Corona: Virus bestimmt die Arbeit in den Apotheken
Desinfektionsmittel und Masken sind jetzt gefragt

Sabine Schlierkamp, Rebekka Haupt, Irina Guk und Bettina Meyer zu Allendorf danken den Kunden der City-Apotheke für ihr Verständnis und die Mitarbeit in den vergangenen Wochen.
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  • Sabine Schlierkamp, Rebekka Haupt, Irina Guk und Bettina Meyer zu Allendorf danken den Kunden der City-Apotheke für ihr Verständnis und die Mitarbeit in den vergangenen Wochen.
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Kontaktverbote, Maskenpflicht, Abstandsregeln und Handhygiene - das Coronvirus bestimmt weiter unseren Alltag. Das zeigt sich nicht nur besonders im Supermarkt oder in der Bahn, sondern auch in den Apotheken. Wer hat sich in den vergangenen Wochen schließlich noch nicht mit Desinfektionsmittel und Notfall-Medikamenten eingedeckt?

"Schon Mitte Februar kam bei uns der erste Schub", erinnert sich die Apothekerin Sabine Schlierkamp zurück. Damit meint sie nicht die Ansteckungen - von Krankheiten und insbesondere dem Coronavirus ist das Team der City-Apotheke in Herten (Kreis Recklinghausen) selbst bisher nämlich glücklicherweise verschont geblieben - sondern eine Welle der "Hamsterkäufe".

Desinfektionsmittel und Handschuhe seien die ersten stark nachgefragten Artikel gewesen. "Obwohl es da schnell zu Lieferengpässen seitens des Großhandels kam, waren wir darauf gut vorbereitet", so Sabine Schlierkamp. "Das haben wir unserer pfiffigen Kollegin Gülay Artar zu verdanken." Die hatte - ursprünglich für die Pflegebelieferung der Apotheke gedacht - noch kurz zuvor einen großen Vorrat davon angelegt. Schnell kümmerte sich das Team dann um den Einkauf der entsprechenden Inhaltsstoffe, um eigenes Desinfektionsmittel herzustellen. "Wir sind zentral in der Innenstadt ansässig - die Nachfrage war einfach da."

Schmerzmittel, Diabetikermedikamente und Fieberthermometer standen als nächstes auf den Einkaufszetteln der Apotheken-Kunden. "Kurz vor dem Shutdown am 23. März haben viele Hertener noch einmal verstärkt Rezepte eingelöst." Viele Kunden wollten eben versorgt sein, um sich Arzt- und Apothekengänge während der Ausgangssperre zu sparen. Währenddesssen mussten die Mitarbeiter der Apotheke in Sachen Hinweisen und Aufklärung zunächst improvisieren. "Die neuen Regelungen kamen ja praktisch von heut auf morgen - da haben wir erst einmal am Wochenende selber Schilder gebastelt und gedruckt", lacht Sabine Schlierkamp. Anfangs habe es Plakate auf Englisch gegeben und die Kollegen klebten behelfsmäßig Tapezierfolie vor die Verkaufsplätze. Dann folgten zügig offizielle Aushänge und Handzettel der Apothekerkammer. Und auch Inhaber Dr. Matthias Oehlmann wurde schnell für den Schutz seiner Mitarbeiter aktiv: Am 20. März kam auch schon eine Gelsenkirchener Firma mit der professionellen Plexiglasaufhängung.

Die Kollegen der City-Apotheke, die als Vorsichtsmaßnahme abwechselnd in zwei festen Viererteams beschäftigt sind, sind inzwischen gut auf die veränderten Bedingungen eingestellt. Trotzdem steckt dahinter viel Arbeit: "Alle Oberflächen müssen täglich gereinigt werden, insbesondere die Plexiglasscheiben und die Tische sogar mehrfach", erläutert Bettina Meyer zu Allendorf. Natürlich müsse auch die Bekleidung vorschriftsmäßig gereinigt und täglich gewechselt werden. Regelmäßiges Händewaschen, desinfizieren und vor allem erhöhte Beratungszeiten prägen ihren Berufsalltag. "Wir nehmen uns die nötige Zeit, erklären genau, weshalb immer nur drei Kunden zeitgleich die Apotheke betreten dürfen, wie die Hygiene richtig funktioniert und die Masken verwendet werden", so Rebekka Haupt. Das mache den stationären Handel ja gerade aus. "Und wir stoßen da auf viel Verständnis, es wird nur wenig gemeckert, dass es länger dauert - dafür sind wir sehr dankbar", ergänzt Bettina Meyer zu Allendorf. "Schön wäre es natürlich, wenn sich die Kunden auch nach Corona noch daran erinnern, dass wir sie vor Ort versorgt und ihnen die Sorgen genommen haben, Rezepte kontaktlos bei den Ärzten angefordert und sie zu Hause beliefert haben." Als sichtbare Gedankenstütze gibt es natürlich auch das neueste Trend-Kleidungsstück direkt aus der Apotheke zu beziehen: Eine bunte Auswahl an Stoffmasken in verschiedenen Farben und Motiven, für Erwachsene und Kinder.

Autor:

Sara Drees aus Dortmund

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