"Vierbeiniges" Stadtmarketing ist Teil einer Wanderausstellung

Ein wichtiges Vermächtnis

„Ja, ich kann mich noch so gut daran erinnern, als wäre es gestern gewesen. Die zickte rum und wollte nicht einen Moment ruhig stehen.“ Warum sollte sie auch? Miss Herten war schließlich ein Rennpferd. 

Und Jürgen Koch, der sich wenig amüsiert äußerte, war damals eins der Mitglieder der Bürgertraber-Familie. Sie alle posierten im Mai 2008 für ein Foto auf dem Traber-Hof Messmann, während Pflegerin Svenja Lallensack die quirlige Stute in Position zu bringen versuchte. Das Foto wiederum sollte im neuen Ruhr Museum als Exponat in der Abteilung „Mythen und Phänomene des Ruhrgebietes“ zu sehen sein.
Jetzt steht für die Bürgertraber ein neuerlicher Auftritt in einer Ausstellung an. Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) plant im LWL-Industriemuseum Zeche Hannover eine Ausstellung mit dem Titel „Boten, Helfer und Gefährten – Beziehungen von Mensch und Tier im Wandel“. Bei der Recherche war LWL-Mitarbeiterin Jana Golombek auf die Bürgertraber gestoßen. Die studierte Kulturwissenschaftlerin wollte die Geschichte der Charity-Gemeinschaft kennenlernen und wissen, wieso Menschen im Verein mitmachen. Geschäftsführer Michael Polubinski: „Frau Golombek sprüht nur so vor Engagement. Da haben wir uns liebend gern einspannen lassen.“
Sich im Rahmen der Ausstellung zu präsentieren, liegt nach Worten des Bürgertraber-Vorsitzenden Winfried Kunert „voll auf unserer Linie“. Der Chef wörtlich: „Es ist ein wichtiges Vermächtnis unseres Gründers Klaus Bechtel, den Namen unserer Stadt durch unsere Pferde zu transportieren, wann und wo immer es möglich ist.“ Bechtel habe die Bürgertraber gerne als „vierbeiniges Stadtmarketing“ bezeichnet. Nach dem Start der Ausstellung in Bochum – der Termin steht noch nicht fest – geht die Präsentation auf die Reise. Die Wanderausstellung wird unter anderem im Schiffshebewerk zu sehen sein. „Ist ja bei uns um die Ecke“, freut sich Laurenz Messmann vom Waltroper Heimatgestüt der Bürgertraber.^TS