Corona-Virus - Tipps gegen die Langeweile

Räumen Sie doch endlich 'mal Ihren Keller auf

Die Coronavirus-Krise friert unser Leben ein. Keine Konzerte, kein Kino, kein Sport, überhaupt alle Veranstaltungen abgesagt, ja sogar die vernünftige Empfehlung, soziale Kontakte so weit es geht einzuschränken - es stehen uns allen harte Tage, Wochen, hoffentlich nicht Monate bevor. Doch, es gibt Einiges zu tun, wenn man nicht vor Langeweile eingehen will. Einige Vorschläge!

Tipp 1: Ab in den Keller!

Seien Sie doch ehrlich. Wir sind doch unter uns. Wie lange schieben Sie schon das Entrümpeln des Kellers (des Dachbodens/der Garage) vor sich hin? JETZT ist der richtige Zeitpunkt, genau das abzugehen. Zu beachten gilt es natürlich, dass Sperrmüll unter Umständen nicht weggebracht/abgeholt werden kann. Aber aufräumen können Sie ja ruhig schon mal, oder?

Tipp 2: Frühjahrsputz

Apropos Aufräumen: Die Sonne strahlt langsam den Frühling durch die Wohnungsfenster. Wie wäre es mit dem ohnehin fälligen Frühjahrsputz? Blitzblanke Fensterscheiben, Böden, von denen Sie zur Not essen könnten, das Entrümpeln des Kühlschranks, ausgewaschene Schränke. Oder räumen Sie einfach mal Ihre Festplatte auf. Sagen Sie nicht, es gäbe nix zu tun...

Tipp 3: Lesen

Das ist ein Klassiker: Nehmen Sie sich ein Buch zur Hand. Also, so ein echtes. Mit Seiten aus Papier. Jeder hat doch eine ewig lange "Bucketlist", mit Klassikern, die er oder sie sich ja "eigentlich" schon immer einmal vornehmen wollte. Empfehlungen? Wenn Sie seeeeeehr viel Zeit haben, lesen Sie "Moby Dick". Fernab davon gibt es aber auch moderneres Zeug.
Ein Beispiel? Stephen Kings "Der Anschlag". Zwar hat King immer mal über den Tellerrand geblickt, doch Mitte der 2000er Jahre findet sich eine neue Qualität in seinen Geschichten. King ist zu einem großen Erzähler der US-amerikanischen Gegenwart in den Vorstädten geworden - ohne auf seine bewährten Tugenden zu verzichten. Ansonsten: Trauen Sie sich an Hesse, Shakespeare oder Oscar Wilde heran. Ich verspreche, es tut gar nicht weh.

Tipp 4: Ich glotz' TV

Das mit dem Lesen kann einfach nicht jeder so konsequent (was witzig ist, weil ja in Smartphone-Zeiten so viel gelesen wird, wie nie zuvor - allerdings zumeist nur Quatsch), deshalb muss Streaming natürlich in diese Liste der Anti-Langeweile-Tipps. Netflix, Amazon, bald gibt's auch noch Disney+, die Latte wird immer länger. Nicht lineares Fernsehen ist der "heiße Scheiß". Und die Qual der Wahl wird immer stärker. Deshalb hier einfach vier Genretipps:

Krimi: "Broadchurch" (Netflix) ist eine britische Krimi-Drama-Serie und dreht sich um den Tod eines elfjährigen Jungen, die anschließenden Mordermittlungen und deren Auswirkungen auf die Bewohner von Broadchurch, einem fiktiven beschaulichen Küstendorf in Südwestengland. Alles andere als großartig würde diese brillant besetzte Serie nicht adäquat beschreiben.

Science Fiction: "Years and Years" (Amazon Starplay). Die Handlung konzentriert auf das Privatleben der großen Familie Lyons innerhalb von 15 Jahren als auch auf die politische Lage im Land (England), die von Instabilität aufgrund von politischen, wirtschaftlichen und technologischen Entwicklungen geprägt ist. Sehr dystopisch, sehr erschreckend. In eine ähnliche Richtung geht die exzellente Serie "Black Mirror".

Fantasy: Haben Sie noch auf dem Zettel, wie das mit den drei Drachen noch einmal anfing? "Game of Thrones" kann man trotz der schwachen letzten Staffel ruhig noch einmal von vorne anfangen. Oder "Breaking Bad". Vielleicht mal im Originalton? Trauen Sie sich einfach.

Geschichte: Hier noch schnell zwei Tipps und zwar "Narcos" (Netflix), wenn man sich für die Machenschaften von Drogenboss Pablo Escobar interessiert oder die wunderbare Familiensaga "Downtown Abbey" (Amazon Prime), wenn es etwas herzschmerzlicher zugehen darf.

Tipp 5: Machen Sie Ihre Steuern!

Vielleicht der gruseligste Tipp von allen, aber da müssen Sie jetzt durch. Schenken Sie sich (und dem Staat) nichts, wühlen Sie sich durch die ganzen Unterlagen von 2019. Es muss sein! Warum also nicht jetzt?

Tipp 6: OMG! Sport!

Tun Sie etwas für Ihre Badefigur, treiben Sie Sport. Jede kleine Bewegung hilft. Dafür müssen Sie nicht in Fitnessstudios. Gehen Sie in den Wald joggen oder stemmen Sie Gewichte. Haben Sie keine, machen Sie Liegestütze, Sit-ups - oder wagen Sie sich an das sagenumwobene 7-Minuten-Workout. Das ist eine Kombination aus Kraft- und Ausdauertraining und funktioniert in den eigenen vier Wänden. Dieses kurze (Dauer ca. 7 Minuten), hochintensive Training soll ähnlich effektiv wie ein ausgedehntes, weniger intensives Training sein.

Tipp 7: Quatschen, quatschen, quatschen

Nur, weil man Zuhause bleibt, muss man nicht alleine sein! Rufen Sie Ihre Lieben an, Skypen Sie, schreiben Sie Emails - kommunizieren Sie! Oder spielen Sie mit anderen - sei es mit der Familie oder per Smartphone oder Spielekonsole.

Tipp 8: Aufgeschobenes angehen

Die Gitarre steht seit Jahren in der Ecke rum? Das Hobbykellerprojekt ging nie richtig voran? Jetzt ist die Zeit, immer wieder Auf- und Verschobenes anzugehen. Im Internet gibt es zum Beispiel genug "Tutorials", um Instrumente zu erlernen, Englischkurse und vieles mehr. Lernen Sie doch einfach Klingonisch? Wer weiß, wann man es brauchen kann. Bestimmt finden Sie im Netz auch eine Anleitung, wie sie es schaffen, endlich den Schrank sicher an der Wand zu befestigen.

Tipp 9: Planen Sie!

Wenn das Leben irgendwann wieder anläuft, könnte es sofort wieder hektisch werden. Überlegen Sie, was Sie dann tun müssen, tun wollen. Planen Sie, wohin Sie verreisen könnten oder welche Veranstaltungen (Theater, Kleinkunst, Sport etc.) Sie besuchen möchten. Sagen Sie der Resignation den Kampf an.

Tipp 10: Genießen Sie!

Der letzte Tipp klingt komisch in diesen Zeiten. Aber versuchen Sie es. Halten Sie inne, versuchen Sie die Entschleunigung unserer Leben zu genießen, entspannen Sie sich - und lassen Sie sich nicht verrückt machen.