BW Westfalia Langenbochum ihrer Punkte beraubt
Karsten Quante macht es einfach Spaß, seinen vielen jungen Spielern beim Kicken zuzuschauen. Dabei reichte das Vermögen der Mannschaft von BW Westfalia Langenbochum am dritten Spieltag nur zu einem 1:1-Remis beim ebenfalls neugegründeten Fusionsverein FC Marl 2011. Nur wenige Tage zuvor zog das Team dafür in die dritte Pokalrunde ein.
„Wir haben besser Fußball gespielt“, resümiert der neue Chefcoach, der von 2006 bis 2008 schon einmal den Trainerposten an der Villa Brinkmann bekleidete, am Sonntagabend nach der Bezirksligabegegnung. Etwas ist er noch von einer Fehlentscheidung des Schiedsrichters Marvin Ostrop (Dorsten) aus der ersten Halbzeit gefrustet. „Schon da hätte Marl nur noch mit zehn Mann auf dem Platz stehen müssen.“ Florian Lingner hatte in der 37. Spielminute eine gelbe Karte anstelle des bereits verwarnten Muyhar Mulai kassiert. Doch unterm Strich kann er nur positive Erkenntnisse aus der Partie ziehen: „Wir waren 45 Minuten über sehr dominant, in der zweiten Hälfte vielleicht etwas weniger“, so der Trainer. Etwa 70 Prozent Ballbesitz spricht er seinem Team in der Anfangsphase zu, noch rund 60 Prozent nach der Pause. Zum einzigen Tor brauchte es dennoch eine Standardsituation: Stürmer Jochen Kalender wird in der 84. Minute vom Marler Torwart Martin Michalik umgeworfen. Michalik kassiert die rote Karte, Niko Pechliwanis tritt zum Elfmeter an und verwandelt diesen zum 1:0 für die Hertener. Erst in der Nachspielzeit wird die junge Mannschaft dann für ihre zuvor vergebenen Torchancen bestraft: Torhüter Sascha Vitolins kann den Ausgleichstreffer ins lange Eck durch Kevin Paust nicht verhindern. So raubt der FCM den Langenbochumern zwei eigentlich verdiente Punkte und sichert dem eigenen Team den Zähler.
Auf die Wetterverhältnisse am stürmischen Wochenende schiebt der Trainer den verpassten Sieg nicht, die alte Kampfbahn sei gut zu bespielen gewesen, doch andere Faktoren trugen vielleicht ihren Anteil zum noch nicht ganz ausgereiften Spiel der Blau-Weißen bei. 15 Spieler ist der Kader stark, viele davon noch unerfahren, dazu musste die gesamte Innenverteidigung ersetzt werden. Mit dem neuen Mittelfeldmann Arek Grad (vom SC Hassel), 34 Jahre alt, „ein Spieler mit Erfahrung“, kann nun vielleicht etwas Ordnung und Ruhe in die Rasselbande voller „technisch guter Führungsspieler“ einkehren. Zudem steckte der Mannschaft noch das Pokalspiel unter der Woche in den Knochen. Mit einem Endstand von 4:2 (3:1) zogen die Hertener dort gegen Grün-Weiß Erkenschwick aus der Kreisliga A in die dritte Pokalrunde ein. Die Tore für die Langenbochumer erzielten Sören Luppatsch, Özgün Can und André Kostrzewa.
Jetzt heißt es also neue Kräfte sammeln für den vierten Spieltag, denn dann, am Sonntag, 11. September, 15 Uhr ist der derzeitige Tabellenführer TuS 05 Sinsen zu Gast auf der neuen Kunstrasenanlage. Vielleicht krabbeln die Blau-Weißen dann vom derzeit vierten Tabellenplatz (sieben Punkte) noch etwas höher an die Spitze. Die Meisterschaft zu holen ist jedoch nicht die zwangsläufige Vorgabe. „Den direkten Aufstieg zu erwarten, wäre vermessen“, betont Trainer Quante. Die Mannschaft sei sportlich im Aufbau, auch die finanzielle Situation vieler anderer Vereine eine bessere. „Wir können ins obere Tabellendrittel kommen, mal sehen wie weit das dann führt.“
Autor:Sara Drees aus Dortmund |
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