Stichwahl am 5. Juni: Fred Toplak fordert Alexander Letzel heraus
Das "Pokern" um den Posten geht weiter: Die Bürgermeisterwahl am Abend hat für eine faustdicke Überraschung gesorgt. Zwar hatte Alexander Letzel von der SPD mit rund 33,08 Prozent die Nase vorn, der parteilose Fred Toplak jedoch folgt ihm mit 27,44 Prozent. Eine Stichwahl zwischen den beiden wird nun nötig sein, um Dr. Uli Paetzels (SPD) Nachfolger zu bestimmen. Silvia Godde von der CDU lag mit 22,41 Prozent hinter Toplak. Alle anderen der insgesamt neun Kandidaten kamen nur in niedrige einstellige Werte. "Best of the rest" war Richard Lorisch von der FDP mit 6,69 Prozent.
Die Stichwahl ist für den 5. Juni terminiert.
Die Ergebnisse im Überblick (Wahlbeteiligung: 40,75 %)
Alexander Letzel (SPD) 33,08 %
Silvia Godde (CDU) 22,42 %
Martina Herrmann (GRÜNE) 2,20 %
Martina Ruhardt (DIE LINKE) 2,86 %
Richard Lorisch (FDP) 6,69 %
Jutta Sabine Becker (WIR) 1,10 %
Udo Surmann (Parteilose WG in BRD) 2,72 %
Morris George (parteilos) 1,49 %
Fred Toplak (parteilos) 27,44 %
Das Briefwahlbüro der Stadt Herten istab Mittwoch, 25. Mai, geöffnet. Voraussetzung ist nämlich die Bestätigung der Wahlergebnisse durch den Wahlausschuss. Wie bei der Wahl der Bürgermeisterin oder des Bürgermeisters am heutigen Sonntag ist das Briefwahlbüro dann ab Mittwoch im Rathaus-Nebengebäude, 1. Obergeschoss, Europasaal eingerichtet.
Wahlberechtigt für die Stichwahl sind alle Deutschen oder Unionsbürger, die das 16. Lebensjahr vollendet haben und mindestens seit dem 16. Tag vor der Wahl – also seit dem 6. Mai – in Herten ihren Hauptwohnsitz haben.
In unserem Redaktionsplausch hatten wir beiden Kandidaten schon auf den Zahn gefühlt. Hier noch einmal einige Kernaussagen.
ALEXANDER LETZEL, SPD-Kandidat
Sie wurden ohne einen parteiinternen Gegenkandidaten ins Rennen geschickt - fühlen Sie sich wirklich unterstützt?
Alexander Letzel: "Ja, voll und ganz. Besonders von den Alt-Bürgermeistern erfahre ich viel Zuspruch, aber ich erlebe ihn bei den Begegnungen, wenn ich eingeladen werde, wozu ich aufgerufen habe. Ich habe bestimmt schon 70 Hausbesuche gemacht."
Warum tun Sie sich den Stress überhaupt an?
"Eine harte Frage, aber einfach zu beantworten: Aus Leidenschaft.
Ich bin ein Hertener, ich lebe hier gerne, denn es sich eine lebendige und bunte Stadt, die ich auch gut kenne. Politisch aktiv bin ich hier schon seit zwölf Jahren, obwohl ich erst 29 Jahre alt bin."
Wie wollen Sie vorgehen, wenn Sie gewählt werden sollten?
"Ich finde es wichtiger, zu gestalten als nur zu verwalten. Kein Mensch kann die Probleme von Herten alleine lösen."
Wo sehen Sie die große politische Baustelle?
Da gibt es nicht nur eine. Weitere Arbeitsplätze zu schaffen, in den Bildungsbereich zu investieren und den Freizeitbereich zu stärken ist wichtig. Obwohl wir in Herten kulturell schon viel zu bieten haben und im schulischen Bereich sogar vorbildlich sind.
Alexander Letzel (29) ist verlobt und hat einen Sohn. Geboren in Herten am Paschenberg.
FRED TOPLAK, parteiloser Kandidat
Ohne eine Partei im Rücken: Was treibt Sie in die Politik?
Fred Toplak: "Unbeugsamkeit. Ich war immer ein politischer Mensch, dazu brauche ich aber keine Partei. In Herten muss sich etwas ändern. Es gibt viel zu viele alte Zöpfe - die gehören abgeschnitten."
Was können und wollen Sie für Hertener Bürger und die Stadt Herten bewegen?
"450 Millionen Euro Schulden sind ein Hammer. Ich bringe unternehmerisches
Wissen mit, und das ist für die Sanierung des städtischen Haushaltes wichtig."
Wo sehen Sie noch eine große politische Baustelle?
Im Rat sollte nach Sachfragen entschieden werden. Stattdessen geht es nach persönlichen Befindlichkeiten. Ich bin anders. Ich arbeite mit Menschen zusammen und nehme sie mit, statt gegen sie zu arbeiten. Damit erreicht man mehr.
Sie haben an dieser Stelle die Gelegenheit, etwas loszuwerden.
Fred Toplak (57) ist verheiratet und hat vier Kinder. Geboren in GE-Hassel, seit 1994 in Herten lebend
Autor:XY Z aus Sonsbeck |
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