Bestens unter Strom: Schüler der MLS sorgen für 100 Prozent Emissionsfreiheit
Es war eine echte Herausforderung. Im Schuljahr 2015 hatten Schüler der Martin-Luther-Sekundarschule eine Kleinwindkraftanlage auf dem Werkstattdach der Schule installiert und glaubten, hier auch bald Öko-Strom für das schulische Elektrofahrzeug erzeugen zu können – aber dann kamen zwei Probleme ins Spiel, die den Schülern Kopfschmerzen bereiteten und ein ganzes Jahr Entwicklungsarbeit nach sich zogen.
Vom Schulleiter bekamen sie die Aufgabe, nicht mehr als 1500 Euro für die Entwicklung einer Windkraft-Stromtankstelle auszugeben, denn es sollte ein Pilotprojekt werden, das jedem privaten Kleinwindkraftanlagenbesitzer zeigt, dass Windstrom für ein E-Auto erschwinglich ist. Das zweite Problem "erschuf" die Physik: Wie sollte man eine 12-Volt Windkraftanlage an ein E-Auto (Renault Twizy) anschließen, welches über eine normale 220-Volt Steckdose geladen wurde?
Weitere Aktionen schon geplant
Das Team aus Jan, Tim und Max Zacharzewski recherchierte und es wurde ihnen schnell klar, dass sie einen Wechselrichter brauchten, der 12-Volt Gleichstrom in 220-Volt Wechselstrom umspannen konnte, aber dann war da auch noch das Problem der Speicherung der Elektrizität. Hier konnte nur ein versierter Fachmann helfen. Gemeinsam mit ihrem Physiklehrer Ralf Gehring tüftelten sie an verschiedenen Speicherbatterien. Die Firma Renault, die zwar das Auto (Renault Twizy) gebaut hatte, konnte keinerlei Hilfe zur Batterienfrage geben, so dass Schüler und Lehrer eine richtige Versuchsreihe entwarfen, um die Menge und Qualität der Speicherbatterien herausfinden zu können.
Nach fast zwölf Monaten waren die Versuche von Erfolg gekrönt und das Team installierte vier äußerst hochwertige Speicherbatterien mit Tiefenentladeschutz zwischen Windkraftwerk und Wechselrichter – und siehe da, es funktionierte. Die Batterien nahmen den Windstrom auf, speicherten ihn und über eine Steckdose, die an den Wechselrichter angeschlossen wurde, konnte man von nun an selbstproduzierten Wind-Strom nutzen.
Seit dem letzten November arbeitet die Anlage tadellos und insbesondere das Team darf stolz sein: 100 Prozent Öko-Strom "made by MLS" geht ins hauseigene E-Fahrzeug. Und der Twizy? Dem bekommt der Naturstrom hervorragend: Keine Übertragungsverluste durch lange Zuleitungen oder ortsfremde Zwischenversorger. Hier passt alles zusammen, umweltfreundliche Stromerzeugung vor Ort und Direktverbrauch durch 100 Prozent emissionsfreies Autofahren!
Und was kommt an der Schule als nächstes? Das Umweltteam hat klare Vorstellungen, eine Ladestation für E-Scooter, zusätzliche Solareinsätze und E-Fahrräder müssen her, um die umwelttechnischen Ambitionen der Schule zu realisieren.
Autor:XY Z aus Sonsbeck |
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