Hertener Schwimmerinnen bei der WM in Göteborg am Start
Irma Denzer und Sandra Kentschke starteten bei der 13. Masters-Weltmeisterschaft im Schwimmen in Göteborg
Vom 27.07.2010 bis zum 07.08.2010 fanden in Göteborg die 13. Weltmeisterschaften im Schwimmen, Wasserspringen, Wasserball, Synchronschwimmen und Langstreckenschwimmen der so genannten Masters statt. Startberechtigt sind dabei Sportlerinnen und Sportler die 25 Jahre und älter sind.
Die Beckenschwimmwettbewerbe wurden in den 50m-Becken der Valhalla, direkt neben dem Scandinavium und dem Ullevi-Stadion, sowie dem Freibad des Lundbybadet ausgetragen.
Göteborg stand in dieser Zeit durch Plakate, Hinweise und Info-Stände überall deutlich sichtbar im Zeichen dieser Schwimmveranstaltung.
Eine Veranstaltung der absoluten Superlative.
Laut Weltdachverband FINA die seit Jahren größte Schwimmveranstaltung der Welt.
In Göteborg nahmen allein bei den Beckenschwimmwettbewerben mehr als 5000 Schwimmerinnen und Schwimmer aus 74 Nationen teil, die zusammen fast 17000 Starts absolvierten.
Unter ihnen vom SV TuS Herten Irma Denzer, Altersklasse 40, und Sandra Kentschke, Altersklasse 25.
Die beiden gingen mit sehr unterschiedlichen Erwartungen und Hoffnungen in die Wettkämpfe. Während Irma „nur“ teilnehmen und mitschwimmen wollte, hatte Sandra schon das Ziel, möglichst weit nach vorne zu kommen, Wunschtraum unter die ersten zehn.
Sandras erster Start über 200m Rücken verlief noch recht holprig. Der Wettkampf fand im Freibad bei Dauerregen und regelrecht kaltem Wetter statt, keine Voraussetzungen für eine gute Zeit und einen gelungenen WM-Start. Mit diesen Witterungswidrigkeiten mussten jedoch auch alle anderen Starterinnen klar kommen, was offensichtlich insgesamt Probleme bereitete. Mit ihrer geschwommenen Zeit nicht ganz zufrieden kam Sandra als 14. ins Ziel. Ihre bei den Deutschen Meisterschaften geschwommene Zeit hätte für Platz sieben gereicht, diese Zeit wurde jedoch in einem schönen Hallenbad unter idealen Voraussetzungen geschwommen und war unter den in Göteborg herrschenden Bedingungen nicht zu realisieren.
Der nächste Start war schon deutlich besser. Die 200m Freistil fanden unter fast idealen Bedingungen im großen Hallenbad, der Valhalla, statt. Sandra lieferte ein sehr couragiertes Rennen ab, schwamm von Anfang an in der Spitzengruppe mit und belegte in ihrem Lauf den dritten Platz, was in der Gesamtwertung zwar wiederum den 14.Platz ausmachte, in der Art und Weise des Zustandekommens jedoch berechtigte Hoffnungen für die weiteren Starts weckte.
Über 100m Rücken gingen sowohl Irma als auch Sandra an den Start. Auch dieser Wettbewerb wurde in der Valhalla unter fast idealen Bedingungen ausgetragen.
Bei diesem Wettkampf zeigte Irma, dass sie zu recht bei der WM dabei war. Sie ging von Anfang an das hohe Tempo ihres Laufes mit und schlug letztendlich als fünfte ihres Laufes an.
Sandra hatte sich über diese Strecke viel vorgenommen. Auch sie versuchte alles und ihre Zeit von 1:14,53 Min war deutlich schneller als die bei den Deutschen Meisterschaften in Hamburg geschwommene Zeit. Ihre Konkurrentinnen nutzten die hervorragenden Bedingungen allerdings ebenfalls aus, was dazu führte, dass Sandra trotz der für sie sehr guten Leistung „nur“ als dreizehnte in die Wertung kam.
Sollte es mit dem Platz unter den ersten zehn noch etwas werden, musste es über die 50m Rücken, Sandras letzten Start bei der WM, gelingen.
Dieser Wettkampf fand wieder im Freibad des Lundbybadet statt.
Gleiche Bedingungen wie beim ersten Start dort: Freibad, Dauerregen, kalt…
Auch Irma hatte über 50m-Rücken gemeldet. Für sie waren diese schlechten Bedingungen jedoch neu. Offensichtlich kam sie mit diesen Widrigkeiten nicht richtig zurecht. Und wie sagte Fußball-Philosoph Wegmann früher einmal: Zunächst hatten wir kein Glück und dann kam auch noch Pech dazu. So war es auch bei Irma: Bei diesem Wettkampf gelang nichts und zum Schluss wurde es ganz übel. Es gibt Tage, da sollte man besser im Bett bleiben. Solch einen Tag erwischte Irma, leider bei ihrer ersten WM-Teilnahme. Aus und vorbei und beim nächsten Mal besser machen.
Sandra machte es da deutlich besser. Durch ihren Start über 200m Rücken an diese Verhältnisse gewöhnt, kam sie klar besser als Irma mit den Bedingungen zurecht.
Sie gewann ihren Lauf, den drittletzten der Veranstaltung, mit der bis zu diesem Zeitpunkt schnellsten geschwommenen Zeit.
Nun kam das große Warten:
Zwei weitere Läufe mit den sechzehn teilweise deutlich schneller gemeldeten Starterinnen standen noch aus. Sollte es etwas mit Platz 10 werden, müssten also mindestens sieben Schwimmerinnen langsamer als sie sein. Ihre Gegnerinnen taten ihr den Gefallen jedoch nicht. Es waren nur noch fünf Schwimmerinnen langsamer, was für Sandra letztendlich Platz 12 bedeutete.
So wurde es zwar nicht Platz zehn aber insgesamt ein sehr versöhnlicher Abschluss der Weltmeisterschaft.
Letztendlich bleiben die Erinnerungen an eine gigantische Veranstaltung, eine tolle Stadt im Zeichen des Schwimmsports sowie Starts gegen Sportlerinnen aus Australien, den USA, Kanada und anderen großen Nationen sowie der Gedanke:
Das war sicherlich nicht der letzte internationale Wettkampf, die letzte WM-Teilnahme.
Text: Martin Kentschke (der auch selber vor Ort war)
Autor:Michael Böhm aus Herten |
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