Die Bundesligakolumne von Holger Flossbach
Kerze im Kölner Keller
Mit zwei nahezu zwei identischen Ecken wurden die Dortmunder von den Kölnern Körnerfressern um die Ecke gebracht. Dabei spielten die Geißböcke ohne Hörner, sprich ohne Sturm. Lediglich den A-Jugendlichen Thielmann schickten sie ins Zentrum, aber diese klug ausgeklügelte Taktik zahlte sich beim Tabellenzweiten aus.
Durch diesen überraschenden, aber mit Leidenschaft und Willen verdienten Sieg zündeten die Kölner im Keller eine Kerze an und schauen jetzt in die Helligkeit der Liga.
Dortmund dagegen öffnete wieder einmal Tür und Tor für Trainerdiskussionen, Meisterreife und Ernsthaftigkeit aufm Platz. Schade, denn ehrlich gesagt, müssen junge Spielmöpse gerade aus diesen Fehlern und Niederlagen lernen, um am Ende bei den Bayern oder in England erfolgreich zu sein. Sollte der BVB aber mal drei, vier Jahre das Team beisammen halten, dann wird es eine geile Truppe und ganz Europa muss sich fürchten.
Fürchten muss man weiterhin AufSchalke und um Schalke. Eine gute halbe Stunde folgte bei den Gladbachern lediglich eine engagierte weitere Stunde. Dazu die individuellen Fehler im Defensivverhalten und um die Zukunft im Ligaalltag wird einem Angst und Bange. Die Fohlen dagegen kamen von Trab in den Galopp und machten mit drei Schüssen vier Tore. Der erste Treffer erinnerte an das 1:1 der Bayern aus dem Jahr 2001 in Hamburg. Fast unmöglich wie ein Schuss durch zwölf Beine vorbei das Tornetz zappeln lassen kann. So einen machst du, wenn du oben stehst und so einen bekommst du, wenn du unten stehst. Leider ist der blaue Bock immer dabei.
Bielefeld fightete aufopferungsvoll in Leipzig. Als Klos seinen ersten Erstligatreffer zum 1:2 erzielte war sogar etwas Zählbares drin. Doch die Friedensstädter brachten die knappe Führung nach Hause und grüßen von Tabellenplatz zwei.
Leverkusen und Berlin beendeten den neunten Spieltag. Das war kein Leckerbissen. Die Berliner Frösche konnten nicht hopsen und die Leverkusener Grashüpfer wollten nicht. Zwar reichte es um die Dortmunder Hochtalentierten in der Tabelle zu überholen, aber um sich weiter festzusetzen, dafür war es einfach zu wenig. Jetzt muss die „Werkself“ AufSchalke und zwar am kommenden Sonntagabend. Schalke bislang ohne Sieg, Leverkusen noch ohne Niederlage. Ein Schelm der da Böses denkt.
Köln erwartet am Samstag ebenfalls noch ungeschlagene Wolfsburger. Der Erfolg bei den Dortmundern kann Kräfte freisetzen und dem Geißbock weiteres sattes Grün zu fressen geben. Gladbach muss Samstagnachmittag nach Freiburg und braucht wichtige Punkte um den Anschluss zu wahren. Dabei können sie den NRW-Nachbarn Hilfe leisten und das Streich-Quartett mit ins Treibsand stürzen.
Der BVB muss nach Frankfurt. Hier gab es immer heiße Duelle. Auch am kommenden Samstag wird es eine Herausforderung. Denn mit einer weiteren Niederlage verabschiedet man sich aus dem Reich der Träume und würde sogar Frankfurt bis auf drei Punkten an sich heranlassen. Der Keller-Kracher steigt auf der Alm, auf der Bielefelder Alm. Hier wartet die Arminia auf giftige Mainzer. Beide Teams schmücken sich mit einem Sieg aus neun Spielen. Da ist also alles möglich.
Ich träume weiter von Siegen und blaublütigen Gewinnern.
Ihr Käptn Blaubart Holger
Autor:Lokalkompass Recklinghausen aus Recklinghausen |
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