Flossbachs WM-Kolumne: Südkorea wird heute lecker vernascht

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Schnappatmung, Herzrasen und schlottrige Knie. Samstag gegen 21.47 Uhr: Freier Stoß, aber indirekt. MR11 und das IKEA-Monster TK8 hecken was aus. Das Aus für die schwedische Passivität. Für Elche im Strafraumgehege. Oder können die es nicht besser.
Ich hatte das Gefühl, dass die Blaugelben in den ersten 15 Minuten und mit wenigen Ausnahmen auch in der zweiten Halbzeit gar nicht aus dem eigenen 16er herauskamen, geschweige denn aus der eigenen Hälfte.

Der kluge Emil, der Forsberg, der aus Leipzig, der meinte doch tatsächlich nach dem Spiel, dass Schweden ein richtig gutes Spiel gemacht hat. In welcher Karaoke-Bar war der denn? Gerade in der zweiten Hälfte pöhlten sie den Ball nur so aus dem Gehege. Am liebsten bis nach Oslo oder Helsinki. Allein, es hat nicht geklappt, denn es hat geknackt wie Knäckebrot als die Kunstoffkugel über den Olsen-Fjord ins Fangnetz flog. Drin das Ding! In Absprache mit den beiden Protagonisten Ball und MR11 feuerte TK8 den Erstgenannten ins Tor. Dabei haben wir, die Deutschen Glück, denn eigentlich hätte Toni Kross mit seiner schwachen Leistung gar nicht mehr auf dem Platz stehen dürfen. Schon gegen die Mexi-Nachos war er maßgeblich am Gegentreffer beteiligt und auch gegen die Schweden machte er keinen guten Defensiveindruck. Fehlpass, schlechtes Stellungsspiel und schon waren die Wikinger in Front. Mein lieber Rüdiger, war das ein Schock.
Doch Jogi wäre nicht Jogi, wenn er nicht eine Nase und eine Lösung für solche Situationen hätte. Zweite Halbzeit kam Matchwinner Timo Werner über Außen, Mario Gomez wurde ins Zentrum beordert und Ziel war Ballbesitz über Ballbesitz. Deutschland kam sah und bollerte. Am Rande des Spiels flogen Emotionen nur so um sich. Verantwortliche, Betreuer, Trainer und Leibchen zählten sich nicht nur an. Alles im Rahmen und im alltäglichen Bereich. Das Olli Bierhoff da allerdings einen Alltag der Amateure gesehen haben will, erschließt sich mir nicht. Ist er denn Millionen Euros von der Basis entfernt. Als ob es am Wochenende bei den Jungs, die ihren Lieblingssport nachgehen, wie beim Wrestling zugeht. Nein, Olli, das ist anders. Fußball macht auch an oder in der Basis Spaß. Anzüge, Krawatten oder Trainingslager mit eigenen Golfplätzen brauchen nur Funktionäre, die sich nach Spielen prügeln. Am besten mit Eisen 6 und Golflöchern im Treibsand. Aber vermutlich spiegelt die Aussage, die Meinung vieler DFB-Fairantwortlichen wider.
Heute gibt es ein Schaulaufen und das Achtelfinale. Südkorea, wuselig und lauffreudig wird cross gebraten, süß-sauer eingelegt und lecker vernascht. Deutschland ist im Turn und die WM hat begonnen.
Russland gegen Spanien und Uruguay gegen Portugal waren die ersten Achtelfinals, die feststanden. Da stecken schon viele spannende und emotionale Momente drin. Der Gastgeber wurde gegen die Urus entzaubert und muss sich finden, um die ballsicheren spanischen Toreros zu schlagen. Uruguay ist bissig und offensivstark. Da gilt es für Ronaldo und seinen Portugiesen die richtigen Zähne zu ziehen und einige Torflöcher zu füllen. WM, es geht richtig los...
Alles supergut. Bundes-Jogi, lass die Adler fliegen und schon freuen wir uns auf Montag oder Dienstag. Achtelfinale um 16 Uhr. Der 5. Stern ruuuuuuft.
Ich hole mein Hörrohr raus und höre den Ball von TK8 rauschen. Entenpelle!

Ihr HF08/15

Autor:

Lokalkompass Herten aus Herten

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