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Mein Wochenrückblick für die KW28

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Liebe Hertenerinnen & Hertener,
liebe Freundinnen und Freunde,

letzter Wochenbericht vor dem Sommerurlaub. An vielen Stellen kehrt zur Zeit mehr oder weniger „Sommerpause“ ein, so auch im politischen Betrieb vor Ort – diese Woche leitete die sitzungsfreie Zeit hier im Rathaus ein. Nichtsdestotrotz halten viele Kolleginnen und Kollegen in der Stadtverwaltung weiter „die Stellung“ – an dieser Stelle einmal mein persönlicher Dank an alle, die während der Ferienzeit auch weiterhin ihren Job in gewohnter Qualität machen.

Erlauben Sie mir ein paar Gedanken vorweg. Durch ein enormes Tagesgeschäft kommen oft "Kleinigkeiten" zu kurz oder werden durch eine gewisse Routine übersehen. Da kann eine entspannte Busfahrt und ein Gespräch mit "dem Busfahrer" helfen, den Blickwinkel zu verändern. Als ich gestern Nachmittag meinen vor den Sommerferien offiziellen letzten Arbeitstag im Rathaus beendete, schlenderte ich gemütlich durch unsere Innenstadt zum ZOB, um mit dem SB27 nach Transvaal zu fahren. Einzelfahrt 2.80 Euro. Erlauben Sie mir den Sarkasmus, das waren mal 5.60 DM, für knapp 10 Minuten Busfahrt. Vielleicht tue ich mich auch nur schwer damit, weil ich die Strecke hätte in gut 25 Minuten auch laufen können. So musste ich daran denken, das mein Bürgermeisterfreund Daniel Zimmermann mit seiner Partei PETO in Monheim, die öffentlichen Verkehrsmittel für seine Bürgerinnen und Bürger ab dem 01.01.2020 kostenlos zur Verfügung stellt. Dabei übersehe ich nicht, das der BM von Monheim dafür auch die finanziellen Möglichkeiten im Haushalt seiner Stadt hat. So höre ich dann später, das in Herten der Stadtverband der SPD Herrn Löcker abgewählt hat. Meinen Respekt und Glückwunsch an Frau Dr. Barbette Nieder und den 28 "Dafürstimmen" zur Stadtverbandsvorsitzendenden.

Montag

Eine frühe Besprechung der Woche mit meinem Büroteam leitete die Woche ein, dann ging es nach einer kurzen Vorbesprechung mit den Beigeordneten auch direkt in die Sitzung des Verwaltungsvorstandes. Die vorangegangenen Ausschusssitzungen haben einige neue Anforderungen und Anmerkungen aus der Politik mit sich gebracht, denen in Hinblick auf die mittwöchliche Ratssitzung Rechnung zu tragen ist. Und natürlich geht es auch immer wieder um Dauerbrenner-Themen wie Parkraumentwicklung, Schul- und Kitabauten und anderem, was immer wieder die Presse und die öffentliche Diskussion beherrscht. Speziell die Diskussion um den Schulneubau der Martinischule in Westerholt verwundert scheinbar nicht nur mich. Dazu gab es vielfältige Möglichkeiten sich im Vorfeld der Ratssitzung zu informieren, Fragen zu stellen, Irritationen - wenn vorhanden aufzulösen usw., es scheint aber oft der Wunsch vorzuherrschen, scheinbar fehlende Antworten auf nicht gestellte Fragen, lieber laut beklagen zu können. Muss ich nicht verstehen.

Dementsprechend schloss sich an die „VV-Sitzung“ dann auch noch eine Vorbesprechung mit den Beigeordneten für die kommende Ratssitzung an, um eine abgestimmt und geschlossene Vorgehensweise zu besprechen.

Zur Mittagszeit besuchte ich die Ludgerusschule auf dem Paschenberg. Anlass war die Präsentation eines ganz besonderen Fotoprojektes der Schule. Die Kinder sollten in Gruppen Orte in ihrem Ortsteil fotografieren, die sie gruselig finden und solche, die ihnen gefallen. Begleitet wurden sie dabei von Mitarbeitern der Ruhr-Universität Bochum, denn das Ganze ist ein Projektbaustein von „UWE“ (Umwelt, Wohlbefinden und Entwicklung) – einer Studie, die Lebensqualität und Chancen von Kindern und Jugendlichen in NRW näher betrachten will. Ich persönlich finde, dass das ein großartiger Perspektivwechsel ist – junge Menschen müssten sehr viel häufiger nach ihrer Sicht der Dinge gefragt werden. Deshalb würde ich es begrüßen, wenn das Projekt auch auf andere Schulen ausgedehnt wird, denn gerade die Verwaltung kann eine Menge aus den Antworten lernen.

