Bitte diskutieren und weiter erzählen. Danke. Mein Wochenrückblick für die KW39

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Liebe Hertenerinnen & Hertener,
liebe Freundinnen & Freunde,

Montag – ein großer Tag für die Region. In Bottrop war ich einer von vielen geladenen Gästen, als die Emschergenossenschaft nach vielen Jahren Bauzeit den Abwasserkanal Emscher in Betrieb nahm. Für jemanden mit Technikbegeisterung war es schon ein großer Moment, als das Bottroper Pumpwerk aktiviert wurde und die Maschinen ihre Arbeit begannen. Über 50km lang ist der Kanal, der von Dortmund nach Dinslaken führt. Dazu kommt das Netz der angeschlossenen Abwasseranlagen – ein hochkomplexes Projekt. Die Pumpanlagen erfüllen den Zweck, das Abwasser, welches mit gewissem Gefälle über die lange Strecke geleitet wird, an bestimmten Abschnitten wieder auf das Niveau der höhergelegenen Abwasseranlagen zu bringen. Stück für Stück werden jetzt die einzelnen Abschnitte ihr Abwasser in diese Anlage einleiten, bis 2021 soll das gesamte Projekt abgeschlossen sein. Ein Mammutprojekt, zu dem Sie mehr unter http://www.eglv.de/emschergenossenschaft/emscher-umbau/der-umbau/abwasserkanal-emscher/ nachlesen können.

Aufgrund des Großereignisses startete das Treffen des Verwaltungsvorstands erst in der Mittagszeit. Schwerpunkt der Sitzung war natürlich die Nachlese der Sonderratssitzung vom 18.9. – in Folge muss besprochen werden, welche Auswirkungen sich aus politischen Beschlüssen ergeben und das weitere Vorgehen festgelegt werden. Zudem befinden wir uns bereits wieder mitten in einer Sitzungswoche mit verschiedenen Ausschüssen, daher galt es auch hier, noch letzte Absprachen zu treffen. Ansonsten gibt es natürlich auch noch das laufende Alltagsgeschäft mit all seinen großen und kleinen Aspekten.

Sitzungen des Verwaltungsvorstandes dauern in der Regel zwischen zwei und drei Stunden und es kommt häufiger vor, dass es nötig ist, „zu überziehen“. So blieb noch genügend Zeit für ein, zwei Rücksprachen und ein sehr interessantes Bürgergespräch mit einem Hertener Sportler.

Der Dienstag begann diesmal in Recklinghausen. Gemeinsam mit der Recklinghäuser Wirtschaftsförderung war für das aktuelle Treffen von „Wirtschaft im Kontakt“ ins Restaurant Herzlich an der Mollbecke geladen worden. Es handelt sich bei diesen Veranstaltungen um ein Format, welches ohne schwerfälligen Überbau für einen guten gemeinsamen Austausch zwischen den Wirtschaftsförderungen und kleinen und mittleren Unternehmen sorgen soll. Dabei haben wir kurze Referate mit interessanten Sprechern zu aktuellen Themen vor Ort und im Anschluss gibt es die Gelegenheit zum Netzwerken. Der offene Austausch mit Gewerbetreibenden ist wichtig, um „am Puls“ zu bleiben. Das Treffen war sehr gut besucht und zeugt dadurch von großem Interesse der Unternehmerischer in beiden Städten, sich intensiv mit den Wirtschaftsförderern auszutauschen. Vielen Dank noch einmal nach Recklinghausen, an die Organisatoren und alle Gäste.

Am Mittag war ich bei der Aufstellung der Geschichtsstele auf dem Paschenberg mit dabei. Eine schöne Sache, die den Einwohnerinnen und Einwohnern der Ortsteile die Geschichte ihrer Umgebung näherbringt und darüber hinaus auch optisch etwas hermacht. Menschen identifizieren sich gerne mit dem Ort, an dem sie leben. Viele wissen aber mitunter sehr wenig über die Vergangenheit ihrer Stadt. Die Stele auf dem Paschenberg ist die achte ihrer Art und damit auch die Letzte – nun sind alle Ortsteile mit einer solchen Geschichtsstele versorgt. Ich hoffe, dass die Stelen Menschen dazu anregen, sich mit der Historie unserer Ortsteile auseinanderzusetzen.

