33% der Mitglieder fordern Neustart des Vorstands
Wie bereits an dieser Stelle berichtet, hat der 1. Vorsitzende des SV TuS 1925 Herten Anfang April die Mitgliederversammlung kurz nach ihrer Eröffnung bereits wieder geschlossen. Diverse Unstimmigkeiten in der Buchhaltung ließen eine Entlastung nach Aussage einer der Kassenprüferinnen nicht zu.
Die Kassenprüferin behielt sich das Recht vor, die Unterlagen bis zur Einberufung einer neutralen Prüfungsinstanz unter Verschluss zu halten. Unverständlicher Weise erstattete der 1. Vorsitzende Andreas Wietecki kurz darauf Anzeige bei der Staatsanwaltschaft gegen Unbekannt, obwohl ihm, auch laut seiner Aussage in einer regionalen Tageszeitung, sowohl die "Unbekannten", als auch der Sicherungsort der Unterlagen sehr wohl bekannt waren. Auch die Staatsanwaltschaft zeigte sich darüber bei einem Gespräch etwas verwundert. Sowohl die Finanzbehörden, als auch die Staatsanwaltschaft haben mittlerweile ihre Ermittlungen aufgenommen.
Die Verwunderung einiger Vereinsmitglieder wurde noch größer, als ohne jegliche Vorgespräche das A-Kader des Vereins in seiner bisherigen Form geschlossen und der Trainer gekündigt sowie mit sofortiger Wirkung freigestellt wurde. Mittlerweile dürfen die Schwimmerinnen und Schwimmer zwischen 12 und 16 Jahren zwar wieder mit der Co-Trainerin ein eingeschränktes Training absolvieren, Zweifel an den diversen vorgebrachten Gründen für diese Handlung eines Teils des Vorstandes haben die Eltern und Aktiven jedoch in erheblichem Maß. Waren die angeblichen sportlichen Misserfolge nur vorgeschoben und bringt die verwundert geäußerte Frage des Sportwarts Rainer Berg, ob die Mitglieder des A-Kaders trotz der "vorläufigen" Einstellung desselben wirklich bleiben wollen, die Wahrheit ans Licht?
Auf jeden Fall führte diese für viele Mitglieder verschiedener Gruppierungen nicht nachvollziehbare Entscheidung des Vorstands und das desaströse Krisenmanagement im Zusammenhang mit der Kassenprüfung dazu, dass die Eltern des A-Kaders und unterstützende Mitglieder innerhalb von nicht einmal 2 Wochen die Unterschriften von 33% der stimmberechtigten Mitglieder des SV TuS 1925 Herten erhielten. Mit ihrer Unterschrift fordern die Mitglieder die Einberufung einer außerordentlichen Mitgliederversammlung. Der Gesetzgeber sieht für diesen Vorgang lediglich 10% der Mitglieder vor, die Satzung des SV TuS 1925 Herten jedoch mindestens 25%. Doch auch diese wesentlich höhere Hürde konnte genommen und übererfüllt werden. Der 1. Vorsitzende ist nun laut Satzung verpflichtet, innerhalb von 4 Wochen die Mitgliederversammlung einzuberufen. Diese hat als ersten Punkt die Abwahl des bisherigen Vorstands und danach entsprechende Neuwahlen auf der Tagesordnung. Da in der Vergangenheit die Annahme von Einschreiben von Seiten des 1. Vorsitzenden verweigert worden war, wurde der Antrag der Mitglieder inkl. der Unterschriften am vergangenen Dienstag per Gerichtsvollzieherin zugestellt.
Die beantragenden Mitglieder sind sich sicher, dass Andreas Wietecki ihrer Forderung nachkommen wird, hatte er sich doch erst Ende Mai schriftlich entsprechend geäußert: "Es ist Ihr gutes Recht eine außerordentlichen Mitgliederversammlung zu fordern und ich scheue mich auch nicht Ihnen dort entgegenzutreten und mit Ihnen über das ein oder andere Gerücht, welches in Umlauf ist, zu diskutieren."
Nicht nur für das A-Kader, sondern für den gesamten Verein wäre ein Neustart des Vorstandes nach Meinung einiger langjähriger Mitglieder eine gute Chance für einen Neuanfang und eine Aufarbeitung der aktuellen Missstände.
Autor:Michael Böhm aus Herten |
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