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Mein Wochenrückblick für die KW45

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Liebe Hertenerinnen & Hertener,
liebe Freundinnen & Freunde,

wenn die Morgende länger dunkel bleiben, man die erste Fahrt des Tages mit Eis kratzen beginnt und die Jacken wieder dicker werden, immer daran denken: der Winter ist nur die Einleitung für den Frühling.

Wie in so vielen Wochen startete auch diese Woche im Kreise meines Büroteams, um den Ablauf der kommenden Tage vor zu besprechen und wichtige Fragen zu klären.
Da es eine Woche mit vielen Aussenterminen werden sollte, also wenig Anwesenheit im Rathaus, umso wichtiger, trotz mobiler Kommunikation.

Danach folgte eine kurze Rücksprache mit den Beigeordneten und schon ging es zur wöchentlichen Sitzung des Verwaltungsvorstandes. Es ist die Sitzung, deren gesetzter Zeitrahmen am Häufigsten „überzogen“ wird – es liegt einfach an der Vielzahl der unterschiedlichen Themen, von denen jedes mit Recht seinen eigenen Anspruch auf Wichtigkeit erhebt.

Darauf reihten sich dann über den Tag verteilt einige Besprechungen aneinander, die Zeitfenster dazwischen nutzte ich vor allem für die Aufarbeitung von Schriftverkehr und der letzten Vorbereitung auf die Veranstaltung des Abends.

Die Stadt Herten hatte am Montagabend zu einer ersten Informationsveranstaltung rund um das Thema „Kanalnetzübertragung“ geladen. Es ist mir persönlich ein großes Anliegen, dass die Bürgerschaft bei diesem wichtigen Thema, welches uns in den kommenden Monaten bis zur letztlichen Entscheidung durch den Rat begleiten wird, mitgenommen und auf dem aktuellen Sachstand informiert wird. Noch befinden wir uns in dieser Angelegenheit in einem relativ frühen Stadium (Auch wenn wir bereits seit einem Jahr auf Arbeitsebene Informationen austauschen). Die Verwaltung hat den politischen Auftrag, in Richtung einer möglichen Übernahme des Hertener Kanalnetzes durch die Emschergenossenschaft zu prüfen, dabei eine sorgfältige Analyse zu betreiben und Expertenwisden einzubringen und externes Gutachterwissen abzurufen. Dazu gehört natürlich eine genaue Chancen-Risiko- Bewertung und die Prüfung der Auswirkungen, die eine Übertragung hätte – ebenso wie die Beleuchtung der eventuellen Alternativen. Am Ende des Prozesses wird eine Vorlage stehen, in welcher wir als Verwaltung dem Rat eine ausführliche Entscheidungsgrundlage unterbreiten. Das bedeutet aber auch: es gilt, noch viele Fragen zu beantworten, viele Zahlen zu ermitteln und dabei alle Beteiligten an der richtigen Stelle des Prozesses mit ins Boot zu nehmen. Die Gelegenheit zur Information haben etwa 50-60 Bürgerinnen und Bürger genutzt, darunter, als Zuhörer, waren auch ein Vertreter der Emschergenossenschaft und eine Vertreterin der Gelsenwasser AG, die zur Frage, welche Beweggründe die Unternehmen für Ihr Interesse an einer Kanalnetzübernahme haben, die Gelegenheit zu einer Äußerung erhielten. So, wie ich es erlebt habe und wie es mir von etlichen Teilnehmenden des Infoabends gespiegelt wurde, hat das Format – vor allem die frühzeitige Information durch die Verwaltung – Zuspruch gefunden, auch wenn natürlich nicht jede Frage zur Zufriedenheit des Fragestellers beantwortet werden konnte. Zumindest jetzt noch nicht, aber... Sie konnte gestellt und mitgenommen werden.
Das auch diese frühe Beteiligung wieder Kritik auslöste, bleibt schlicht auszuhalten.

Dienstag – ein Tag, an dem sich vieles um Besprechungen zum Thema Organisation und Weiterentwicklung der Verwaltung drehte, geht nie ganz geräuschlos vorbei - da während einer Entwicklung oft dem Zwischenstand mehr Wert, als dem langfristigen Ziel beigemessen wird. Hierzu wird es im HuFa (Haupt- und Finanzausschuss weitere Infos geben), wenn der Stellenplan und der dritte Quartalsbericht Personal vorgestellt wird.

