Liebe ist alles: "Sagapo"

Jota Patmanidou und Annika Wroblewski (rechts) singen wie die Engel! Fotos: Halstenbach
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Das Lampenfieber steigt und steigt. Die Amateure, die Petra Patmanidou („Petra‘s Kinderhilfe“ e,V.) für das vom STADTSPIEGEL präsentierte Benefizmusical „Sagapo - Liebe und Tradition“ um sich geschart hat, proben derzeit wie die Wilden im Forum der Rosa-Parks-Schule.

Vorbei die Zeiten, als für jedes verbotene Klingeln eines Handys Strafgeld kassiert wurde: Die Mitwirkenden, die sich vor einem Jahr einem anstrengenden Casting unterzogen haben und seit Monaten einmal pro Woche proben, sind auf der „Schlussgeraden“ so hochkonzentriert und motiviert dabei, dass ihnen ein solcher Lapsus einfach nicht nicht mehr passieren kann.

Es geht um eine „verbotene Liebe“: Im Urlaub verliebt sich Christian aus Herten in die junge Griechin Stella. Und ihre Eltern sind nicht begeistert von dem Ausländer. Grund: In Stellas Heimat ist es Tradition, dass ihr Vater den Zukünftigen seiner Tochter aussucht - und da ist der junge Ausländer aus Herten in Deutschland keine gute Wahl in den Augen ihrer griechischen Familie von der schönen Urlaubsinsel. Liebe und Leid, Vorurteile und Versöhnung bestimmen das Musical „Sagapo - Liebe oder Tradition“.
Gut ein dreiviertel Jahr lang probten die Mitwirkenden des Benefiz-Musicals in der Halle der Theodor-Heuss-Schule. Nun, in der „heißen Phase“ vor den Uraufführungen am 29. und 30. Oktober, ist das Forum der Rosa-Parks-Schule der Treffpunkt für die Proben, denn in der Gesamtschule wird das mitreißende Stück voller Musik, Tanz und großer Gefühle auch zu sehen sein.
Sonntag, 16 Uhr: Sehr pünktlich erscheinen die Amateurkünstler. Man begrüßt sich mit Umarmungen und Küsschen, freundschaftlichem Schulterklopfen oder sportlichem „Gib mir fünf!“. Meike Pöther, die in dem Stück Stellas Mutter verkörpert, sagt: „Wir sind zusammengewachsen. Ich komme gerne zu den Proben, und ich hab‘ alle lieb.“ Markus Reufer, der maßgeblich an der Musik gearbeitet hat, umarmt Stella-Darstellerin Jota Patmandou nicht, er hebt die zierliche Tochter von Petra Patmanidou hoch wie ein Kind.
„Los, los! Wir müssen die Bühnenbilder holen“, sagt Petra Patmanidou. Efrig wird geschleppt. „Mit den Bühnenbildern zu proben ist ein Unterschied wie Tag und Nacht“, sagt Meike Pöther. „Es geht viel besser voran, alle sind konzentrierter.“
Ein Kaffeekränzchen ist das Projekt nicht, trotz allen Spaßes. Bevor mit Musik die Szenen und Lieder durchgegangen werden, gibt‘s offene Kritik an Leuten, die sich das letzte Mal nicht abgemeldet hatten, obwohl diese eiserne Regel seit Monaten gilt und allen bekannt ist. Petra Patmanidou: „Auch wenn es nur ein Benefizmusical ist, wir nehmen das hier ernst!“
Ein Teil aus den Erlös der Eintrittskarten wird dem Caritas-Projekt „Lust und Frust“ gespendet. Das Bühnenbild stammt vom Kunst-Leistungskurs der Stufe 13 der Rosa-Parks-Schule um Lehrerin Ursula Zacher (der Stadtspiegel berichtete). Petra : „Die Stadtwerke unterstützen uns mit 1.000 Euro.“
Dankbar ist sie außerdem Bürgermeister Dr. Uli Paetzel, der als Schirmherr fungiert. „Dadurch haben wir auch die Theodor-Heuss-Halle als Proberaum nutzen dürfen.“ Die Zusammenarbeit mit der Rosa-Parks-Schule sei überhaupt hervorragend. „Hier wird viel für das Thema Integration gemacht, und darum geht es ja auch in unserem Stück.“
Das dürfte besonders junge Zuschauer ansprechen: Es geht um Liebe, Kämpfe zwischen rivalisierenden jungen Burschen, Auseinandersetzungen mit Eltern, Freundschaft, Leidenschaft und Musik, Musik, Musik. Von Sirtaki-Klängen über eigenen Rap, rührenden Balladen und Chansons ist die Bandbreite weit gewählt. Es gibt Szenen zum Kichern und herzhaftem Lachen, Tempo und leise Momente.

EINTRITTSKARTEN: Vorverkauf in der Buchhandlung Droste, Hermannstraße 21, Telefon 02366/ 35162
PREISE: VV 8 Euro, AK 10 Euro
VORSTELLUNGSTERMINe:
Freitag, 29. Oktober/Samstag, 30. Oktober, Einlass jeweils ab 19 Uhr.

Autor:

Kerstin Halstenbach aus Herten

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