Löwen-Coach auf der Couch

Seitdem Boris Kaminski (33) die Löwen trainiert, sind die Korbjäger in der Pro-B-Liga auf Erfolgskurs: Die vergangenen, strapaziöse Saison war die erfolgreichste der Vereinsgeschichte. Ab 8. Januar heißt es - nach einer kurzen Winterpause- Vollgas geben. Der STADTSPIEGEL sprach mit Boris Kaminski, dem Trainer der Löwen, über Erfolge und kommende Aufgaben.

STADTSPIEGEL: 2010 ist Geschichte. Wie bewerten Sie das vergangene Jahr?
Boris Kaminski: „Wir haben ein wirklich gutes Jahr hinter uns. Im April konnten wir in Rhöndorf die Vize-Meisterschaft feiern. Der Aufstieg in die ProA scheiterte an anderen Dingen, nicht an der sportlichen Leistung. Die jetzige Saison ist für uns auch gut gelaufen. Wir sind gemeinsam mit Schwelm, Vechta und Stahnsdorf die Tabellenführer. Größtenteils sind wir zufrieden damit. Auch wenn ich noch Entwicklungspotenzial sehe, im individuellen wie im teamtaktischen Bereich.“

Womit sind Sie denn nicht zufrieden?
„Mit dem Hinspiel gegen Schwelm zum Beispiel. Dieses Aufeinandertreffen zweier Topteams kam für uns zu früh und wir haben eine schmerzhafte Heimniederlage einstecken müssen. Keiner unserer Spieler konnte an diesem Tag sein Potenzial abrufen. Das macht das Rückspiel natürlich besonders schwierig. Zumal wir gleich drei Spiele in kürzester Zeit absolvieren müssen. Erst am 8. Januar in Schwelm, dann das Nachholspiel gegen Braunschweig am 12. Januar, und am 16. Januar kommt Wolfenbüttel. Unser Start in 2011 ist nicht gerade ideal. “

Welchen Einfluss haben die Fans auf ein Spiel?
„Sie können einen großen Einfluss haben. Immer dann, wenn sie uns besonders laut unterstützen, auch in schlechten Phasen eines Spiels.
Das sieht man auch an unserer Heimbilanz, genauso an den Ergebnissen der anderen Teams. Deshalb wollen wir uns auch unbedingt das Heimrecht für die Play-Offs sichern. “

Stichwort Play-Offs. Die Aufsteiger werden in diesem Jahr erstmals nach einem neuen System zwischen den jeweils acht besten Teams der ProB Nord und Süd ermittelt. Wie bewerten Sie das?
„Play-Offs machen die Liga sicherlich interessanter, als „Showdown“ am Ende. Aber das macht die Liga-Spiele nicht unwichtiger. Denn Heimrecht erhalten nur die Teams ganz oben in der Tabelle, und dazu wollen wir natürlich gehören. Es kommt jetzt in der Rückrunde vor allem auf die direkten Vergleiche zwischen den Spitzenteams an. Nach 13 Spieltagen haben wir die Tabelle zwar angeführt, aber die anderen drei Teams hatten dieselbe Punktzahl auf dem Konto. Je weniger Spieltage vor uns liegen, desto wichtiger kann jeder Sieg werden. Das war aber im letzten Jahr ohne die Play-Offs auch schon so.“

Im Moment behindert aber der Schnee Ihre Trainingsarbeit. Die Stadt Herten hat die Sporthallen bis zum 7. Januar gesperrt.
„Ja, das ist richtig. Die Last auf dem Dach ist zu groß. Ich arbeite im Sportbüro in Waltrop, dort haben wir eine ähnliche Entscheidung getroffen. Das ist für uns als Verein und Mannschaft natürlich nicht schön. Zumal wir eine intensive Vorbereitung auf das Spiel gegen Schwelm brauchen.
Aber ich habe vollstes Verständnis für die Situation. Sicherheit geht vor. Wir müssen andere Lösungen finden. Im Zweifelsfall machen wir eine Konditionseinheit in einer Soccer-Halle. Das sieht dann vielleicht blöde aus, aber darauf können wir keine Rücksicht nehmen.“

Was wünschen Sie sich für das neue Jahr?
Ich wünsche dem Team und dem gesamten Umfeld der Löwen Glück und Gesundheit für das neue Jahr. (JP)