„Keinen Zentimenter nach rechts!“
Haus der Kulturen entwickelt Broschüre "Herten ist aufgeklärt"
Das Haus der Kulturen hat unter dem Thema "Herten ist aufgeklärt" eine Broschüre veröffentlicht, die von Mitarbeitern entwickelt wurde. Damit soll ein klares Statement gesetzt werden: „Keinen Zentimenter nach rechts!“ Die Broschüre ist als Ausdruck aber vor allem digital erhältlich, um junge Menschen zu erreichen.
In den vergangenen Wochen sind immer wieder Sticker, Aufkleber, Flyer und Graffiti mit Symbolen und Codes in Herten aufgetaucht. Sie kleben an Laternen und Abfalleimern, werden in Briefkästen verteilt oder an Häuserwände gesprüht. Die Botschaften, die dahinter stehen, sind häufig versteckt, kommen jedoch eindeutig von rechtsextremen Absendern, so das Haus der Kulturen.
„Das können und wollen wir nicht ignorieren!“ erklärt Daniela Franken-Varenholt vom Haus der Kulturen. „Deshalb möchten wir die Menschen in Herten zu diesem Thema aufklären, was die abgebildeten Symbole zu bedeuten haben, und sensibilisieren, diese Dinge beim Ordnungsamt zu melden.“
Die Mitarbeitenden vom Haus der Kulturen haben in einem politischen Kleinteam eine Broschüre entwickelt, in der unter dem Titel „Herten ist aufgeklärt!“ die verwendeten Symbole erklärt werden. „Die Broschüre verschicken wir per Mail zu oder man kann sie von der Homepage herunterladen.“ erklärt Zühtü Baritoglu. „Wir haben sie bewusst digital gestaltet, damit wir viele junge Menschen damit ansprechen. Außerdem können wir sie so immer erweitern.“ Wer lieber Papier in der Hand hält, kann anrufen oder eine Mail schreiben und erhält einen Ausdruck. Das Team setzt mit der Broschüre ein klares Statement: „Keinen Zentimenter nach rechts!“ heißt es in großen Druckbuchstaben.
Rechtsextreme Symbole, Codes und Gruppierungen werden erklärt
Die Corona-Pandemie würde von einigen rechtsextremen Gruppierungen genutzt, um vermehrt Wände mit flüchtlingsfeindlichen Graffitis zu besprühen. In Westerholt hat die Identitäre Bewegung Wurfsendungen in Briefkästen verteilt, deren Absender sich als junge Deutsche ohne Migrationshintergrund bezeichnen und Corona leugnen, erklärt das Haus der Kulturen. Nach Aktionen, bei denen Aufkleber entfernt wurden, seien schnell neue Aufkleber zu sehen gewesen. „Das ist ähnlich wie eine Reviermarkierung.“, so Daniela Franken-Varenholt. „Dies zu ignorieren kann keine Lösung sein.“
Bitte: Aufkleber dem Ordnungsamt melden
Das Team vom Haus der Kulturen bittet bei der Entfernung der Aufkleber um Vorsicht. „In größeren Städten wurden schon Rasierklingen unter den Aufklebern entdeckt.“, erklärt Annelie Rutecki. „Daher bitten wir darum, die Aufkleber dem Ordnungsamt zu melden.“ Die Mitarbeitenden dort seien extra geschult. Meldungen, die z. B. Laternen oder Bushaltestellen betreffen, leiten sie direkt an entsprechende Stellen wie die Hertener Stadtwerke und die Vestische weiter, damit diese sich konkret um die Entfernung kümmern können.
Mit den Menschen vor Ort ins Gespräch kommen
Eine Kurzform der Broschüre kann als Plakat ausgedruckt werden und erscheint auch als Anzeige in der Presse. Nun hofft das Team vom Haus der Kulturen noch, bald Aktionen durchführen zu können, um mit den Menschen vor Ort ins Gespräch zu kommen. Unterstützer können sich genauso wie Interessierte telefonisch oder per Mail melden. Gefördert wird die Broschüre vom Bündnis „Demokratie Leben!“.
Ansprechpartner im Haus der Kulturen sind Zühtü Baritoglu, Tel. 02366/180717, z.baritoglu@haus-der-kulturen.de und Daniela Franken-Vahrenholt Tel. 02366/180713, d.vahrenholt@haus-der-kulturen.de
Autor:Lokalkompass Herten aus Herten |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.