Danach ging es zu organisatorischen Besprechungen zurück ins Rathaus. Am Nachmittag standen noch Ausschusssitzungen an, so dass der Besuch zur Eröffnung der neuen Ludothek in der südlichen Fußgängerzone leider etwas kurz ausfallen musste. Nichtsdestotrotz meinen Glückwunsch an die Waldritter, der Fundus an Gesellschaftsspielen, der hier „für die Öffentlichkeit“ zusammengetragen wurde, ist wirklich beeindruckend. Für diejenigen, die sich fragen, was eine Ludothek eigentlich ist und was man dort macht: ganz vereinfacht kann man sagen, es geht ums Spielen! Spielen ist großartig, vor allem in Gesellschaft. Schauen Sie im Internet einmal unter http://waldritter.org/ludothek/ vorbei, dort finden Sie Antworten auf alle Fragen. Oder schauen Sie einfach mal in der Ludothek vorbei.

Mittwochs startete der Tag mit der wöchentlichen Runde der Wirtschaftsförderung, gefolgt von einer ganzen Reihe von Rücksprachen. Mittags habe ich dann Herrn Dr. Karsten Schneider seine Ernennungsurkunde zum Beigeordneten für Bildung und Soziales der Stadt Herten übergeben. Am Montag startet er seine Tätigkeit für die Stadt und ich freue mich auf die Zusammenarbeit.

Nachmittags besuchte ich zusammen mit der Wirtschaftsförderung das Unternehmen Schaffrick im und am neuen Standort auf Schlägel und Eisen am Glückauf-Ring. In Kürze ist der Einzug geplant, die ersten Ingenieure haben ihre Arbeit bereits aufgenommen.
Die Schaffrick Ingenieure GmbH arbeitet seit vielen Jahren aus Herten heraus und beschäftigt sich mit den vielfältigen Aspekten der technischen Gebäudeausrüstung. Am eigenen Objekt hat die Geschäftsleitung ganz besonderen Wert darauf gelegt "zu zeigen", was technisch geht, aber auch wie man einem Unternehmensgebäude eine Kultur und Athmosphäre geben kann, wo arbeiten allen Spaß macht. Denn hier trifft Know Show und Ideen auf ein Bereich, der sich natürlich über die letzten Jahre verändert hat und noch weiter stark verändern wird. Wirtschaftlichkeit spielt hier ebenso eine Rolle, wie Nachhaltigkeit. Auf jeden Fall ein spannendes Tätigkeitsfeld mit Zukunft.

Am späten Nachmittag folgten dann noch Ausschusssitzungen – einmal der Ausschuss für Bürger-, Senioren- und Sozialangelegenheiten und danach der Ausschuss für Ordnungswesen und Feuerschutz. Hier ergaben sich abseits der ursprünglichen Tagesordnung noch etliche Fragen zum Thema Wochenmarkt und dem dazugehörigen Ratsbeschluss. Zu diesem Zeitpunkt prüfte aber das Rechtsamt noch die Frage, wie mit dem Beschluss an sich umzugehen sei, so dass hier natürlich eine definitive Aussage zum Thema noch nicht möglich war.

Donnerstags war ich zu Gast in Recklinghausen anlässlich der Eröffnung der Jobakademie des Jobcenters in Recklinghausen, zuständig auch für Arbeitssuchende aus Herten. Insgesamt 30 Jobcoaches sollen künftig ca. 2000 Arbeitssuchende intensiv betreuen und dabei helfen, diese wieder in Arbeit zu bringen. Dies soll z.B. mithilfe von Einzel- und Gruppencoachings unterstützt werden, es geht darum, Stärken herauszuarbeiten, Schwächen zu identifizieren, bei der Arbeitssuche und der Bewerbungsphase zu helfen und die Eigeninitiative der Arbeitssuchenden zu fördern. Es wäre schön für die Region, wenn dieses Programm sich als langfristiger Erfolg erweist. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter machen sich jedenfalls hochmotiviert ans Werk. Mit einer "Job Choachin" kam ich im Vorfeld zufällig auf dem Weg dahin ins Gespräch und war (bin) beeindruckt von der Motivation und Kraft, die hier für die Sache eingebracht wird. Es ist schön zu erkennen, wenn der eigene, oftmals schwere Weg, dazu führt, anderen Menschen zu helfen. Danke für das tolle Gespräch.