Zwischendurch war ich bei einer Bepflanzungsaktion in der südlichen Innenstadt dabei. Dort hatten wir bereits seit längerem drei brachliegende Pflanzbeete, die nun neu gestaltet (sinnvoll genutzt) werden. Schülerinnen und Schüler der Grundschule Herten-Mitte haben dabei tatkräftig mitgeholfen, die Pflanzen wurden über das Projekt „Neustart Innenstadt“ angeschafft und vom ZBH besorgt. Ich danke allen, die an dieser schönen, kleinen Aktion mitgewirkt haben.

Stadtumbau und Fördermittel waren auch im Rahmen der mittäglichen Besprechungen ein Thema. Es gibt in Herten nach wie vor viel zu tun, nicht nur in der Innenstadt. Die Akquirierung von Fördermitteln stellt – auch wenn sie vielfach, auch von mir selbst, kritisiert wird – für eine Kommune „am Limit“ leider viel zu oft den einzigen Weg dar, um Maßnahmen durchzuführen und Projekte umzusetzen. Umso wichtiger ist es, dass die Beteiligten hier „ein Ohr am Markt haben“ und wir alle sich uns bietenden Chancen nutzen.

Nachmittags war ich dann bei der Gesellschafterversammlung der städtischen Tochter HTVG (siehe https://www.herten.de/wirtschaft/htvg.html) dabei. Auch hier gibt es immer etwas rund um die Entwicklung in unserer Stadt zu besprechen. Zumal die HTVG nahe der Wirtschaftsförderung, also für Gewerbeeinheiten zuständig zeichnet. Hier sei Beispielhaft die Betreuung der SGS und das Zukunfts Zentrum Herten in Mitte, sowie ISTRA auf Ewald und das Anwenderzentrum - die immerhin über 500 Arbeitsplätze in Herten stellen, erfreulich - Tendenz steigend.

Apropos Technik – vor einigen Monaten angekündigt, nun ist er da: Herten hat sein erstes Wasserstoff-Brennstoffzellenfahrzeug für den Personenverkehr! Der neue Toyota Mirai ersetzt das bisherige "Bürgermeisterauto" und Limousine des Fahrdienstes. Ein logischer Schritt in Richtung alternative Antriebssysteme, denn wir werden in Kürze im Süden unserer Stadt eine Wasserstoff-Tankstelle haben und diese dann auch aktiv für städtische Zwecke nutzen. Das Fahrzeug zu testen hatte ich bereits zu Beginn des Jahres die Gelegenheit – der Wagen bietet ein angenehmes Fahrverhalten bei null Abgasen. Ein technisches Highlight. Als Stadt mit einem überregional bekannten Wasserstoffkompetenzzentrum "fast" eine logische Schlussfolgerung.

Mittwochs stand der Tag zunächst im Zeichen der Wirtschaftsförderung – sowohl in Sachen Neuansiedlungen/Verlagerungen, als auch in Sachen Vorbereitungen weiterer Schritte beim Thema Wochenmarkt, Planungen zur nächsten Extraschicht etc.. Viele Themen, die viel sachliche Vorarbeit erfordert - da kommt definitiv keine Langeweile auf.

Danach tagte der Projektlenkungskreis mit der Wübben-Stiftung. Regelmässigen Lesern wird die Stiftung sicherlich bereits bekannt sein – es geht hier um Bildung, speziell zum Übergang von der Grund- zur weiterführenden Schule und der Förderung von Potentialen. (siehe auch https://www.herten.de/presse/p/news/von-der-grund-auf-die-weiterfuehrende-schule.html)
Das Projekt läuft seit 3 Jahren und ich konnte es nun 2.5 Jahre davon begleiten. Mit den Vertretern der Stiftung sind wir eng verbunden und sind zudem einer Meinung - das Projekt leistet in Herten sehr erfolgreiche Arbeit und wir prüfen jetzt bereits, unsere Möglichkeiten der Verstetigung.

Nachmittags fand die jährliche Personalversammlung für die städtischen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter statt. Einmal jährlich lädt der Personalrat zu einer solchen Versammlung ein, um seine Arbeit für die 1047 städtischen Mitarbeiter*innen zu präsentieren und sich den Fragen der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu stellen. Das bedeutet natürlich, dass ab 12 Uhr viele Services der Stadt Herten nicht für die Bürgerinnen und Bürger zur Verfügung standen. Dafür bitte ich an dieser Stelle um Verständnis. Auch ich hatte hier die Gelegenheit allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern einen Rückblick und einen Ausblick zu vermitteln und mich für die im Ergebnis gute Zusammenarbeit zu bedanken.

