Herten gedenkt der türkischen Bergleute - Andacht im Glashaus

Eine Kerze zum Gedenken für die Opfer in Soma: Gedenkfeier im Glashaus Herten.
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Mitgefühl ist Menschlichkeit. Sehr berührend war die Gedenkfeier für die Opfer des schweren Grubenunglücks in der Türkei im Glashaus Herten.

Es wurden Kerzen entzündet, gemeinam gebetet, der Opfer gedacht und den Hinterbliebenen im fast 3000 Kilometer entfernten Soma Kraft gewünscht. „Sie haben ihre Väter, Söhne, Männer und Brüder verloren", so Pfarrer Bernhard Stahl.

Der Anstoß für die Gedenkfeier war von Andreas Dickel und der Initiative „Süd(er)erleben“ gekommen. Der christlich-islamische Arbeitskreis organisierte binnen kurzer Zeit die Gedenkfeier in der Rotunde des Glashauses.
Im Wechsel mit Pfarrer Andreas Wilkens sprach Pfarrer Bernhard Stahl die Fürbitten. Vom islamischen Kulturverein Ditib und der Moschee in Herten-Langenbochum wandten sich Hasan Yavas, Arat Niyazi und Kenan Aydin an die Besucher.

Dass das Grubenunglück in der Türkei hier die Menschen besonders bewegt, wurde auch durch die vielen Besucher deutlich. Alle christlichen und muslimischen Gemeinden waren vertreten. Jugendliche, Kinder, Senioren, Geschäftsleute, Politiker und Passanten mit Einkaufstüten kamen ins Glashaus.

Berührende Musik, bewegende Fürbitten

In Herten, einst größte Bergbaustadt Europas, leben immer noch viele Bergleute. Bergbau ist Teil der Geschichte und (Alltags-)Kultur. Seit Jahrzehnten leben Deutsche und Türken miteinander, kommen sich näher.

Jedes Opfer wurde namentlich genannt: Man las ihre Namen an den Stellwänden, sie wurden – jeder einzelne – auf einem Bildschirm gezeigt.

Auf Schuldzuweisungen wurde an dem Abend bewusst verzichtet. Trost spendete die zarte und anrührende Musik. Mit leisen, modernen Balladen begleiteten Bernhard Terschluse (Kantor von St. Antonius) am Klavier und Gregor Lankeit (Saxophon) die Gedenkfeier. Coskun Cokan spielte leise Weisen auf einer Neyflöte.

Zum Schluss entzündeten die Besucher Teelichte, zogen an den Namenslisten der Opfer vorbei und spendeten für die Hinterbliebenen der Opfer in Soma.

Autor:

Kerstin Halstenbach aus Herten

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