Der 8. Juli ist Flaggentag der Organisation „Mayors for Peace“, einem Zusammenschluss von weltweit fast 7400 Städten, die sich ganz klar für eine Abschaffung von Nuklearwaffen einsetzen. Auch Herten gehört mit dazu und ich nehme dieses weltweite Bekenntnis für Frieden und Abrüstung sehr ernst - und stehe mit dem Bündnis im regelmäßigen Austausch

Den Nachmittag verbrachte ich dann anlässlich der Aufsichtsratssitzung bei den Hertener Stadtwerken. Insgesamt sind die Geschäftsentwicklungen bei unserem Tochterunternehmen sehr positiv zu sehen, natürlich ist der Strom- und Erdgasmarkt weiterhin in Bewegung und es ist nötig, sich hier den aktuellen Entwicklungen anzupassen. Das betrifft beispielsweise die eher rückläufige Entwicklung im Bereich Autogas, der die zu erwartende Steigerung im Bereich Elektromobilität entgegensteht. Persönlich lege ich großen Wert darauf, die breit aufgestellten Aktivitäten unserer HSW zu begleiten und zu unterstützen.

Dienstag

Wie so viele Tage, stand auch dieser im Zeichen vieler Besprechungen. So unterhielt ich mich beispielsweise mit unserem Stadtbaurat, Herrn Heidenreich, über Stadtumbauprojekte und dazugehörige Förderprogramme. Herten ist im Umbau – eine Menge Projekte sind gerade im Bereich Schule/Kita ins Rollen gebracht. Ungeduldige fragen an dieser Stelle natürlich „warum sieht man denn nichts davon?“ – die Antwort ist ganz einfach: weil es ganz viel Vorplanung und Gespräche braucht, bis ein Beschluss gefasst ist und von dort aus dauern die Verfahren dann noch einmal ihre Zeit, bis die ersten Bagger rollen können. Wenn Sie dieser Tage am alten Herten-Forum vorbeifahren, können Sie die Abbrucharbeiten live betrachten. An einer Vielzahl von Stellen in der Stadt wird bereits an der Zukunft gebaut. An anderen Stellen beginnen die Arbeiten in den kommenden Monaten. Herten wird ein Stück weit sein Gesicht verändern. Ich freue mich darauf und würde mich auch freuen wenn so mancher Akteur in "unserer Stadt", dies nach vorne stellen würde und sich nicht an "ÄpfelBirnenvergleiche" abarbeitet.

Am Nachmittag besuchte ich die Aufsichtsratssitzung bei PROSOZ. Die „städtische Softwaretochter“ beschäftigt sich längst nicht mehr „nur“ mit kommunalen Softwarelösungen, sondern ist aktiv in Sachen Digitalisierung unterwegs – zum Beispiel mit Beratungsdienstleistungen der eigenen Sparte „DA+“. Digitalstrategieentwicklung ist hier das Zauberwort und auch die Stadt Herten baut hier auf die Zusammenarbeit mit PROSOZ. - ein starkes Stück Herten.

Am Abend war ich dann noch – allerdings als Mitglied – bei der Jahreshauptversammlung des Klubs Schlägel und Eisen.
Auch hier zeigen sich Veränderungen, die sich im Laufe von Entwicklungsprozessen ergeben. Wichtig finde ich, diese Prozesse ernst zu nehmen und sie auch anzunehmen.

Mittwoch

Flächenanfragen – der Dauerbrenner beschäftigte uns auch in dieser Woche wieder im Kreis der wöchentlichen Sitzung der Wirtschaftsförderung. Auch in der Zusammenarbeit mit seit langen Jahren in Herten ansässigen Unternehmen stehen die Zeichen auf Expansion – das bemerkt man beispielsweise in einem höheren Bedarf an Büroflächen. Das zeigt allgemein ein gleichbleibend positives Bild von der Attraktivität des Standortes Herten, allen Unkenrufen zum Trotz. Die Gewerbesteuereinnahmen sind zuletzt zwar auch im überregionalen Trend ein Stück weit zurückgegangen, der wirtschaftlichen Aktivität tut dies aber keinen Abbruch. Ich bin der Meinung, dass sich Herten hier nach wie vor auf einem sehr guten Weg befindet. Dieser positive Trend muss natürlich gepflegt und in den kommenden Jahren weiter ausgebaut werden. Nicht zuletzt deshalb ist die kommunale Wirtschaftsförderung in meinen Augen auch einer der wesentlichen Eckpfeiler für die positive Weiterentwicklung Hertens in den kommenden Jahren. Auch hier reagieren wir auf positive Entwicklungen und haben den Bereich Wirtschaftsförderung in den Sparten Wasserstoff, h2 Netzwerk, Anwenderzentrum auf Ewald usw. verstärkt. Dazu werde ich später noch ausführlicher berichten.