Für mich persönlich war damit der Tag noch nicht beendet, denn am späten Nachmittag besuchte ich noch die Neueröffnung (nach Umbau) der farma-plus-Apotheke an den Rathaus-Galerien - quasi unsere "Gegenübernachbarn" - und im Anschluss leitete ich die Beiratssitzung der HTVG im Europasaal im Rathaus.

Im direkten Anschluss machte ich mich um 18.00 Uhr auf den Weg nach Bad Honnef, um mich um 20.00 Uhr bei einer "Vesper" mit Gleichgesinnten auszutauschen. Wieder ein spannender und erkenntnisreicher Abend...
Am Donnerstag war ich zu Gast bei der Tagung der Arbeitsgemeinschaft der parteilosen Bürgermeister. Natürlich – seit dem Sommer bin ich das nicht mehr, aber das Netzwerken, den Austausch mit Bürgermeister*rinnen aus Kommunen, die sich im Grunde genommen politisch in einer ähnlichen Situation befinden, ist sehr wichtig. Gerade auch in Bezug auf die Perspektive, die man als Bürgermeister „ohne Hausmacht“ im Rat auf und für die Stadt hat. Insofern begreife ich mich zwar als „Gast“ bei der Veranstaltung – und interessant war es allemal, gerade auch wenn man die AG parteiloser Bürgermeister*innen als ein mögliches Sprachrohr von Kommunen in Richtung Bundes-/Landespolitik begreift. Mit mir, gehören ca. 90 Bürgermeister*innen der Gemeinschaft an. Der Tag war gespickt mit Vorträgen hochrangiger Referenten vom Städte- und Gemeindebund zu Themen wie Kibiz, Asyl/Duldung, KAG und weitere...

Am Freitag bin ich dann zur Schule gegangen. Das meine ich durchaus wörtlich – ich habe die Klasse 1a an der Barbaraschule besucht. Anlässlich des bundesweiten Vorlesetages gehen Freiwillige in Grundschulen, Kindergärten, Bibliotheken oder Buchhandlungen, um dort Geschichten vorzulesen und damit Menschen für das Lesen zu begeistern. Der Vorlesetag wird seit dem Jahr 2004 veranstaltet, er ist eine gemeinsame Initiative der Zeitung Die Zeit, der Stiftung Lesen und der Deutsche Bahn Stiftung. Ich persönlich lese sehr viel – schon beruflich begründet dabei häufig vor allem Verwaltungsschriftstücke und Fachartikel, aber auch sehr gerne Bücher mit verschiedensten Themen. Anderen vorzulesen ist aber doch etwas Anderes, als im Büro auf dem Stuhl oder daheim auf der Couch zu sitzen und still in den Seiten zu blättern. Meine Kinder sind natürlich aus dem „Vorlesealter“ bereits heraus. Mir hat es sehr gefallen, die Reaktionen auf das Vorgelesene zu beobachten. Vorlesen macht definitiv Spaß - und bei Erstklässlern stehen Olchi Geschichten immer noch hoch im Kurs.

Nach einem Wochenupdate im Kreise meines Büroteams stand dann noch ein interner und ein privater Gesundheits-Termin auf dem Kalender.

Abends begrüßte ich dann die Gäste, Akteure und Nominierten für den diesjährigen Kinder- und Jugendkulturpreis im Glashaus. In Schulen, Vereinen und Gruppen finden jedes Jahr viele kulturelle Projekte der unterschiedlichsten Arten statt. Es geht um bildende Kunst, Theater, Musik und Tanz, aber auch soziales und gesellschaftliches Engagement. Es geht um ganz viel Kreativität und Fähigkeiten, welche die Kinder und Jugendlichen durch ihr Schaffen erlangen. Dieses Engagement würdigt die Stadt Herten mit dem Kinder- und Jugendkulturpreis in verschiedenen Kategorien. Schon als Mitglied der Jury war ich wieder einmal sehr begeistert von den Vorschlägen – es ist toll, was junge Menschen in unserer Stadt auf die Beine stellen. In diesem Zusammenhang die Laudation für den Ehrenpreisträger halten zu dürfen, war mir natürlich ein ganz besonderes Vergnügen.
Jedes Jahr verbinde ich mit dieser großartigen Veranstaltung ein Stück Hoffnung. Hoffnung, dass die letztendlichen Entscheidungsträger über die finanziellen Möglichkeiten unserer Stadt, die Wichtigkeit und den großen "Reichtum" spüren und verinnerlichen. Danke für die würdige Präsentation.

