Auszeichnung für Volker Lindner
Den Wolf-von-Reis-Aktorenpreis 2018 erhielt Volker Lindner, Stadtbaurat der Stadt Herten a.D., für seine Verdienste für die Region. Der Preis wurde im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Campus meets business" verliehen, die gemeinschaftlich von den Arbeitgeberverbänden Emscher-Lippe, der Wirtschaftsinitiative Gelsenkirchen und dem Förderkreis der Westfälischen Hochschule initiiert wird.
Eigentlich verleiht der Förderkreis der Westfälischen Hochschule in Gelsenkirchen alle zwei Jahre den Wolf-von-Reis-Aktoren-Preis an eine Person, die mit ihrer Tätigkeit geholfen hat, die Emscher-Lippe-Region zu einer Zukunftsregion zu machen. Eigentlich – denn aus gegebenem Anlass wurde die Auszeichnung in 2017 ausgesetzt, um in diesem Jahr den sich nähernden zehnjährigen Todestag von Wolf von Reis zu würdigen. Der Wolf-von-Reis-Aktorenpreis geht zurück auf eine Stiftung des am 28.01.2008 verstorbenen früheren Förderkreisvorsitzenden Wolf von Reis, der mit dieser zweijährlichen Auszeichnung seit 2004 die Entwicklung der Emscher-Lippe-Region fördert. Der Preis ist mit 5000 Euro dotiert.
Ihn erhielt dieses Jahr Volker Lindner, Stadtbaurat der Stadt Herten a. D., für seine „unermüdliche Arbeit in der Hertener Stadtentwicklung und über deren Stadtgrenzen hinaus“, wie sein Laudator Michael von der Mühlen Lindner würdigte. Lindner stand, als er 1993 den Posten als Stadtbaurat in Herten übernahm, vor der Herausforderung, sich den Problemen des Strukturwandels zu stellen, die durch den Wegfall des Bergbaus und den damit verbundenen Arbeitsplätzen in der Region hervorgerufen wurden. „Stadtentwicklung ist nicht widerstandsfrei, verlangt Mut, Weitblick, Konsequenzen und Durchsetzungsvermögen. Zugleich braucht es Verständigung. Die Gefahr, dabei die Zukunft zu verspielen, ist nicht klein“, so von der Mühlen weiter. „Das Wasser ist die Kohle der Zukunft“, zitierte von der Mühlen den Schriftsteller Jules Verne, der bereits 1870 Weitblick bewies. Lindner tat es ihm gleich und engagierte sich für das Thema Brennstoffzellen- und Wasserstofftechnologie in Herten. 2003 gab Volker Lindner erste Impulse für das „Zukunftszentrum Herten“ und später beim „Anwenderzentrum Herten“ in enger Zusammenarbeit mit der Westfälischen Hochschule. 2008 erfolgte die Gründung des Vereins „h2-netzwerk-ruhr“ mit den Städten Bottrop, Gladbeck, Herten und Marl sowie der WIN Emscher-Lippe, der Wirtschaftsförderung „Metropole Ruhr“, der Emschergenossenschaft und auch der Westfälischen Hochschule. „Alle regionalen Aktivitäten von Volker Lindner aufzuzählen, würde den Rahmen der Veranstaltung sprengen“, scherzte Michael von der Mühlen.
Volker Lindner selbst will Teile seines Preisgeldes für zwei Einrichtungen spenden, die ihm am Herzen liegen. Zum einen geht ein Teil des Geldes an die „Hertener Bürgerstiftung“, die sich auch auf „Hof Wessels“ engagiert und vor allem Kindern und Jugendlichen viele Chancen eröffnet. Ein weiterer Teil geht an die „MINT-Regio-Stiftung“ in Marl, die sich für die frühe naturwissenschaftliche und mathematische Förderung von Jugendlichen im schulischen Bereich einsetzt.
Lindner selbst wünsche sich für die Zukunft eine saubere Welt mit umweltschonender Mobilität, wie sie mit Wasserstoff angetriebenen Fahrzeugen möglich wäre.
Den fachlichen Teil der Veranstaltung „Campus meets business“ gestaltete Stephan Schneider mit einem Vortrag zum Thema „Vernetzt denken – vernetzt handeln“. Er arbeitet für die Firma Vodafone und zeigte Gestaltungsmöglichkeiten einer fortschreitenden Digitalisierung auf. Dies allerdings gehe nur, wenn weiter in Glasfasertechnologie investiert würde, da das bisherige „Vectoring“ über die Kupfertelefonkabel an seine physikalischen Grenzen stieße. Um notwendige Reaktionszeiten für eine effektive Vernetzung beispielsweise bei der Mobilität mit selbststeuernden Fahrzeugen zu erzielen, müsse das Netz ausgebaut werden. Deutschland liege hier im weltweiten Vergleich weit zurück.
Den musikalischen Rahmen bildete das Duo „Caterva Musica“ mit Elke Fabri an der Barock-Violine und Andreas Nachtsheim an der Laute. Mit ihrer Musik aus dem 17. Jahrhundert bildeten sie einen spannenden analogen Kontrast zur Diskussion über digitale Themen.
Autor:XY Z aus Sonsbeck |
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