Am Nachmittag fand dann im Ratssaal die letzte Sitzung des Stadtrates vor der Sommerpause statt. Zu Beginn stand die Einführung und Verpflichtung von Frau Regina Haastert als neues Ratsmitglied. Sie tritt die Nachfolge von Herrn Michael Otta an, der aus persönlichen Gründen unlängst sein Ratsmandat niedergelegt hat. Herzlich willkommen im Rat der Stadt Herten! Danke an die "paar wenigen" Bürger*innen die die Ratssitzung live von der Besuchertribüne verfolgt haben. Die städtischen Tochtergesellschaften präsentierten ihre Geschäftszahlen, die allesamt sehr erfreulich sind und zeigen, dass die „Töchter“ sich gut aufgestellt haben. Das ist, was auch von Seiten des Rates mehrfach betont wurde, gerade auch der Verdienst der vielen engagierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die Tag für Tag an dieser Erfolgsgeschichte arbeiten. Vielen Dank dafür!

Was mich freut ist, dass wir in den wesentlichen Punkten des Bauens und Gestaltens in dieser Stadt wieder ein ganzes Stück weit vorangekommen sind – sei es in Sachen Schulen, sei es in Sachen SBahn-Haltepunkte usw.
Die zeitliche Dichte, die Vielzahl der Projekte, die Unterschiedlichkeit der Förderszenarien – all das wird es auch immer wieder nötig machen, dass die Verwaltung hier oder da sehr zeitnah umdisponieren muss. Natürlich kann man verstehen, dass das zuweilen für Irritationen sorgen kann, wenn die sich ändernde Beschlusslage auch sich ändernde Förderszenarien hervorruft, wichtig sollte nach Meinung der Verwaltung aber vor allem sein, dass die vielen Bauprojekte in unserer Stadt vorwärtskommen. Nicht zuletzt, weil wir z.B. bei Kitas, OGS und Schulen auch einen spürbaren Nachfragedruck haben. Wir leben nunmal in besonderen Zeiten – da sollte vor allem das Gemeinwohl im Vordergrund stehen. Dazu gehört auch ein berechtigtes Maß an Vertrauen in die eigene Verwaltung, was wiederum mit Wertschätzung der Leistungen unserer Mitarbeitenden mündet.

Donnerstag

Der Tag begann mit einer kurzen Besprechung im Kreise des Büroteams – letzte Dinge, die vor dem Urlaub noch zu besprechen, bzw. zu veranlassen waren. Einiges an Schriftstücken wartete noch auf Unterzeichnung, verschiedene Fragen, die nicht drei Wochen auf eine Antwort warten können, mussten noch bearbeitet werden.
Ebenso, wie im Anschluss noch eine ganze Reihe von Dingen mit den Beigeordneten zu besprechen waren.

Seit 1986 war er als Lehrer in Herten tätig, seit August 2016 hat er die Rosa-Parks-Schule dann geleitet. Am Donnerstag wurde Thomas Aehlig in einer tollen Abschiedsfeier in den Ruhestand verabschiedet. Herr Aehlig hat das Leitbild der Rosa-Parks-Schule nicht nur vertreten, sondern auch gelebt. Das merkte man der Veranstaltung dann auch an, die voller „Rosa-Parks-Spirit“ war. Blieb mir nur, den Dank der Stadt Herten zu überbringen und einen schönen, mehr als verdienten Ruhestand zu wünschen. Danke Thomas 🙂.
Wir, ich passe auf die RPS auf, versprochen.

Am Nachmittag besuchte ich mit der Wirtschaftsförderung einen echten Dienstleiter – und ein Unternehmen, welches sich in der TOP100 der Focus-Liste für kleinere Steuerberatungsbüros befindet. Die Rede ist vom Steuerbüro Porten, ein Familienbetrieb, der gerade den Übergang zur nächsten Familiengeneration durchlebt. Eine schöne Erfolgsgeschichte „Made in Herten“. Als Eigentümer des alten Rathauses, war ein weiterer Punkt unseres Gespräches die zukünftige Wiederinbetriebnahme des "Taubenbrunnens", in dem ich schon als Kind in Badehose gesessen habe. Hierzu unterzeichneten wir einen Vertag, um in eine Umsetzung der erforderlichen Arbeiten zu kommen. Danke für Ihre Unterstützung Herr Porten.

