Die Qual der Wahl!?
Hertens Bürgermeister Fred Toplak im Gespräch mit dem Stadtspiegel

Fred Toplak. Foto: ST

Kurz, knackig, kompetent - das war die Vorgabe des Stadtspiegels an die Kandidaten zur Wahl des Hertener Bürgermeisters im September. Wir haben allen die gleichen drei Fragen gestellt, die Wortzahl für die Antworten limitiert, um Schwafelanfälle zu verhindern. In den nächsten Wochen werden die Kandidaten hier zu Wort kommen. Beginnen werden wir in dieser Ausgabe mit dem amtierenden Bürgermeister, Fred Toplak.

von Thorsten Seiffert

1. Wenn Sie Bürgermeister werden: Was können die Hertener Bürger in den nächsten Jahren erwarten?
Der Name Toplak steht für eine kontinuierliche Fertigstellung aller bereits auf den Weg gebrachten und begonnenen Projekte. Schaffung neuer Betreuungsplätze und Abbau der Überbelegungen in Kitas, Neubau und Sanierung der Schulgebäude, damit einhergehend eine möglichst ganzheitliche OGS-Betreuung. Digitalisierung von Verwaltung und Bildungseinrichtungen und digitales Serviceportal für alle EinwohnerInnen – ohne dabei die Menschen, die noch nicht online unterwegs sind, zurückzulassen. Ich stehe auch weiterhin dafür, dass städtische Infrastruktur in der Hand der Stadt bleibt. Langfristiges Ziel: Herten schuldenfrei und handlungsfähig machen. Mittel dazu sind auch, Gewerbesteuer und Grundsteuer B zu senken, ansässige Unternehmen zu stärken und neue, innovative Ansiedlungen mit zukunftsfähigen Arbeitsplätzen zu ermöglichen. Weitere Punkte sind die Verbesserung der Aufenthaltsqualität in den Quartieren, die Stärkung touristischer Einrichtungen und die Erschließung neuer, attraktiver Wohngebiete, z.B. an der Polsumer Straße. Es ist Zeit für die Erstellung eines neuen Bebauungsplanes für Herten, Fuß-/Radwegverbindungen haben Verbesserungspotential. Gleichsam müssen Ehrenamt, Kunst- und Kulturszene weiter gestärkt werden. Neuausrichtung des KOD für mehr Sicherheit, sowie der Grünpflege für ein sauberes Stadtbild stehen ebenso auf dem Plan – all dies immer unter Berücksichtigung der Klima- und Umweltauswirkungen.

2. Motorworld, Neues Forum - glauben Sie, dass in ihrer möglichen Amtszeit irgendetwas wirklich fertiggestellt bzw. überhaupt realisiert wird?
Die Kurzantwort wäre: ja. Näher betrachtet sind dies nur zwei Projekte von vielen in unserer Stadt, aber zwei, die von privaten Investoren umgesetzt werden und sich damit nicht wirklich in städtischer Entscheidungskompetenz befinden. Was wir als Stadt noch besser machen müssen, ist für Investoren verlässlicher Partner zu sein und ein attraktives Umfeld zu schaffen, in dem investieren Spaß macht. Bedeutet: noch bessere Rahmenbedingungen schaffen. Gleichzeitig werden wir sehen, wie in den nächsten Jahren „der Park in die Stadt kommt“ und dabei macht die Umgestaltung des Bramhügels und des Place d'Arras zeitnah den Anfang. Im Anschluss folgen spannende Veränderungen am Übergang Kurt-Schumacher-Straße bis zur Antoniuskirche als neue Aufenthalts- und Kommunikationsoasen mit Markttreiben und Verweil-Atmosphäre. Um innovative Unternehmen und MitarbeiterInnen für Herten zu interessieren, braucht es mehr als nur Gewerbeflächen.

3. Die Corona-Krise hat es gezeigt: Herten ist digital schlecht aufgestellt. Was wollen Sie dagegen tun und werden wir endlich Ratssitzungen im Internet sehen können?
Herten war digital nicht schlechter aufgestellt als viele andere Kommunen in NRW, teilweise sogar besser. Wir haben einige Chancen ergriffen, um aufzuholen - z.B. wurde in Sachen Homeoffice für VerwaltungsmitarbeiterInnen erheblich aufgestockt und auch bei der Breitbandverfügbarkeit sind wir auf einem guten Kurs. Wir können von Vorreiterkommunen lernen – positiven Erfahrungen aufnehmen und Fehler vermeiden. Den gleichen Maßstab lege ich beim digitalen Lehren und Lernen an. Bund und Land überschütten die Kommunen gerade mit Geld, halten Förderzeiträume aber teilweise unrealistisch kurz und bleiben bei vielen Fragen unkonkret. Dem begegnen wir mit einer eigenen digitalen Strategie und IT-Kompetenz, um unnötige Fehleinschätzungen und Fehlausgaben zu vermeiden. Zu den Ratssitzungen – es liegen mehrere Anträge dazu vor. Spielt der neue Rat mit, werden wir tatsächlich bald Ratssitzungen im Internet mitverfolgen können.

Autor:

Lokalkompass Herten aus Herten

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