Eltern fordern Sohn zurück

Abdullah D. hatte sich verzweifelt an den STADTSPIEGEL gewandt. Foto: Thorsten Seiffert
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Abdullah D. (*) und seine Frau haben am Montag doch noch gegen das Jugendamt der Stadt Herten demonstriert. Deutlich später als angekündigt und mit 30 statt der erwarteten 200 Teilnehmern.

Hintergrund: Dem Ehepaar wurde Ende April vorläufig seine gemeinsamen fünf Kinder entzogen. Über den Fall hatte der STADTSPIEGEL seinerzeit exklusiv berichtet. Bei der Demo forderten die Eheleute D. auch die Rückgabe ihres mittleren, zwei Jahre alten Sohnes.

Das Jugendamt der Stadt Herten, heißt es im Urteil des Familiengerichts am Amtsgericht Recklinghausen vom 21. September, das der Redaktion vorliegt, "wird verpflichtet", die beiden älteren und die beiden jüngeren der fünf Kinder "zum Wohle der Kinder an die Kindeseltern herauszugeben".
Im Gegenzug gibt das Gericht den Eltern auf, mit einer sozialpädagogischen Familienhilfe (SPFH) zusammenzuarbeiten, ihre Kritik und Anregungen anzunehmen.

Für den mittleren, heute fast drei Jahre alten Sohn gilt das nicht: Er benötige viel mehr Aufmerksamtkeit, als er in seiner Familie erhalten könne. So heißt es weiter im dem Urteil des Famiiengerichts.

Unter dem Titel "Ich schreie und keiner hört es" hatten wir in der Ausgabe 27. April sowie am 29. April auf lokalkompass.de/Herten über den Fall berichtet. Die Paar hatte in den letzten Monaten seine Kinder nur sporadisch und unter Aufsicht sehen können. Abdullah D. lässt sich anwaltlich von der Kanzlei Benecken und Partner (Marl) und der Rechtsanwältin von Ameln (Recklinghausen) vertreten.

Das Jugendamt Herten war aktiv geworden, weil eines der beiden jüngsten, im November 2010 geborenene Kinder am 14. April in einer Kinderklinik mit Schädelfraktur behandelt werden musste.
Gegen das Urteil des Familiengericht, so kündigt Nele Däubler (Sprecherin der Stadt Herten) auf Anfrage des STADTSPIEGEL an.
(* Name der Red. bekannt.)

Autor:

Kerstin Halstenbach aus Herten

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