Zurück im Rathaus, folgten einige Rücksprachen und danach die Bürgersprechstunde. Selbstverständlich stehe ich gerne für alle erdenklichen Anliegen der Bürgerinnen und Bürger gerne zur Verfügung. Selbstverständlich versuchen wir auch gerne, Dinge möglich zu machen. Geltendes Recht außer Kraft zu setzen gehört allerdings nicht dazu und es gibt immer wieder Dinge, die eben nicht so funktionieren, wie man es manchmal gerne hätte. Dafür kann ich dann natürlich nur um Verständnis bitten, wenn ich hier eine klare Haltung habe und behalte, auch wenn dies manchen in einer individuell schwierigen Situation, verständlicherweise etwas schwerfällt.

Der (offizielle) Arbeitstag endete dann mit der Teilnahme an der Sitzung des Ausschusses für Arbeit, Stadtentwicklung und Umwelt. Mit dem integrierten Stadtentwicklungskonzept „Neustart Innenstadt“ drehen wir an den Stellschrauben, welche unsere Innenstadt für die kommenden Jahre nach vorn bringen sollen. Es geht dabei um langfristiges Denken, Handeln und Planen. Natürlich sind einige grundlegende strategische Ansätze festzulegen. Die Politik hat beispielsweise im Ausschuss bereits deutlich werden lassen, dass sie das von der Verwaltung vorgeschlagene Konzept zur Öffnung für den Pkw-Verkehr nicht unterstützen wird. Das ist meiner persönlichen Meinung nach sehr zu bedauern, da ich weiterhin überzeugt bin, bei guter Planung und Umsetzung vieles nebeneinander möglich ist. Eins muss das andere nicht immer ausschließen. Vor allem geht es aber darum, die Maßnahmen, welche bereits beantragt sind und jene, die sich in vorgelagerten Phasen befinden, nun auch umzusetzen. Steigt man hier jetzt auf die Bremse, ist ein erfolgreiches Gelingen für die Innenstadt als Ganzes in Gefahr.

Freitags begab ich mich – aus aktuellem Anlass – auf den Wochenmarkt. Ein Team des WDR drehte hier einen Beitrag für die Freitagsausgabe der Lokalzeit.

https://www1.wdr.de/mediathek/video/sendungen/lokalzeit-dortmund/video-lokalzeit-aus-dortmund-2058.html

Wie ich bereits an anderer Stelle bekanntgegeben habe, besteht aufgrund der Expertise des Rechtsamts der Stadt Herten nicht die Verpflichtung, den Ratsbeschluss vom 18.09.2018 zur Kündigung der Zusammenarbeit mit der Deutschen Marktgilde zu beanstanden. Aus diesem Grund folge ich dem Beschluss des Rates, den rechtlich ordnungsgemäß zustande gekommenen Vertrag mit der Deutschen Marktgilde unverzüglich fristlos zu kündigen. Die Folgen, vor allem die finanziellen und immateriellen werden nun abzuwarten und zu benennen sein.

Nach einer Besprechung mit meinem Büroteam und einer Rücksprache fuhr ich dann zur Eröffnung des neuen Dämmstoffwerks der Firma Bauder im Emscherbruch. Bauder ist ein Familienunternehmen in der 4.Generation und beschäftigt etwa 900 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an sieben Standorten. In Herten steht nun die modernste Fertigungsanlage für Dämmplatten aus Polyurethan-Hartschaum in Europa. Mit anfangs 20 in der Testproduktion, später mit 50 neuen Arbeitsplätzen und einem Invest von etwa 20 Millionen Euro. Der Betrieb startet im Einschichtbetrieb, ist aber für einen Dreischichtbetrieb ausgelegt. Dann können gut 500.000 Quadratmeter Dämmplatten gelagert und von Herten europaweit ausgeliefert werden. Spätestens bis dahin, können für Herten 200 neue Arbeitsplätze im Süden entstanden sein. Ein gutes Ergebnis für Herten und es freut mich besonders, da wir (Familie Bauder und ich) die Gespräche gemeinsam im Juni 2016 mit meinem Amtsantritt aufgenommen hatten. Nachhaltigkeit spielt in der Unternehmensphilosophie ebenso wie bei den Produkten der Firma Bauder eine große Rolle, deshalb passt das Unternehmen mit seinem Angebot auch sehr gut zu einer Masterplan-Klimaschutz-Kommune wie Herten.

