Länderübergreifender Erfahrungsaustausch
Türkische Schülerinnen besuchen Gertrudis-Hospital Westerholt

Auch eine Praxisübung auf dem Laufband in der Physiotherapie fand das Interesse der türkischen Kollegsschüler im Gertrudis-Hospital. | Foto: Günter Schmidt
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Wie werden alte Menschen in deutschen Krankenhäusern versorgt? Diese Frage beschäftigte fünf Schülerinnen und ihren Rektor eines Berufskollegs für Gesundheitswesen aus der türkischen Millionenstadt Diyarbakir, als sie im Rahmen des Erasmus-Programms das Gertrudis-Hospital in Westerholt besuchten.
Erasmus ist ein Programm für Bildung, Jugend und Sport der Europäischen Union, unter dem Aktionen rund um lebenslanges Lernen sowie Kooperationen im Hochschulbereich zusammengefasst werden.
An dem türkischen Kolleg, das über 800 Schulplätze verfügt, absolvieren die fünf Schülerinnen zurzeit ihre Ausbildung, mit der sie wiederum zur Aufnahme an einer türkischen Universität berechtigt sind, an der sie das Krankenpflegeexamen erreichen können.

Unterschiede in der Ausbildung

Hier besteht ein großer Unterschied zur Ausbildung in Deutschland: In der Türkei wird für den Beruf des Gesundheits- und Krankenpflegers ein Studium benötigt, während deutsche Schüler eine Ausbildung absolvieren. Die fünf Schülerinnen aus der Türkei arbeiteten während ihres zweiwöchigen Besuchs in Deutschland in einem Seniorenheim in Dorsten. Während ihrer Visite im Westerholter Krankenhaus wollten sie wissen, wie die Abläufe in einem deutschen Krankenhaus mit Blick auf die Versorgung alter Menschen aussehen. Auch die medizinischen, therapeutischen und pflegerischen Möglichkeiten vor Ort waren für die angehenden Gesundheits- und Krankenpflegerinnen von großem Interesse.
Jürgen Zwick, stellvertretender Pflegedirektor des Gertrudis-Hospitals in Westerholt, stellte dem türkischen Pflegenachwuchs das medizinische Versorgungs- und Pflegekonzept der geriatrischen Abteilung vor. Zudem riss er Themen wie das deutsche Gesundheits- und Ausbildungssystem sowie die Strukturen eines Großklinikums an.
Mehmet Kücük fungierte dabei als Dolmetscher und sorgte mit seinen lebendigen Übersetzungen für eine angenehme Gesprächsatmosphäre, in der alle mit Interesse gestellten Fragen der Gäste eine Antwort fanden. „Der länderübergreifende Erfahrungsaustausch wurde von allen Teilnehmern als sehr positiv empfunden. Solche Projekte sind sehr wichtig – sowohl für unsere gemeinsame Zukunft, als auch für die Entwicklung unseres Verständnisses für andere Völker“, zeigte sich der stellvertretende Pflegedirektor dankbar für den Besuch.
Weitere Infos im Netz:
www.kkrn.de
www.ef.de/erasmus/programm

Autor:

Lokalkompass Herten aus Herten

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