Herten hat die Qual der Wahl
Martina Hermann im Gespräch mit dem Stadtspiegel

Martina Hermann von Bündnis 90/Die Grünen. Foto: ST

Kurz, knackig, kompetent - das war die Vorgabe des Stadtspiegels an die Kandidaten zur Wahl des Hertener Bürgermeisters im September. Wir haben allen die gleichen drei Fragen gestellt, die Wortzahl für die Antworten limitiert, um Schwafelanfälle zu verhindern. In den nächsten Wochen werden die Kandidaten hier zu Wort kommen. Heute ist Martina Hermann von Bündnis90/Die Grünen im Gespräch.

von Thorsten Seiffert

1. Wenn Sie Bürgermeisterin werden: Was können die Hertener Bürger in den nächsten Jahren erwarten?
Die BürgerInnen dürfen sich auf eine grünen Innenstadt freuen. Ich möchte Naherholungsgebiete aufwerten und neue Grünflächen, insbesondere im Bereich Innenstadt schaffen; auf eine kommunikative Bürgermeisterin, die sich mit Politik und Verwaltung abstimmt, eine BürgerInnen-Sprechstunde, unter Einbeziehung der stellvertretenden BürgermeisterInnen. Ich werde für mehr Kita- und OGS-Plätze sorgen, um Eltern die Möglichkeit zu geben, ihrem Job nachzugehen. Gemeinsam mit der Wirtschaftsförderung werde ich mich bemühen, Firmen nach Herten zu holen, die ökologisch und zukunftsweisend aufgestellt sind. Das gesamte Verkehrskonzept muss auf den Prüfstand. Das Radwegenetz muss überarbeitet werden. Fahrradfahrer und Fußgänger auf einem gemeinsamen Weg ist zu gefährlich für Fußgänger. Fahrräder sollten sich den Weg mit dem Autoverkehr teilen. Um mehr Verkehrsraum für Radfahrer zu schaffen, sollte über ein Einbahnstraßenkonzept wie z.B. in Wien oder auch in den Niederlanden vorgelebt wird nachgedacht werden.

2. Motorworld, Neues Forum - glauben Sie, dass in ihrer möglichen Amtszeit irgendetwas wirklich fertiggestellt bzw. überhaupt realisiert wird?

Ich gehe davon aus, dass das Neue Forum im Laufe des Jahres 2022 fertiggestellt wird. Immerhin soll ja das Jobcenter dort beheimatet werden und den Mitarbeitenden ist die aktuelle Situation nicht mehr zuzumuten. Allerdings muss die verkehrliche Problematik ausgeräumt sein. Das heißt z.B.: keine zusätzlichen Staus am Kreisverkehr. Mir persönlich ist es ebenso wichtig, dass die Gartenstraße im Bereich des Gymnasiums nicht durch mehr Autos belastet wird. Was die Motorworld betrifft, bin ich eher skeptisch.

3. Die Corona-Krise hat es gezeigt: Herten ist digital schlecht aufgestellt. Was wollen Sie dagegen tun und werden wir endlich Ratssitzungen im Internet sehen können?
Ich werde dafür sorgen, dass alle SchülerInnen digital ausgestattet sind, also ein Endgerät bekommen. Wer sich kein Endgerät leisten kann, dem wird eins zur Verfügung gestellt. Transparenz ist mir sehr wichtig, daher würde ich einer Übertragung der Ratssitzungen nicht widersprechen, allerdings unter der Voraussetzung, dass auch die Mitarbeitenden der Verwaltung ihre Zustimmung geben. Zusätzlich sollten auch die Mitarbeitenden der Verwaltung mit einem Laptop ausgestattet sein, sodass bei einer weiteren Pandemie-Welle die Mitarbeitenden direkt die Möglichkeit haben, im Homeoffice weiterzuarbeiten.

Autor:

Lokalkompass Herten aus Herten

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