Bundesarbeitsgemeinschaft der Freien Wohlfahrtpflege ruft zum Aktionstag auf
Migranten beraten
Für Mittwoch, 30. Juni, hat die Bundesarbeitsgemeinschaft der Freien Wohlfahrtpflege zum Aktionstag der Migrationsberatung für erwachsene Zuwanderer (MBE) und des Jugendmigrationsdienstes (JMD) aufgerufen. Die sozialpolitische Relevanz der MBE und JMD soll bei kommunalen und politischen Akteuren deutlich gemacht werden.
„Während der Pandemie konnten wir unser Beratungsangebot dauerhaft aufrecht erhalten. Die Zahl unserer Beratungen hat in dieser Zeit stark zugenommen.“ erklärt Kathrin Wolf, die den Fachbereich Migration und Integration beim Caritasverband Herten leitet.
„Viele Behörden waren geschlossen und die Möglichkeiten, Dinge online zu regeln, begrenzt.“
Dies lag hauptsächlich an fehlenden digitalen Endgeräten, die plötzlich für Antragstellungen oder auch das Homeschooling in den Familien notwendig waren. Zuschüsse hierfür gab es erst nach Monaten der Pandemie. Für Menschen, die allein sprachlich große Hürden überbrücken müssen, ein großes Problem. Umso wichtiger sei es, auf die systemrelevante Bedeutung der MBE und JMD vor Ort bei der Beratung und Begleitung ratsuchender Einwanderer hinzuweisen.
Ablauf einer Beratung in einem Comic dargestellt
In Vorbereitung des Aktionstages wollten Serap Özcan-Cevni (MBE), Ebru Uykun-Türk (JMD) und Dilara Uykun (JMD) aus dem Haus der Kulturen auch die Hertener Bürger über ihre Arbeit informieren und entwickelten einen Comic, der den Ablauf einer Beratung darstellt. Mit einem Quiz und attraktiven Preisen, die Einzelhändler aus der Innenstadt zur Verfügung gestellt haben, luden sie auf dem Wochenmarkt ein, sich aktiv über die Beratungsdienste zu informieren.
„Wir erleben es oft, das Ratsuchende durch Nachbarn oder Bekannte auf unsere Dienste aufmerksam gemacht wurden.“ sagt Ebru Uykun-Türk, die im JMD arbeitet und Jugendliche mit Migrationshintergrund im Alter von 12 bis 27 Jahren berät. In den Gesprächen werden die unterschiedlichsten Themen angegangen: Von der niederschwelligen Vermittlung von ersten Deutschkursen über die schulische und soziale Integration bis zur Entwicklung einer beruflichen Perspektive.
„Wir fragen unsere Klienten immer, wo sie sich in zwei Jahren sehen. Daraus können wir dann einzelne Schritte entwickeln.“ Oft beginnt die Arbeit der Berater, wenn die Ratsuchenden das Haus der Kulturen wieder verlassen haben. Dann wird telefoniert und organisiert, um bei der Erreichung der festgelegten Ziele zu unterstützen.
Wie wichtig die Arbeit der beiden Dienste ist, verdeutlicht Kathrin Wolf mit den Zahlen der Beratungsgespräche: „In der Pandemie konnten wir die steigende Nachfrage im Grunde genommen nur bewältigen, indem wir auf die offenen Beratungsstunden verzichtet und konsequent Termine vergeben haben. Innerhalb eines Jahres konnten wir so 800 Gespräche im JMD und 2.100 Gespräche im MBE führen.“
Autor:Lokalkompass Herten aus Herten |
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