Giftköderwarnung in Bonn
Landwirt will Rattengiftköder am Rhein auslegen in 53227 Bonn
Aufregung beim Bonner Verein Hundefreilauf, der die Wiesen südlich der Bonner Nordbrücke gepachtet hat: Ein Landwirt aus dem Rhein-Sieg-Kreis, der im Naturschutzgebiet nördlich der Autobahnbrücke die Mährechte hat, hat angekündigt, Rattengiftköder auszulegen - und zwar im gesamten Gebiet westlich des Beueler Rheindeichs.
Der Pächter hat ein entsprechendes Plakat an die Stadt Bonn, die Bezirksverwaltungsstelle Beuel, die Polizei und den GeneralAnzeiger geschickt.
Darin heißt es: "Betreten verboten! Privatgelände! Aufgrund der aktuellen Rattenproblematik wurden Rattengiftköder mit dem Wirkstoff Brodifacoum ausgebracht." Für Vögel und Säugetiere, aber auch den Menschen ist Brodifacoum - eine künstlich hergestellte, hochgiftige chemische Verbindung - gesundheitsgefährdend. Es kann reizende Dämpfe freisetzen.
"Wir sind von den Absichten des Landwirts nicht informiert worden", sagte ein Vorstandsmitglied des Hundevereins, der ankündigte, die Sache rechtlich prüfen zu lassen.
Der Landwirt will mit seiner Aktion das Betreten der Flächen untersagen. Wie er der Polizei mitteilte, wolle er die Köder auslegen, weil sich viele Hundehalter nicht an die Grenzen der Wiesen hielten, auf denen es den Tieren erlaubt sei, frei herumzulaufen. Die Hunde richteten auf seinen Futterwiesen Schäden an. "Es ist richtig, dass nördlich der Brücke Anleinpflicht besteht", so die Vorstandssprecherin von Hundefreilauf Bonn. "Auf unseren Wiesen stehen Eimer für die Hinterlassenschaften der Hunde."
Der Landwirt kündigte gegenüber der Polizei-Leitstelle an, sich heute mit dem Ordnungsamt in Verbindung zu setzen, um das Auslegen der Köder zu besprechen.
Eine Sprecherin der Stadt Bonn teilte auf Anfrage mit, dass das Auslegen von Giftködern auf Privatgelände erlaubt sei. Es hänge allerdings von der Art des Giftes ab. Ob Brodifacoum darunter falle, werde geprüft.
www.general-anzeiger-bonn.de
Autor:Uli Schmidt aus Herten |
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