Forum im Glashaus - am Abend fand in der Rotunde die Bürgerbeteiligung zum neuen Herten-Forum statt. Investor, Planungsbüro und Stadtverwaltung standen bereit, Pläne und Konzepte vorzustellen und sich den Fragen, Kritik und Anregungen der Bürgerinnen und Bürger zu stellen. Meiner Meinung nach eine gut gelungene und auch recht gut besuchte Veranstaltung. Phönix Development hat ein schlüssiges Konzept vorgelegt und die gestellten Fragen gut beantworten können. Dass der Investor die feste Absicht für ein langfristiges, erfolgreiches Engagement in unserer Stadt hat, dürfte allen Beteiligten deutlich geworden sein. Das wir hier ein auf Hertener Bedürfnisse, aber auch auf Hertener Möglichkeiten abgestimmtes Konzept begleiten und vorantreiben, ist klar zu erkennen. Wenn man es möchte, wenn nicht, verfällt man in Vermutungen, Prophezeiungen oder ähnlichen Missstimmungen. Ich freue mich darauf, wenn wir am Ende allen Kritikern zeigen können, dass man eine Entwicklung auch positiv begleiten und zu einem guten Ergebnis führen kann.

Freitag

Freitag ist Markttag. Gerne habe ich mich im Rahmen des Wochenmarktes für Gespräche rund um den Markt und dessen Entwicklung zur Verfügung gestellt. Wir hoffen, hier in Kürze neue Händler für unseren Markt begeistern zu können – schließlich wäre „Zuwachs“ hier sehr schön. Dazu und mehr, hatte ich gute Gespräche vor Ort. Mit einem neuen Markthändler konnte ich eine erste Verabredung treffen und Ihn für eine Testphase gewinnen. Trotzdem müssen im Vorfeld noch die Rahmenbedinungen sauber abgestimmt werden. Nach meinem Urlaub kann ich mehr dazu berichten.

Herten international – im Rahmen des von der GiZ (Gesellschaft für internationale Zusammenarbeit) organisierten Deutsch-chinesischen Bürgermeisterprogramms besuchte eine 20köpfige Delegation aus der Stadt Tianjin Herten und das Ruhrgebiet.
Die Dimensionen sind in China alle etwas größer. Tianjin ist eine Metropolregion wie das Ruhrgebiet, nur fast dreimal so groß und mit 13 Millionen Einwohnern. Gegliedert ist diese Megacity in 16 Verwaltungsbezirke, die jeweils einen eigenen Bürgermeister haben. Einige dieser Amtkollegen waren Teil der Delegation, aber auch Vertreter aus anderen Bereichen wie Sicherheit, Straßen-/Schieneninfrastruktur oder Grünpflege. Sinn des Besuches war, sich über die praktischen Erfahrungen der Ruhrgebietsstädte mit Strukturwandel, Klimaanpassung und dem Wechsel vom Schwerindustrieland zur nachhaltigkeitsorientierten Region zu informieren. Wir hatten einen spannenden Austausch und waren uns schnell einig, auch wenn unsere Städte eine unterschiedliche Größe haben, bleiben die Herausforderungen die gleichen. Dabei erfuhr ich, das gerade aktuell, dass Thema Wasserstoff und Brennstoffzellen in China und genannter Region, aktuell einen neuen Stellenwert erfährt. Dazu wird es im nächsten Jahr einen Austausch geben und es ist möglich das die Kompetenz des H2 Netzwerkes Ruhr dazu nach China eingeladen wird. Bleiben wir gespannt. Auf jeden Fall eine spannende Begegnung – die chinesischen Kolleginnen und Kollegen reisen mit einer geballten Menge von Eindrücken und Erfahrungen wieder zurück in ihre Heimat. Zàijiàn!)

Und am Wochenende?

Koffer gepackt, alles ins Wohnmobil laden, Familie und Hund an Bord – und dann auf in den Urlaub. Ich freue mich drauf – und ich freue mich gerne. Wir sehen und lesen uns.

Ich wünsche Ihnen allen ein schönes, sonniges Wochenende und einen schönen Ferienanfang – wenn Sie Urlaub haben sollten: genießen Sie die freien Tage!

Ihr Fred Toplak

Autor:

Fred Toplak aus Herten

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