Linientreu: Ralph Bernatz veröffentlicht Straßenbahn-Buch
Das Wort Linientreu beschreibt eigentlich die Eigenschaft der persönlichen Bindung eines Mitglieds an Programm und Beschlüsse einer politischen Partei. Für Ralph Bernatz aus Herten kann der Begriff aber ganz anders verwendet werden. Er ist treu ergebener Fan der Straßenbahn und Buslinien der Vestischen. Nun bringt er mit „Die Eins“ sein bereits zweites Buch heraus - pünktlich zum Jubiläum der Geburtsstunde der Vestischen am 10. Mai.
Sein erstes Buch behandelte die Linie 7, nun geht es also der 1 „an den Kragen“.
Auf 134 Seiten beschreibt Bernatz mit viel Liebe zum Detail und einen ganzen Haufen interessanter historischer Fotos den Werdegang der Linie 1, die von Herten Mitte über Crange nach Wanne-Eickel brauste. Am 15. November 1975 wurde sie komplett stillgelegt.
Von seinem ersten Buch verkaufte der Straßenbahnfan 550 Exemplare in Windeseile, nun wurde die Auflage gleich auf 1000 erhöht.
„Es gibt schließlich auch in Wanne-Eickel viele Interessenten dafür.“
Die Linie 1 fuhr übrigens an gleich drei Zechen vorbei, war damit bereits zum Anfang des vergangenen Jahrhunderts ein wichtiges Verkehrsmittel. „Eine Fahrt kostete 1901 zwischen zehn und 55 Pfennig“, weiß Bernatz zu berichten. Später, gegen 1912, fuhr die Bahn auch noch den Flugplatz Wanne-Herten an.
Weit über 100 Fotos und 60 Zeitungsausschnitte beherbergt das Werk.
„Ohne die Unterstützung von Dieter Heber hätte ich das nicht geschafft“, sagt Ralf Bernatz.
Heber hat ihm auch schon beim ersten Buch unter die Arme gegriffen. Ralph Bernatz ist ein viel beschäftigter Mensch.
Im Naturschutzbund setzt er sich ein, beim Hertener i-Punkt sorgt er als Ehrenamtlicher für Infos rund um die Stadt, dazu kommen zahlreiche weitere Tätigkeiten in der Stadt, seine wahre Leidenschaft ist aber die Straßenbahn.
Die Leidenschaft für die Straßenbahn hat der pensionierte Eisenbahner bereits seit der Kindheit im Blut.
„Ich war immer schon von der Wiesbadener Straßenbahnlinie 6 fasziniert, die nach Mainz fuhr.
Als ich mit meinen Eltern dann 1961 ins Ruhrgebiet kam, eröffnete sich das Paradies schlagartig.“
Für sein Buch wird der Hertener auch ordentlich Werbung machen.
So wird er am Talk am Tresen am 12. Mai teilnehmen und über das Vestische-Jubiläum berichten.
Dazu bereitet er derzeit Vorträge zu anderen Straßenbahnbetrieben vor.
Für die Zukunft könnte er sich ein Werk über die Busse der Verstischen vorstellen. Auch da bleibt er also ganz „auf Linie“.
Autor:XY Z aus Sonsbeck |
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