Letzten Samstag morgen war ich im Siebenbürgerhaus der Jugend in Langenbochum – genau Punkt elf Uhr elf zur Proklamation des neuen Prinzenpaares der KGHL. Ja, auch abseits des Rheinlandes kann es so richtig karnevalistisch werden.

Letzten Samstagnachmittag wurde um 17 Uhr eine besondere Ausstellung anlässlich des 100ten Jahrestages des Endes des Ersten Weltkrieges eröffnet. In Zusammenarbeit mit den Arras-Freunden und unserer Partnerstadt wurden Fotografien und Fakten zusammengetragen zu Arras im 1.Weltkrieg. Wer schon einmal in unserer Partnerstadt war, wird sich sicherlich über die vielen historischen Fassaden und Gebäude gefreut haben, die aus der Zeit zwischen dem 15. Und 18. Jahrhundert stammen. Zumindest optisch, denn die Wahrheit ist vielen heutigen Touristen nicht bekannt: zu Beginn des ersten Weltkrieges versuchten deutsche Truppen, Arras zu erobern, was ihnen nur kurze Zeit gelang. Den alliierten Verteidigern gelang es aber ebenso wenig, ihre Gegner weit zurückzuschlagen. So grub sich die Front in direkter Nachbarschaft zur Stadt fest – mit dem Resultat, dass nach dem ersten Weltkrieg nahezu die komplette Stadt in Trümmern lag. Der teure und aufwändige Wiederaufbau erfolgte auf Basis der historischen Vorlagen und dauerte bis 1934. Gerade weil man heute nicht mehr sehen kann, was der Krieg mit der Stadt angerichtet hat, ist diese Ausstellung so wichtig – sie hilft erinnern und mahnt uns, für den Frieden zu arbeiten. Kommen Sie vorbei, es lohnt sich.
Zu Gast bei der Ausstellungseröffnung war auch eine Delegation aus unserer Partnerstadt Arras dabei. Natürlich verbindet Herten und Arras eine gemeinsame Geschichte, aber seit über dreißig Jahren verbindet uns vor allem auch eine rege und aktive Partnerschaft. Diese gilt es zu pflegen und – natürlich – auch zu feiern. Deswegen freut es mich, die Gelegenheit zu haben, bei einem gemeinsamen Abendessen mit unseren Gästen dabei sein zu können. Einen besonderen Dank an Gerd Lange und den vielen "Helfer*innen" aus unserem Kulturamt.

Am Sonntag war Volkstrauertag. Eingeführt wurde er im Jahre 1919 als Gedenktag für die Gefallenen des ersten Weltkrieges. Der Charakter dieses Gedenktages hat sich seither natürlich gewandelt. Heute gedenken wir der Opfer zweier Weltkriege. Wir gedenken der Opfer von Gewaltherrschaft, Terror – aber auch derer, die im Rahmen von Auslandseinsätzen in jüngerer Zeit gewalttätigen Konflikten zum Opfer fielen. Es ist ein Tag zum Nachdenken. Ein Tag, der zur Besinnung auch auf die friedlichen Werte Europas aufruft. Zum Frieden mahnt. Dessen sollten wir uns bewusst sein. Ebenso wie der Tatsache, dass Frieden nicht vom Himmel fällt, sondern das Ergebnis von aktivem Handeln ist. Seien wir Friedensbringer in Zeiten, in denen viele nach Konflikt rufen.

Als Schlusswort erlaube ich mir an dieser Stelle eine Anmerkung. Was ich letztes Wochenende in der Sonderbeilage der HA - "Dorfleben" über meine Person und die Verwaltung lesen musste. Wenn man hier von keinerlei Unterstützung der Werbe- und Interessensgemeinschaft durch den Bürgermeister und die Verwaltung spricht,
hat mich das sehr enttäuscht und ein Stück weit betroffen gemacht. Ich empfehle Ihnen "zwischen den Zeilen" zu lesen. Danke.

Viele Grüße, 
Ihr Fred Toplak

Autor:

Fred Toplak aus Herten

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