt gut.“
Seine ehrenamtliche Arbeit, die ihn regelmäßig fordert, sei sehr befriedigend, weil sinnvoll, betont der Hertener. „Ich fühle mich - auch an einem schlechten Tag - besser, wenn ich rausgehe. Man findet zu sich selbst.“
Hintergrund:
- Eine Frau und 28 Männer wurden von Landrat Cay Süberkrüb in diesem Jahr als Landschaftswarte bestellt.
- Sie bilden für vier Jahre die Landschaftswacht. Ihr Dienstbezirk, in dem sie sich um Natur und Landschaft kümmern, entspricht zu zweit dem Stadtgebiet. Ausnahmen auf Grund der Flächengröße: Haltern und Dorsten.
- Landschaftswarte melden Missstände und schlagen auch Schutz-, Pflege- und Entwicklungsmaßnahmen vor.
Autor:Kerstin Halstenbach aus Herten |
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