Herten feiert 75. Geburtstag

Gemeinsam mit rund 200 geladenen Gästen aus Bürgerschaft, Vereinen, Verbänden, Politik und den vier Partnerstädten hat Bürgermeister Dr. Uli Paetzel am Wochenende das 75-jährige Jubiläum seiner Stadt gefeiert.
Obwohl Herten seit seiner ersten Erwähnung im Jahr 1050 auf eine bewegte Geschichte zurückblicken kann, trägt die ehemalige Landgemeinde erst seit 1936 den Titel "Stadt". Wie viele andere Städte, erhielt Herten pünktlich zum Geburtstag Adolf Hitlers am 20. April seine Stadtrechte. Anlass für Uli Paetzel und die Organisatoren der Jubiläums-Feierlichkeiten, auch einen kritischen Blick auf die Vergangenheit zu richten.
Nachdenkliches und Heiteres aus der jüngeren Stadtgeschichte bekamen die Gäste in einer Präsentation des Stadtarchivs und des Kulturbüros zu sehen. Fotos von "starken Männern und Frauen" oder Material aus der Bergbau-Ära waren ebenso Teil der Präsentation wie Bilder aus der Nazi-Zeit oder Vorher-Nachher-Dokumentationen von Bauprojekten.
Hertens Ehrenbürger und ehemaliger Bürgermeister Willi Wessel erzählte Anekdoten aus seiner Vergangenheit, die eng mit der Stadtgeschichte verwoben ist. Dabei stellte er besonders die Kultur des Miteinanders heraus, die Herten seit jeher geprägt habe und weiter prägen müsse. Den aktuellen Ratsmitgliedern schrieb er ins Stammbuch, für das Wohl der Stadt und ihrer Menschen über Partei- und Fraktionsgrenzen hinweg konstruktiv an den Problemen und Herausforderungen zu arbeiten.
In die Zukunft blickten die Vertreter aus den Partnerstädten Arras, Doncaster, Schneeberg und Szczytno. In ihren Grußworten gratulierten sie Herten und dem Bürgermeister zum Jubiläum und zu den Entwicklungen, die die Stadt trotz aller Widrigkeiten in den vergangenen Jahren vollzogen habe. Man wolle, so die Bürgermeisterinnen und Bürgermeister übereinstimmend, die Freundschaft mit Herten weiter pflegen und intensivieren, Menschen zusammenführen und gemeinsam für ein vereintes Europa arbeiten.
Eine besondere Auszeichnung für jahrelanges politisches Engagement erhielten der Ratsherr und heutige stellvertretende Bürgermeister Winfried Kunert, der ehemalige Ratsherr und langjährige stellvertretende Bürgermeister Heinz Muhs, der jahrzehntelang als sachkundiger Bürger und Vorsitzender des Shanty-Chors tätige Karl Hildebrandt und Hans-Otto Schwarz, der mehr als 20 Jahre lang als Mitglied des Bezirksausschusses Westerholt die Belange seines Stadtteils vertreten hat. Hasan Yavas und Herbert Werner wurden in Abwesenheit für ihre Verdienste gewürdigt.
Begleitet wurde die Festveranstaltung durch Ingeborg Wunderlich und Oleg Bordo, die das Publikum auf charmante Weise mit deutschen Chansons auf eine musikalischen Zeitreise entführten.