Köstliche Geschichten: Flüchtlingsfrauen kochen für Wohnungslose im Haus der Diakonie

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Das gab es noch nie. Erstmals kochten kambodschanische und chinesische Flüchtlingsfrauen für Wohnungslose in Herten. Mit köstlichen Gerichten aus ihrer Heimat verwöhnten Jiang Ping aus China und Nuon Chhen aus Kambodscha eine begeisterte Gruppe von Menschen während ihres Tagesaufenthalts im Haus der Diakonie an der Ewaldstraße.

Am 24. November wird diese Erfolgstory wiederholt, dann laden afghanische Flüchtlingsfrauen dort Wohnungslose zum gemeinsamen Essen ein. Die Idee zu diesem ungewöhnlichen Zusammentreffen kam von Angelika Korneli. Der Leiterin der Diakonischen Beratungsdienste ist es sehr daran gelegen, dass sich die verschiedenen Dienste und Menschen untereinander vernetzen. So entstand im Gespräch mit Annelie Rutecki, die ein Internationales Frauencafé im Haus der Kulturen leitet, und Carine Wouters von der Wohnungslosen-Beratungsstelle die Idee zur gegenseitigen Begegnung. Annelie Rutecki erzählt: „Der Vorschlag, für Wohnungslose zu kochen, stieß bei den Flüchtlingsfrauen, die das Café regelmäßig besuchen, sofort auf positive Resonanz.“ Jiang Ping aus China und Nuon Chhen aus Kambodscha waren sich sofort einig: „Wir kochen gern für Wohnungslose, so können wir uns ein wenig bedanken, für alles was wir in Deutschland bekommen haben.“

Früh aufgestanden

Um für so viele Menschen zu kochen, mussten die beiden Frauen schon sehr früh aufstehen. Nuon Chhen kam vor vier Jahren aus Kambodscha mit ihrer Familie nach Herten. Die 36-Jährige servierte ein köstliches Nudelgericht aus ihrer Heimat. Jiang Ping bereitete eine original chinesische Pekingsuppe zu. „Diese Suppe wird aus viel zerkleinerten Gemüse und Entenfleisch hergestellt, ist sehr scharf und muss viele Stunden kochen“, berichtete die 51-Jährige, die ebenfalls vor vier Jahren mit ihrem Mann nach Deutschland kam.
Beide Gerichte stießen auf große Begeisterung bei den hungrigen Gästen. Markus (40) erzählte: „Ich war drei Jahre lang wohnungslos. Die Wohnungslosenberatung hat mir zu Wohngeld und einer neuen Wohnung verholfen. Dafür bin ich sehr dankbar und helfe seit drei Jahren ehrenamtlich in der Küche. Einmal mit so ganz anderem Essen verwöhnt zu werden, finde ich ganz toll.“ Auch Benjamin Grauert (35) kannte im Alter von 18 Jahren die Sorgen der Wohnungslosigkeit. Die Hilfe, die er damals bekam, gibt er als ehrenamtliche Helfer seit vielen Jahren zurück. Kati (28) kam von außerhalb zu Besuch. Sie schwärmte: „So etwas Tolles kenne ich aus keiner anderen Stadt. Man ist froh für kostenloses Essen, wenn man nichts hat.“ Ein anderer Gast staunte: „Das schmeckt ja wie in einem chinesischen Restaurant, da habe ich schon einmal gegessen.“ Schnell kam man über das gute Essen ins Gespräch. Sichtlich zufrieden wandte sich ein Mann an die asiatischen Köchinnen: „Sagen Sie, sind Sie verheiratet? Haben Sie Kinder?“ Als beide mit „Ja“ antworteten, ließ er ein enttäuschtes „Schade“ verlauten, zum großen Gelächter aller. Da war wohl jemand auf den Geschmack gekommen. Vielleicht schmeckt es ihm ja genauso gut, wenn am 24. November Flüchtlingsfrauen aus Afghanistan ihre Kochkünste präsentieren. Alle Gäste des Tagesaufenthalts der Beratungsstelle für Wohnungslose sind herzlich eingeladen. PP

Die Idee zu diesem ungewöhnlichen Zusammentreffen kam von Angelika Korneli. Der Leiterin der Diakonischen Beratungsdienste ist es sehr daran gelegen, dass sich die verschiedenen Dienste und Menschen untereinander vernetzen. Foto: PP
Autor:

XY Z aus Sonsbeck

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