Vestia steht explosives Endspiel um den Aufstieg bevor

Das Blatt hat sich gewendet: Seit dem 24. Oktober führt Vestia Disteln die Bezirksligatabelle an, um sich eine Woche vor Saisonschluss vom Rivalen aus Marl überholen zu lassen. Am kommenden Sonntag, 29. Mai, kommt es nun zum explosiven Endspiel zwischen den beiden Aufstiegskandidaten.

„Der Ball ist einfach nicht über die Linie gegangen“, zieht Trainer Thomas Joachim nach dem vorletzten Spieltag ein trauriges Fazit. Sein Team unterlag beim BVH Dorsten mit 2:1.
Nicht zum ersten Mal lag das Problem der Hertener in der Chancenverwertung. Denn nach dem 1:0 durch Adnan Mulavdic in der 12. Minute nach Freistoß von Ferhat Yalcin ging einfach nichts mehr rein. „Das Spiel war einfach überhastet“, analysiert Joachim. „Aus dem Nichts“ sei der 1:1-Ausgleich in der 25. Minute gefallen. „Und nach dem 2:1 kurz nach der Halbzeit gab es keine klare Spiellinie mehr.“
Auch Torgelegenheiten in den letzten 20 Minuten verliefen ins Leere. Ärgerlich dazu noch eine Szene vom Ende der ersten Spielhälfte: Angeschlagen verließ Torhüter Daniel Kassen den Platz.
Ohne Gegnereinwirkung hatte er sich die linke Schulter verletzt. „Ob er gegen Marl spielen kann, steht noch nicht fest“, so Joachim direkt nach der Begegnung.
Der Blick nach Marl verdeutlicht aber die eigentliche Schwere des Resultats: Mit 3:0 besiegen die Hülser zeitgleich Drewer und ziehen so zwei Punkte an der Hertener Konkurrenz vorbei.
„Vielleicht ist die Situation aber gar nicht so schlecht“, findet Distelns Trainer schnell wieder seinen Optimismus. „Ein Unentschieden reicht nicht mehr, das Team muss sich jetzt richtig reinhängen!“ Und weil er Vertrauen in seine Elf hat, wird an der Strategie für das letzte Saisonspiel auch nichts geändert.
„Alles wie immer, immer nach vorn!“, lautet die Distelner Devise. Fußball sei vor allem Kopfsache, weiß der Coach, deshalb sei es in der laufenden Woche oberste Priorität, einfach die Köpfe freizubekommen, wieder „Spaß reinzubringen“.
Die Entscheidung fällt am Sonntag, 29. Mai, ab 15 Uhr. Dann empfängt Vestia den TSV Marl-Hüls zum 30. Spieltag in Herten. Im Hinspiel im November unterlag Disteln übrigens im direkten Duell mit 2:0.
Doch der Gegner hat großen Respekt vor dem Heimteam, nicht zuletzt, weil dem eine große Kulisse den Rücken stärken wird. „Bestimmt 1500 bis 2000 Zuschauer“, schätzt der Marler Trainer Holger Flossbach. Allein drei Fanbusse hat der TSV schon für die Anreise bestellt. „Es ist ein Endspiel, das die Massen bewegt“, freut sich Flossbach schon auf die besondere Atmosphäre der Partie.
Sorgen macht er sich trotz der bewussten Stärke der Hertener aber keine: Hartnäckig habe die Mannschaft die Saison über an der Konstanz gearbeitet, sich zuletzt gut, feldüberlegen präsentiert, nur vier Treffer in den vergangenen acht Spielen kassiert. Mit Fleiß will der Verein für das letzte Spiel nun auch noch den Fußballgott für sich gewinnen. Abergläubisch ist Joachim dagegen nicht. „Auf Glück kann man sich nicht verlassen“, rät der Hertener. Und gerade weil beide Teams ihr Bestes geben, ist mit einer spannenden Darbietung zu rechnen, vielleicht gibt es gar ein Drama.

3 Fragen an die Trainer der Kontrahenten:

1. Warum hat Ihre Mannschaft den Aufstieg verdient?

Holger Flossbach, TSV Marl-Hüls: Wir haben eine leidenschaftliche und gute Mannschaft mit festem Glauben an sich selbst. Unsere Hausaufgaben haben wir erledigt.
Thomas Joachim, SV Vestia Disteln: Wir haben eine konstant gute Leistung über die gesamte Saison gezeigt.

2. Wenn Sie aufsteigen, welche Ziele nehmen Sie dann noch ins Visier?

Holger Flossbach: Jetzt geht es erst einmal um das Endspiel; die Landesliga ist eine andere Geschichte.
Thomas Joachim: Ich schaue nicht auf die Landesliga, wir wollen nicht den zweiten vor dem ersten Schritt tun.

3. Wie schlimm wäre es, wenn Sie nicht aufsteigen?

Holger Flossbach: Disteln hat die Liga über dreiviertel der Saison angeführt, ist realistisch die bessere Mannschaft. Letztlich wäre die Freude über den Aufstieg größer als die Enttäuschung über einen möglichen Verbleib.
Thomas Joachim: Natürlich wären wir enttäuscht. Aber verdient hat den Aufstieg, wer am Ende oben steht.

Autor:

Sara Drees aus Dortmund

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