Buchtipp: Von Bolzplätzen und echten Kerlen
Echte Kerle erkennt man an den Drecksnarben in den Knien und an den Schienbeinen. Echte Kerle haben nämlich auf Asche Fußball gespielt, und das zeichnet Männer fürs Leben. Nicht nur körperlich. Davon handelt eine Sammlung witziger und feuriger Kurzgeschichten.
Ben Redelings und Sascha Theisen haben sie in dem Buch "Auf Asche - Unwiderstehliche Bolzplatz-Erinnerungen" herausgegegeben und auch selbst dazu beigetragen.
Es sind wunderbare Geschichten, und sie erklären anschaulich das Phänomen, warum ein 55-jähriger Elektriker mit Plautze, ein adretter Bankkaufmann mit gegeltem Haar von 30 und ein Rentner, der sich für den einzig wahren Knebel hält, einträchtig vor dem TV-Gerät ihrer inzwischen rauchfreien Stammkneipe ausrasten und die Millionäre in kurzen Hosen niederbrüllen, wenn die einen Pass versemmeln oder das Leder an die Latte knallen. Merke: Solche Rasenkünstler sind eben keine echten Kerle.
Die Erfahrungen auf Asche eint eine der größten sozialen Gruppen Deutschlands, obwohl sie sich aus Männern zusammensetzt, die sich nach Alter, Beruf und Familienstand unterscheiden: Es sind erklärte Fußballtheoretiker.
Ben Redelings und Sascha Theisen haben renommierte Fußball-Autoren wie Frank Goosen, Ronald Reng, Uli Hesse, Axel Formeseyn oder Christoph Ruf dazu bewogen, ganz persönlichen Geschichten zu erzählen, die einmal nicht vom großen Profifußball handeln. Es sind allesamt lesenswerte Storys und ein Beweis dafür, dass Fußball eben doch viel mit der Liebe zum Kicken zu tun hat und nicht nur mit den kommerziellen Interesssen des Global Players Fußball.
Ben Redelings/ Sascha Theisen (Hrsg.): Auf Asche - Unwiderstehliche Bolzplatz-Erinnerungen, Taschenbuch, 144 Seiten, Verlag Die Werkstatt, ISBN: 978-3-7307-0011-2, 8,99 Euro
Autor:Kerstin Halstenbach aus Herten |
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