Danach besuchte ich die Ludwig-Fresenius-Schulen am Standort Schlägel&Eisen. Hier sprach ich meinen Glückwunsch zur Zeugnisübergabe an die diesjährigen Absolventinnen und Absolventen der Fachbereiche Altenpflege, Ergotherapie, Masseure, medizinische Bademeister und Physiotherapie aus. Als beruflicher Bildungsträger hat die Ludwig-Fresenius-Schule in unserer Stadt wirklich ein sehr breit aufgestelltes Angebot, welches nicht nur gut genutzt wird, sondern auch Jahr für Jahr eine große Reihe von guten Absolventinnen und Absolventen hervorbringt. Der "große Rahmen", erforderte sogar schon den Umzug der Veranstaltung in die Schwarzkaue, was die Wertschätzung nochmals unterstrich.

Ich wünsche alles Gute für den weiteren Weg im Berufsleben!

Am Nachmittag nahm ich an der Sitzung des Verwaltungsrates der Sparkasse Vest Recklinghausen teil. Ende September natürlich geprägt von Quartalszahlen und Ausblick auf das letzte Quartal 2018. Aber auch über mögliche, strukturelle Veränderung wird hier berichtet und diskutiert.

Im Anschluss daran blieb noch ein kurzes Zeitfenster, bei der Aktion „Herten gegen Gewalt – Herten für Menschlichkeit“ vorbeizuschauen. Gemeinsam bildeten Menschen aus unserer Stadt hier eine Menschenkette, um ein Zeichen gegen Hass und für mehr Miteinander zu setzen. Symbole dieser Art zeigen der Öffentlichkeit, dass es ganz viele Menschen gibt, die sich offen gegen Tendenzen in unserer Gesellschaft aussprechen, die auch meiner Meinung nach in eine vollkommen falsche Richtung gehen. Bei allem Streit in der Sache dürfen wir niemals vergessen, welchen Wert Demokratie und Diskussionskultur besitzen. Wir dürfen auch nicht Solidarität und Menschlichkeit zu Gunsten diffuser Ängste oder offener Menschenfeindlichkeit opfern. Das es in unserer Stadt Menschen gibt, die sich zu Offenheit und Menschlichkeit auch öffentlich bekennen, macht Mut und gibt Zuversicht. Schön, dass wir uns dort getroffen haben.

Aus der Innenstadt ging es dann ein Stückchen die Ewaldstraße hinunter zum Art.62. Kaum zu glauben, dass es hier schon ein 15jähriges Jubiläum zu feiern gab. Sozialpädagogische Bildungsprojekte, Künstlervermittlung, Kurse – das Portfolio des Teams des Art.62 ist mindestens so groß, wie das Engagement der Akteure. Die Künstlerinnen und Künstler, die hier „am Werke“ sind, sind aus der Kunst- und Kulturszene unserer Stadt nicht mehr wegzudenken und mittlerweile Teilnehmer und Mitgestaltende vieler Hertener Events. Da ist es mir natürlich ein besonderes Vergnügen, zu 15 Jahren guter Arbeit zu gratulieren und noch viele weitere Jahre gute Arbeit zu wünschen.

Den Freitagabend konnte ich dann an der Martin Luther Schule beim "Europaabend" abschliesen. Kulinarisch immer ein Highlight und ein guter Rahmen für Gespräche, um zukünftige Begegnungen, speziell in unseren Partnerstädten, abzustimmen. So steht im Oktober ein nächstes Treffen in Arras an.

Und Samstag? Kommen die Mainzer „auf Schalke“. Es wird für die blauweißen Knappen mal wieder Zeit, ein paar Punkte einzusammeln. Ich hoffe auf das Beste. Da ich am Freitagabend noch zu einem Familientreffen nach Oldenburg gefahren bin, werde ich nicht live in unserer Arena sein. In einer am Freitagmorgen zufälligen Begegnung auf dem Weg zum Rathaus ergab es sich, meine beiden Karten für das Spiel spontan zu verschenken. Ich wünsche viel Spaß und wie versprochen, bitte die drei Punkte mitbringen.

Sonntag habe ich mir für die Familie frei genommen. Danke für Ihr Verständnis.

Ich wünsche Ihnen allen
ein schönes Wochenende!

Ihr Fred Toplak

Autor:

Fred Toplak aus Herten

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